Anzeige
:newstime SPEZIAL

Olaf Scholz im Interview: Habe noch nie einen Joint geraucht

  • Aktualisiert: 21.08.2023
  • 09:06 Uhr
  • Anne Funk

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte sich am Sonntag im ":newstime SPEZIAL: Wo steht Deutschland?" den Fragen von Charlotte Potts und Heiko Paluschka und nahm Stellung zum Ampel-Streit, der wachsenden Zustimmung für die AfD sowie der Cannabis-Legalisierung.

Anzeige

Der Streit in der Ampel-Koalition, die Schritte hin zur Cannabis-Legalisierung, die AfD und der Ukraine-Krieg - zu diesen und anderen Themen sprachen :newstime-Chefreporterin Charlotte Potts und Heiko Paluschka, Leiter des Hauptstadtstudios, mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin - auf einer Fahrt mit dem Solarschiff durchs Regierungsviertel.

Warum eigentlich fällt es der Ampel-Koalition aktuell so schwer, an einem Strang zu ziehen, wenn es um die wichtigen politischen Inhalte wie das Heizungsgesetz oder die Kindergrundsicherung und das Wachstumschancengesetz geht?

Öffentlicher Ampel-Streit "überflüssig"

"Die von mir geführte Regierung hat schon sehr viele weitreichende Entscheidungen getroffen, die immer diskutiert worden sind, aber die letztendlich dazu beitragen, dass Deutschland vorankommt", so Olaf Scholz. Man habe es geschafft, durch den letzten Winter zu kommen, wo viele gesagt hätten, es werde kalt und die Betriebe müssten schließen, so der Kanzler weiter.

"Wir haben ein unglaubliches Tempo vorgelegt bei der industriellen Modernisierung unseres Landes und bei dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sodass wir zukünftig billigen Strom haben." Doch der Kanzler gibt sich auch kritisch: Diskussionen müssten stattfinden, "aber nicht alle müssen öffentlich von allen nachvollzogen werden". Den Streit auf offener Bühne halte er für "überflüssig".

Nein, nie.

Olaf Scholz auf die Frage, ob er schon einmal einen Joint geraucht hat.

Neben dem Ampel-Streit kam im ":newstime SPEZIAL" auch das Thema Cannabis-Legalisierung zur Sprache. Erst vergangene Woche wurde das Gesetz dazu auf den Weg gebracht. Doch hat Olaf Scholz selbst schon einmal einen Joint konsumiert?

"Nein, nie", so der Kanzler, "auch keinen einzelnen Zug". Die Gründe, die ihn früher dazu bewegt hätten, kein Cannabis zu rauchen, seien auch heute noch vorhanden. "Deshalb habe ich mich auch sehr schwergetan, dass wir die Realität zur Kenntnis nehmen, was junge Leute betrifft und was viele Erwachsene betrifft. Ich glaube, dass wir jetzt mit diesem vorsichtigen Schritt, den wir gehen, genau das Richtige tun", nimmt er Bezug auf das neue Gesetz zur Legalisierung. Doch sollte ihn jemand fragen, ob er oder sie einen Joint rauchen sollte - "würde ich immer sagen 'Nö!'".

Anzeige
Anzeige
Scholz zur Cannabis-Legalisierung:

Hat der Kanzler schon mal einen Joint geraucht?

Olaf Scholz erklärt im ":newstime SPEZIAL: Wo steht Deutschland?" seine Einstellung zum Thema Cannabis. Er beantwortet zudem die Frage, ob er schon mal gekifft hat.

  • Video
  • 00:51 Min
  • Ab 0

Scholz: "Da müssen wir klar gegenhalten"

Auch zur wachsenden Zustimmung für die AfD befragten Charlotte Potts und Heiko Paluschka den Bundeskanzler. Trägt er als Kanzler der Bundesrepublik eventuell sogar Mitverantwortung dafür, dass aktuellen Umfragen zufolge jede:r Fünfte die AfD wählen würde? "Nein", entgegnet Olaf Scholz klar. "Wenn wir uns einmal umschauen, dann sehen wir, dass es solche Entwicklungen, wie wir sie bei uns jetzt gegenwärtig und auch schon bei der letzten Bundestagswahl erneut haben feststellen können, in anderen Ländern teilweise schon sehr lange gibt. Etwa in Dänemark und Norwegen, den Niederlanden, Österreich, neuerdings auch in Schweden und Finnland."

Zähle man nun auch noch Deutschland dazu, und würde in anderen Ländern fragen, wo man glücklich und problemfrei leben kann, käme man genau auf diese Länder. "Das heißt, andernorts versteht man nicht, wenn einige sagen, dass sie schlechte Laune haben beim Blick in die Zukunft - und aus meiner Sicht ist es deshalb wichtig, dass wir diese Zuversicht begründet darlegen, dass man gut zurechtkommen kann, dass wir dafür Sorge tragen, dass alle wissen, dass ihre Lebensentscheidungen anerkannt werden."

Weiter gab Scholz zu bedenken, dass ein Teil der Unterstützer:innen der AfD tatsächlich "die rechten und immer rechtsextremer werdenden Ansichten gerade richtig finden". "Da müssen wir als Bürgerinnen und Bürger, aber auch als diejenigen, die politische Verantwortung haben, klar gegenhalten." Einen größeren Wohlstandsverlust, als die Europäische Union in Schwierigkeiten zu bringen, könne man als deutscher Politiker nicht verantworten. "Das will aber die AfD", so Scholz. Der Teil der Wähler:innen, der aus Frust über die Ampel-Regierung zur AfD wechselt, werde außerdem "überschätzt", so die Überzeugung des Kanzlers. "Sowas gibt es immer."

Das ganze Interview ":newstime SPEZIAL: Wo steht Deutschland?" mit Bundeskanzler Olaf Scholz sehen Sie oben im Video und auf Joyn.

:newstime-Chefreporterin Charlotte Potts und Heiko Paluschka im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
:newstime-Chefreporterin Charlotte Potts und Heiko Paluschka im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz.:newstime
Mehr News und Videos
Sahra Wagenknecht fordert eine Deckelung der Spritpreise auf europäisches Niveau.
News

"Viel zu hoch": Wagenknecht fordert Abschaffung der CO₂-Abgabe

  • 02.05.2024
  • 03:07 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group