Hohe Wahlbeteiligung
Nach der Wahl: Wer trägt die Verantwortung?
- Veröffentlicht: 25.09.2017
- 10:48 Uhr
Heute ist der Tag der Analyse: Die CSU muss sich nach dem Fiasko bei der Bundestagswahl für zwei Herausforderungen sammeln und die SPD sich Grundsatzfragen stellen.
Die CSU-Spitze will heute das Debakel bei der Bundestagswahl analysieren und über mögliche Konsequenzen beraten. Parteichef Horst Seehofer hat am Sonntagabend einen harten Kurs in den Koalitionsverhandlungen in Berlin angekündigt. Mit einer offenen Revolte gegen Seehofer wird parteiintern nicht gerechnet, obwohl der 67-Jährige das schlechteste CSU-Bundestagswahlergebnis seit 1949 zu verantworten hat. Mit Blick auf die bayerische Landtagswahl in einem Jahr riefen CSU-Spitzenpolitiker zu Geschlossenheit auf.
Mehr als 10 Prozentpunkte abgesackt
Die CSU war am Sonntag nach Auszählung aller Wahlkreise auf nur noch 38,8 Prozent abgestürzt. Das bedeutet ein dramatisches Minus von mehr als zehn Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 (49,3 Prozent). Die CSU gewann aber alle 46 Direktmandate im Freistaat.
AfD in Bayern mit 12,4 Prozent
Die SPD sackte in Bayern nach Auszählung aller Wahlkreise auf 15,3 Prozent (2013: 20,0) ab. Auf dem dritten Platz landete auch in Bayern die AfD mit 12,4 Prozent (2013: 4,3). Auch die FDP legte deutlich zu: von 5,1 Prozent auf 10,2 Prozent. Die Grünen verbesserten sich von 8,4 auf 9,8 Prozent, die Linke von 3,8 auf 6,1 Prozent. Die Freien Wähler stagnierten bei 2,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag im Freistaat mit 78,2 Prozent deutlich über der von 2013 (70,0 Prozent). (dpa)