Anzeige
Die Politik sei das Problem

Wolfgang Petersen kritisiert Filmförderung in Deutschland

  • Veröffentlicht: 18.12.2016
  • 22:30 Uhr
Article Image Media
© dpa

Der deutsche Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen hat die Förderung internationaler Filme in der Bundesrepublik kritisiert.

Anzeige

Deutschland biete hervorragende Drehbedingungen, aber große Produktionen kämen heute nicht mehr nach Potsdam, sagte der 75-Jährige ("Das Boot", "Troja") der "Welt am Sonntag". "Es muss sich finanziell für sie lohnen. An den Drehbedingungen liegt es, wie gesagt, nicht, wenn Kaliber wie Tom Cruise heute England, Ungarn oder Rumänien vorziehen. Jeder käme gern nach Berlin, auch weil die Stadt aufregend ist. Es ist alles da."

Zu wenig Geld

Das Problem sei die Politik. Deutschland packe nicht genug auf den Tisch. Ohne Förderung aber gehe gar nichts. "Die Nachbarländer sind einfach besser ausgestattet", sagte Petersen. Der Standortwettbewerb in Europa führe dazu, dass sich die Länder mit Fördermitteln überbieten. Und da sei Deutschland, das mal sehr weit vorn lag, leider stark zurückgefallen.

50 Millionen Euro im deutschen Filmförderfonds im Jahr seien lächerlich, sagte Petersen. "So spart ihr die Filmbranche kaputt. Und ich spreche nicht von deutschen Filmen, die werden ja zuhauf gemacht, sondern von internationalen Produktionen, die man sich hier wünschen würde. Allein die Berliner Straßen, die sie in Babelsberg gebaut haben. Sensationell! Das liegt da quasi alles ungenutzt." Die kleinen deutschen Filme könnten das gar nicht bezahlen, für die sei es auch nicht gedacht.

Petersen hat Film in Deutschland gedreht

Petersen lebt seit Jahrzehnten in den USA und hat jetzt erstmals wieder einen Film in Deutschland gedreht, der auch mit Mitteln aus dem Filmfonds gefördert wurde. Die Komödie "Vier gegen die Bank" mit Jan Josef Liefers, Til Schweiger und Matthias Schweighöfer startet am 25. Dezember in den Kinos.

Mehr Informationen
Trump geht wieder auf die Medien los, dieses Mal mit den Fäusten.
News

Trump liefert sich Faustkampf mit CNN

  • 04.11.2024
  • 19:46 Uhr