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Mordprozess in Nürnberg

Vermisste Schwangere in Nürnberg: Verteidigung fordert Freispruch

  • Veröffentlicht: 17.07.2024
  • 17:42 Uhr
  • Sara Ritterbach Ciuró

Video: Redakteur Peter Johannsen

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Eine Schwangere verschwindet plötzlich. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass ihr Ex-Freund und dessen Geschäftspartner diese ermordet haben. Die Verteidigung sieht dafür jedoch keine Beweise.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Nürnberg ist im Jahr 2022 eine schwangere Frau verschwunden.

  • Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass ihr Ex-Freund und dessen Geschäftspartner sie ermordet haben. 

  • Im Mordprozess hat die Verteidigung jetzt einen Freispruch gefordert. Die Beweisführung sei lückenhaft.

Inhalt

  • Verteidigung fordert Freispruch
  • Staatsanwaltschaft für Höchststrafe
  • Keine Erklärung für Beweise
  • Fingerabdruck auf Panzertape
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Verteidigung fordert Freispruch

In dem Mordprozess um eine verschwundene Schwangere aus Nürnberg hat die Verteidigung einen Freispruch für die beiden Angeklagten gefordert. Die Beweisführung sei lückenhaft, sagte Verteidiger Jochen Horn vor dem Landgericht in Nürnberg. Es sei seinem Mandanten - dem früheren Lebensgefährten der Frau - nicht nachzuweisen, dass er an den mutmaßlichen Tatorten gewesen sei. Es gebe auch keine Beweise dafür, dass er Mordpläne geschmiedet habe.

Ähnlich formulierte es die Verteidigerin des zweiten Angeklagten mit Blick auf die Indizien. "Es bestehen erhebliche und vernünftige Zweifel", sagte Rechtsanwältin Martina Schultzky. Ihr Mandant habe zudem kein Motiv gehabt, da er die Frau nur flüchtig gekannt habe. Ein Urteil will das Landgericht am 24. Juli verkünden.

Staatsanwaltschaft für Höchststrafe

Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag die Höchststrafe für die Männer gefordert: lebenslange Haft. Außerdem sah sie eine besondere Schwere der Schuld vorliegen. Die Anklagebehörde sieht es als erwiesen an, dass die beiden Männer die im achten Monat schwangere 39-Jährige im Dezember 2022 verschleppt, ermordet und die Leiche an einem bisher unbekannten Ort versteckt haben. Beide Angeklagte schwiegen bis zuletzt im Prozess zu den Vorwürfen.

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Keine Erklärung für Beweise

Der heute 51-Jährige aus Bosnien-Herzegowina und sein deutscher Geschäftspartner sollen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft versucht haben, mit einer Betrugsmasche rund 780 000 Euro von der Bank-Filialleiterin zu bekommen. Dagegen wehrte sich diese juristisch. Deshalb sollen sie diese im Dezember 2022 überwältigt und in eine Lagerhalle gebracht haben, wo sie diese gezwungen haben sollen, ihre Anzeige schriftlich zurückzunehmen.

Einen Durchdruck dieses Schreibens fanden Ermittler auf zwei Blättern eines Stapels Kopierpapier im Wagen des heute 51-Jährigen. Dieser könne sich nicht erklären, wie diese dorthin gelangt seien, sagte Horn. Sein Mandant sei nicht der alleinige Nutzer des Autos gewesen.

Fingerabdruck auf Panzertape

Ein wichtiger Beweis in dem Prozess war auch ein Fingerabdruck des zweiten Angeklagten auf einem Stück Panzertape, mit dem nach Überzeugung der Ermittler die 39-Jährige geknebelt worden war. Dieser hätte den Fingerabdruck aber schon früher auf der Rolle hinterlassen können und jemand anderes habe diese dann möglicherweise für die Tat verwendet, sagte Schultzky.

Der heute 51-Jährige soll mit dem Geld der leitenden Bank-Angestellten Immobiliengeschäfte finanziert haben, die über seinen heute 49-jährigen Geschäftspartner liefen. Auf diese Weise sollen sich die beiden Männer ein luxuriöses Leben mit teuren Autos finanziert haben. Nach der Trennung entzog die Frau den Zugriff auf ihre Konten und den Männern somit ihre Geschäftsgrundlage.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa:
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