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Prozess in München

Urteil im Schuhbeck Prozess: Vier Jahre und drei Monate Haft

  • Aktualisiert: 14.07.2025
  • 14:04 Uhr
  • Laura Gebertshammer
Alfons Schuhbeck steht im Gerichtssaal des Landgericht München I.
Alfons Schuhbeck steht im Gerichtssaal des Landgericht München I.© Peter Kneffel/dpa

Vor knapp drei Jahren wurde Alfons Schuhbeck zu einer Haftstrafe verurteilt. Jetzt gibt es ein neues Urteil gegen ihn.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Landgericht München I hat Star-Koch Alfons Schuhbeck zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt.

  • Bereits im Jahr 2022 hatte das Landgericht München I Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.

  • Schuhbeck hatte die Vorwürfe im neuen Prozess gegen ihn eingeräumt und zugegeben, schon lange vor der offiziellen Insolvenz von den massiven finanziellen Problemen seiner Firmen gewusst zu haben.

Inhalt

  • Vier Jahre und drei Monate Haft
  • Staatsanwältin spricht von "grobem Eigennutz"
  • Schuhbecks Geständnis ist Teil eines Deals
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Vier Jahre und drei Monate Haft

Eigentlich, so sagt Alfons Schuhbeck, wollte er "immer positiv da sein für die Menschen" - doch letztendlich habe er das genaue Gegenteil erreicht. Dann bedankt er sich für das "faire Verfahren" vor dem Landgericht München I und entschuldigt er sich bei "allen, die durch mich Probleme erfahren haben." Er betont: "Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und tut mir sehr leid."

Kurz nach diesem sogenannten letzten Wort wird der frühere Star-Koch, der schon 2022 wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden war, wieder vom Landgericht München I verurteilt - dieses Mal unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und vorsätzlichen Bankrotts. Die Kammer verhängt, die frühere Strafe eingerechnet, eine Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Auf die Haft, die Schuhbeck derzeit eigentlich verbüßen müsste, kommen also nochmal ein Jahr und ein Monat drauf.

Ob und wann er aber wieder ins Gefängnis muss, ist unklar. Weil Schuhbeck an Krebs erkrankt ist - nach Angaben seiner Anwälte unheilbar - ist der Vollzug der Haftstrafe derzeit noch bis Mitte September ausgesetzt, damit der 76-Jährige außerhalb des Gefängnisses behandelt werden kann.

"Letztendlich sind Sie zu groß geworden", sagte Richter Uwe Habereder an den 76-Jährigen gerichtet. Schuhbeck habe seine "Firmen auf eine Art und Weise betrieben, wie es sich für einen Geschäftsmann zumindest nicht gehört".

Staatsanwältin spricht von "grobem Eigennutz"

Die Staatsanwältin sagte in ihrem Plädoyer, das Firmenimperium, das Schuhbeck aufgebaut hatte, sei ihm "leider Gottes über den Kopf gewachsen". Er habe aber auch "aus grobem Eigennutz" gehandelt. Besonders verwerflich sei es, dass Schuhbeck die "beispiellose nationale Notlage in der Pandemie" ausgenutzt habe. Schuhbeck habe viel zu lange versucht, "das Lebenswerk und den Schein aufrechtzuerhalten".

Bereits im Jahr 2022 hatte das Landgericht München I Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Der Vollzug der Haftstrafe ist allerdings derzeit ausgesetzt, weil Schuhbeck an Krebs erkrankt ist und außerhalb des Gefängnisses behandelt wird.

Schuhbeck hatte die Vorwürfe im neuen Prozess gegen ihn eingeräumt und zugegeben, schon lange vor der offiziellen Insolvenz von den massiven finanziellen Problemen seiner Firmen gewusst und dennoch rechtswidrig Corona-Hilfen beantragt zu haben.

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Schuhbecks Geständnis ist Teil eines Deals

Sein Geständnis war Teil eines sogenannten Deals, in dessen Rahmen Staatsanwaltschaft und Verteidigung sich mit dem Gericht auf einen Strafrahmen von zwischen vier Jahren bis vier Jahren und acht Monaten geeinigt hatten. Schuhbecks Verteidiger Norbert Scharf betonte die Kooperation des Angeklagten und dass es auch darum aus seiner Sicht möglich wäre, "am unteren Rahmen" der Vereinbarung zu bleiben.

Sein zweiter Anwalt Joachim Eckert betonte Schuhbecks "eisernen Willen" sowie "die Bereitschaft, immer zu arbeiten". Heute mache er den "Eindruck eines gebrochenen, alten kranken Mannes". "Über Jahre hinweg hat er mit seinem Kochen, seinen Shows im Zelt oder im Fernsehen den Leuten glückliche Stunden beschert - und ich denke, das wird auch bleiben."

Schuhbecks Firmen haben einen riesigen Schuldenberg hinterlassen: Gläubiger fordern nach Angaben des Insolvenzverwalters Max Liebig laut aktuellem Stand insgesamt 27 Millionen Euro. Seiner Einschätzung nach wird nur ein Bruchteil davon bei Abschluss der Insolvenzverfahren zurückgezahlt werden können.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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