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Teststrecke des Hyperloops wird bei München eröffnet

Der Transport der Zukunft? Hyperloop verspricht viel - Teststrecke startet in Bayern

  • Veröffentlicht: 27.07.2023
  • 18:03 Uhr

In 40 Minuten von München nach Berlin? Schneller als das Flugzeug und ganz ohne klimaschädliche Emissionen - was nach einer Utopie klingt, könnte in der Zukunft mit dem sogenannten Hyperloop Realität werden. Jetzt wurde die erste Teststrecke Europas bei München eingeweiht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der sogenannte Hyperloop könnte der Zug der Zukunft sein.

  • Eine Teststrecke wurde jetzt in Ottobrunn bei München eröffnet.

  • Der Transport wäre ohne klimaschädliche Emissionen könnte schneller als ein Flugzeug sein.

Teststrecke für Hyperloop eröffnet

Mit 900 Stundenkilometern soll es von einer Stadt in die nächste gehen - weltweit befassen sich Forscher mit der Technik des sogenannten Hyperloops. Der Zug der Zukunft ist von außen eine überdimensionale Tonne. Im Inneren gibt es für die Fahrgäste Teppichboden, gepolsterte Sitze, WLAN und sogar Pflanzen.

Am Mittwoch, 26. Juli, hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) in Ottobrunn bei München eine Hyperloop-Teststrecke der Technischen Universität München (TUM) eröffnet. Es handelt sich dabei um Europas erste für den Passagierbetrieb zertifizierte TÜV-geprüfte Teststrecke in Realgröße.

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Weitere Teststrecke geplant

Zunächst wird es aber nichts mit Hochgeschwindigkeit: Die Teststrecke ist 24 Meter lang und schafft gerade mal Schritttempo. Dennoch bietet die Teststrecke viel Potential wie Projektleiter Gabriele Semino betont: "Das Besondere an dieser Teststrecke ist, dass wir schon in der richtigen Größe bauen. Das heißt wir sind jetzt schon vom Durchmesser der Röhre und der Kapsel so, dass wir Passagiere transportieren können, wie man gesehen hat."

Als nächstes ist eine ein Kilometer lange Teststrecke geplant, die für Probefahrten öffentlich freigegeben wird. Wo und wann ist noch offen.

In 40 Minuten von München nach Berlin

Das Grundprinzip des Hyperloop: Vakuumpumpen entziehen Luft aus den Röhren und ermöglichen dem Pod, so heißt die Kapsel, die Fortbewegung mit wenig Luftwiderstand. In der Röhre kommen die Pods reibungsarm mit Magnetschwebetechnik ins Gleiten und erreichen so hohes Tempo.

Diese Potentiale bietet der Hyperloop: In einer Zeit von 40 Minuten könnte man die Strecke von München nach Berlin meistern. Zum Vergleich: Das Flugzeug braucht rund eine Stunde.

Kurze Strecken sind hingegen wenig zur Anwendung des Hyperloops geeignet. Um überhaupt auf sein Tempo zu kommen, braucht der Hyperloop schon mal 10 bis 20 Kilometer.

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Klimafreundlicher Transport

Das System fährt elektrisch, somit emissionsfrei - und irgendwann vielleicht klimaneutral. Es brauche den Prognosen nach nicht mehr Energie als ein ICE. Auch der Bau soll nicht teurer sein. Konkrete Zahlen gebe es noch nicht, nur Hochrechnungen.

Manche sprechen von einer Nachfolgetechnik der Magnetschwebebahn Transrapid. Die allerdings hatte wenig Erfolg. Sie verkehrt bis heute nur in China zwischen Shanghai und dem Flughafen Pudong. Ideen zum Transport in teils luftleeren Röhren gab es dann Anfang des 20. Jahrhunderts. Etwa das Schweizer Projekt Swissmetro setzte Medien zufolge ähnlich dem Hyperloop auf Vakuumtunnel.

Söder fordert Weiterentwicklung

Man dürfe nicht immer jedes Projekt, das technologisch interessant sei, abbrechen, sagte Söder auch mit Blick auf den Transrapid, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. "Wäre man mit der ersten Eisenbahn so umgegangen, hätte es nie eine Eisenbahn gegeben." Söder hat die Pläne zum bayerischen Space-Valley vorangetrieben und fördert es mit 700 Millionen Euro. "Hier wird Zukunft gemacht", sagt er. "Wissenschaft macht unsere Welt besser."

Der Unternehmer Elon Musk hatte die Hyperloop-Idee vor zehn Jahren neu propagiert und Wettbewerbe für Studierende aus der ganzen Welt dazu ausgelobt. Dabei waren die Teams der TUM stets erfolgreich - sie erreichten in allen Wettbewerben den ersten Platz. Einmal kamen sie auf 466 Stundenkilometer - und lagen weit vor ihren Konkurrenten.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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