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Steinmeier: Ökumene weiterentwickeln

Zehntausende beim Abschlussgottesdienst des Kirchentags

  • Veröffentlicht: 28.05.2017
  • 14:09 Uhr
  • dpa
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© Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Mit einem großen Festgottesdienst auf den Elbwiesen in Wittenberg ist der 36. Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Bundespräsident Steinmeier warb im Anschluss dafür, die Ökumene weiterzuentwickeln.

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Zum Abschluss des Evangelischen Kirchentages haben Zehntausende Gläubige einen Gottesdienst in Wittenberg gefeiert, der Wiege der Reformation. Die bunte Feier unter strahlend blauem Himmel auf den Elbwiesen bildete einen Höhepunkt des fünftägigen Glaubensfestes. Es begann am Mittwoch in Berlin, ehe die Teilnehmer nach Wittenberg weiterreisten. Hinterher waren ein Picknick und ein Abschlusskonzert geplant. Die Veranstalter sprachen von 120.000 Gottesdienstbesuchern.

Steinmeier: Ökumene weiterentwickeln

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm an dem Gottesdienst teil. Er sprach sich anschließend für eine noch engere Zusammenarbeit evangelischer und katholischer Christen aus. "Noch vor einem halben Jahrhundert wäre kaum denkbar gewesen, was wir nun an Gemeinschaft unter den christlichen Konfessionen erleben dürfen", sagte Steinmeier.

"Als Präsident dieses Landes will ich diesem Prozess weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen wünschen, denn der lebendige ökumenische Austausch zwischen den Konfessionen und die enge Zusammenarbeit der Christen tun dem ganzen Land gut. Das sollten wir fortsetzen. Verschieden ja, versöhnt auf jeden Fall. Auf jeden Fall mutig"

Der Bundespräsident sagte, er sei dankbar für die Leistungen der Christen in Deutschland. "Dabei denke ich nicht nur an das ganze soziale Engagement, an die Jugendarbeit, an die Diakonie, an die Caritas: Ohne das alles würde unserer Gesellschaft viel Wärme und Menschlichkeit fehlen."

Rund 2.500 Veranstaltungen in der Lutherstadt und in Berlin

Der Primas der Anglikanischen Kirche in Südafrika, Erzbischof Thabo Makgoba, erinnerte in seiner Predigt an die historische Leistung des Reformators Martin Luther. "Er war einer der wahren Väter demokratischer Freiheit", sagte er. Die Reformation sei ein theologischer Wendepunkt, aber auch ein entscheidender Moment für die gesellschaftliche und politische Entwicklung der Menschheit. Sie betreffe nicht nur die Vergangenheit. "Interpretiert im heutigen Kontext, kann sie unser Leitfaden, unser inspirierendes GPS, unser globales Positionierungssystem für die nächsten 500 Jahre werden."

Beim Kirchentag Berlin-Wittenberg gab es rund 2.500 Veranstaltungen, darunter Bibelarbeiten, Diskussionsrunden, Workshops, Konzerte und Kunstprojekte. Die Veranstalter zählten an den Programmtagen in Berlin etwa 106.000 Dauerteilnehmer sowie 30.000 Tagesgäste, "Stargast" war der frühere US-Präsident Barack Obama. Die Einbindung Wittenbergs war den Organisatoren wichtig, weil der Überlieferung nach Martin Luther hier am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen anschlug - dies gilt als Ausgangspunkt der Reformation. Die Evangelische Kirche feiert in diesem Jahr 500 Jahre Reformation.

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