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85. Jahrestag

Bayern gedenkt der Opfer der Pogromnacht

  • Veröffentlicht: 09.11.2023
  • 17:21 Uhr

Angezündete Synagogen und zerstörte jüdische Geschäfte: Die Pogromnacht vor 85. Jahren markiert bis heute ein bedrückendes Kapitel deutscher Geschichte – wie Nationalsozialisten jüdisches Leben systematisch auslöschten. Bayernweit wird bei Gedenkveranstaltungen der Opfer gedacht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 haben Nationalsozialisten Synagogen und jüdische Läden zerstört.

  • Heute finden in ganz Bayern Gedenkveranstaltungen statt, um an die Opfer der Pogromnächte zu erinnern.

  • Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, warnt vor aufflammendem Antisemitismus.

Gedenken in ganz Bayern

München (dpa/lby) - 85 Jahre nach den Gräueltaten der Nationalsozialisten am 9. November 1938 wird in vielen Städten Bayerns am Donnerstag der Opfer der Pogromnächte gedacht. Die Hauptveranstaltung mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, findet am Abend in der Hauptsynagoge "Ohel Jakob" statt. Erwartet werden auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und der frühere Bundespräsident Horst Köhler.

In zahlreichen weiteren Städten sind Gedenkveranstaltungen angekündigt, darunter eine Solidaritätskundgebung mit Israel nach dem Terrorangriff der Hamas in Hof, eine Gedenkveranstaltung in Bamberg und eine Gedenkstunde in Schweinfurt.

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Schuster warnt vor neuem Judenhass

Bereits am Mittwoch hatte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, in Würzburg vor aufflammendem Judenhass in Deutschland gewarnt. "Der Kampf wider den neuen Antisemitismus heute ist nicht zuletzt deshalb so wichtig, weil Antisemiten, egal ob religiös oder politisch motiviert, aus dem rechten oder dem linken Spektrum, es nie beim Antisemitismus bewenden lassen", sagte er am Mittwochabend in Würzburg laut Redemanuskript.

Zentralratspräsident fordert Zivilcourage ein

Zivilcourage und Solidarität zu zeigen, sei derzeit besonders wichtig. "Es war nie wichtiger, überzeugt für unsere Demokratie und unsere Freiheit einzustehen. Sie war schon sehr lange nicht mehr einer solchen Bedrohung ausgesetzt", sagte Schuster in seiner Heimatstadt. Hintergrund sind die vielen antisemitischen Vorfälle in Deutschland seit dem Angriff der Hamas auf Israel - diese schüren bei Jüdinnen und Juden Angst.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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