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Prozess in München: Hund beißt Kind Ohr ab

  • Aktualisiert: 16.03.2023
  • 18:53 Uhr

Mit freudigem Hüpfen betritt der sechsjährige Junge den Gerichtssaal, doch unter seiner dunklen Haarpracht verbirgt sich ein verstümmeltes Ohr. Ein Hund soll für diese Verletzung verantwortlich sein. Die Halterin wehrt sich energisch gegen die Anschuldigungen. Mehr zum Prozess in München.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Hund beißt Kind Teil des Ohrs ab: Prozess beginnt in München

  • Eltern fordern eine Entschädigung von 10.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz

Hund attackiert Kind: Prozess in München

Attacke auf einen vierjährigen Jungen? Ein Dalmatiner soll ein Kind im September 2021 in München einen Teil seines Ohres abgebissen haben.

Jetzt beginnt der Prozess vor dem Amtsgericht in München. Angeklagt wurde die Hundehalterin des Dalmatiners. Die Chirurgin beharrte darauf, dass ihr Hund das Kind nicht verletzt hatte, sondern die Verletzung vorher geschehen sein musste, als der Junge vom Fahrrad fiel.

Laut dem zugrundeliegenden Strafbefehl der Anklage droht der Angeklagten eine Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die Richterin verdeutlichte aber, dass die Strafe im Fall einer etwaigen Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung härter ausfallen würde.

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Dalmatiner hatte Kinder bereits zuvor angegriffen

Der betroffene Dalmatiner hatte zuvor bereits Kinder angegriffen. Die Hundehalterin wurde bereits wenige Wochen vor dem Vorfall wegen fahrlässiger Körperverletzung von zwei Kindern zu einer Geldstrafe verurteilt. Es war ihr auferlegt worden, ihren Hund nur im nüchternen Zustand auszuführen. An dem Abend des Vorfalls ergab der Alkoholtest rund zwei Promille. 

Laut Anklage sprang der angeleinte Dalmatiner den Jungen an und biss ihm die obere Hälfte des rechten Ohres ab, während die Mutter des Kindes gerade versuchte, ihn nach einem Fahrradunfall zu trösten. Die Halterin behauptete jedoch, dass die Verletzung auf andere Weise verursacht worden sein müsse. 

Hunde-Angriffe in ganz Deutschland

Es gibt in Deutschland keine zuverlässigen Zahlen darüber, wie viele Menschen jedes Jahr von Hunden gebissen werden. In einigen Bundesländern wie Bayern werden Angriffe auf Menschen durch Hunde nicht offiziell erfasst. Darüber hinaus gibt es ein großes Dunkelfeld, da etwa drei Viertel aller Attacken auf Kinder im familiären Umfeld geschehen und oft nicht gemeldet werden.

Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen jedoch, dass in Deutschland im Jahr 2020 und 2021 jeweils sechs bzw. fünf Menschen durch Hundebisse oder -stöße ums Leben kamen. Im Vergleich dazu verzeichnete Berlin allein im Jahr 2021 fast 460 Fälle von leichten Verletzungen und 70 Fälle von schweren Verletzungen durch Hunde. Deutschland hat etwa neun Millionen Hunde als Haustiere.

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10.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz gefordert

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft haben etwa ein Drittel der Hundebesitzer in Deutschland eine Hundehaftpflichtversicherung, obwohl sie nur in sechs Bundesländern vorgeschrieben ist. Diese Versicherungen decken jährlich mehr als 80.000 Schadensfälle ab, die von Hunden verursacht wurden.

Im Fall des verletzten Kindes in München fordern die Eltern eine Entschädigung von 10.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz. Es bleibt abzuwarten, wann das Urteil in dieser Angelegenheit gesprochen wird.

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  • Quelle: dpa
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