Pilz-Saison in Bayern
Gefahren beim Pilze sammeln in Bayern: Hilfe im Notfall
- Aktualisiert: 16.08.2024
- 14:11 Uhr
- Sara Ritterbach Ciuró
Video: Redakteurin Zoe Wiesner und Larrissa Härtlein
Pilzesammeln in Bayern - in dieser Saison hat es bereits 179 Anrufe beim Giftnotruf München wegen Verdacht auf Pilzvergiftung gegeben. Was mache ich im Notfall? Wichtige Infos im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze
In Bayern hat die Pilzsaison begonnen.
Bereits jetzt hat es 179 Anrufe beim Giftnotruf München wegen Verdacht auf Pilzvergiftung gegeben.
Laut Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) gibt es im Freistaat rund 100 gesundheitsschädliche Pilzarten.
179 Anrufe beim Giftnotruf München
Die Pilzsaison bringt auch Gefahren. Schon jetzt habe es 179 Anrufe beim Giftnotruf München wegen Verdacht auf Pilzvergiftung gegeben, warnte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU).
"Aufgrund der bisherigen feuchtwarmen Witterung wachsen schon seit einigen Wochen mehr Pilze als in den vorangegangenen Jahren", sagte die Ministerin. Sie mahnte zur Vorsicht beim eigenständigen Sammeln.
Viele gifte Pilzarten in Bayern
"Es gibt in Bayern rund 100 gesundheitsschädliche Pilzarten – eine Reihe von ihnen wird sogar als tödlich giftig eingestuft", sagte die Ministerin. "Selbst für erfahrene Sammler kann es schwer sein, giftige von ungiftigen Pilzen zu unterscheiden. Auch auf Pilz-Erkennungs-Apps sollte sich niemand verlassen."
Wer Pilze für die Zubereitung zu Hause sammele, müsse unbedingt auch auf die richtige Lagerung achten. "Pilze sollten kühl und luftig aufbewahrt werden, um zu vermeiden, dass sie verderben oder giftige Substanzen entwickeln. Keinesfalls sollten Pilze in Plastiktüten gelagert werden", erläuterte Gerlach.
Hilfe bei Verdacht auf Vergiftung
Wer nach einer Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen oder anderen Symptomen leide, solle umgehend den Giftnotruf München als bayernweiten Ansprechpartner verständigen. Dieser ist unter der Telefonnummer 089/19240 erreichbar. In schweren Fällen sollte der Rettungsdienst (Telefonnummer 112) verständigt werden.
"Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Symptome selbst mit Medikamenten oder Hausmitteln zu behandeln. Das könnte eine Vergiftung sogar noch verschlimmern", so Gerlach.
Einschätzungen von Pilzberater
Den Rat von Experten können sich Pilzsammler über die Homepage der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft einholen. Dort findet sich eine Liste geprüfter Pilzberater und Pilzsachverständiger in Bayern. Diese ehrenamtlich tätigen Pilzexperten führen Pilzkorbkontrollen durch und informieren auch über Pilzarten und Pilzvergiftungen. Auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) findet sich zudem eine bundesweite Liste von Pilzsachverständigen, die weiterhelfen können.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa