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"Wir hauen ganz schön auf den Keks"

Interview

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© SAT.1/Oliver S.
WAS IST DAS BESONDERE BEI "THE TASTE"?
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Tim Mälzer: Dass ich nicht sagen würde, es ist eine Koch-Show. Es ist DIE größte Koch-Show! Es ist ein gigantisches Studio und wir hauen ganz schön auf den Keks. Es geht nicht nur darum, wer gewinnt ein paar hundert Euro, wer kommt eine Runde weiter und bekommt noch Kochtopf obendrauf, sondern wir suchen wirklich den besten Geschmack. Und ich glaube, wenn das beim Publikum ankommt, dass wir davon noch sehr, sehr, sehr viele Staffeln sehen werden. Weil es ist wirklich brutal spannend.

WARUM IST DIE SHOW SO SPANNEND?

Tim Mälzer: Wir sind Coaches, die auch echt verlieren können. Denn wir können uns auch lächerlich machen. Und zwar indem wir Essen analysieren und Essen rausschmeißen, das vielleicht sogar von uns trainiert worden ist. Das heißt: Wir erkennen unsere eigene Trainerhandschrift, Coachhandschrift nicht. Und was wirklich faszinierend ist: Der Zeitraum ist lange genug um den Kandidaten auch Zeit für Entwicklungen zu geben. 

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Lea Linster: Ja, ich habe viele so wundervolle Köche bei mir, dass die Wahl zwischen ihnen besonders schwer fällt. Ich finde es toll und ich hätte nie gedacht, dass wir auf so einer Achterbahn der Emotionen geraten könnten, wie hier bei "The Taste". Ich habe gedacht, ich sei härter. (lacht) Aber hier zeigen sie Dir, dass du nicht so hart bist. An Deinen weichen Kern gehen sie ran. (lacht) Wie bei einem warmen Schokokuchen.

Frank Rosin: "The Taste" ist wirklich aufregend, feurig, spannend. Es gibt auch viele Auseinandersetzungen unter uns Coaches und am Ende des Tages ist die Show einfach nur lecker. Ich bin gespannt, wer hier gewinnen wird.

Lea Linster: Ich auch. Hier zu gewinnen ist außergewöhnlich. Da sieht man auch, wie groß diese Show ist. Und wer den großen Preis nicht gewinnt, der gewinnt auf alle Fälle viele Einsichten über sich selbst und lernt viele neue Gesichter und neue Gerichte kennen.

Frank Rosin: Der Sieger bekommt hunderttausend Euro. Und das in einer Koch-Show im Deutschen Fernsehen – einmalig.

ER LÖFFEL IST DAS TRAGENDE ELEMENT DER SHOW. WAS HAT ES MIT DIESEM LÖFFEL AUF SICH?

Alexander Herrmann: Auf einem Teller anrichten ist das eine. Dabei kann man sich dann da was abschneiden, hier was zusammenkratzen, da was auf die Gabel mit dazu nehmen. Dann dosiert man sich das selbst, isst es und dann

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kann man auch schneller und anders entscheiden. Auf dem Löffel musst Du direkt anrichten. Das bedeutet, Du musst schauen, welche Dosierung nehme ich von welchem Produkt, das ich gekocht habe. Das bedeutet, keine zweite Chance. Es muss sofort passen, die Aromen müssen sofort greifen und dann darfst Du handwerklich auch keine Fehler machen. Denn das ist eine große Herausforderung und der Löffel nivelliert auch den Vorteil vom Profikoch und vielleicht auch den Vorteil, was die Leidenschaft angeht vom Hobbykoch. 

BEI "THE VOICE OF GERMANY" BATTLEN DIE COACHES UM DIE KANDIDATEN. IST DAS BEI "THE TASTE" AUCH DER FALL?

Alexander Herrmann: Ja. Ich war auch ein paar Mal im sogenannten "Battle" drin und habe auch zum Teil verloren. Bei einigen Löffeln, die ich gegessen habe, habe ich gedacht "super, passt in mein Team". Als ich dann gesehen habe, wer dahinter ist, charakterlich, habe ich sie manchmal auch ein bisschen zu einem anderen Coach hin gequatscht, weil er oder sie da einfach besser hinpasst. Das muss man knallhart sagen. Dementsprechend bin ich ganz froh. Das bedeutet, ich bin ein hervorragender "Battler", denn wenn ich es will, krieg ich ihn oder sie (lacht). Und wenn ich glaube, er oder sie ist bei einem anderen Juroren besser aufgehoben, dann lasse ich ihnen die Bandbreite.

MACHT IHNEN DIE AUFGABE ALS COACHES SPASS?

Tim Mälzer: Es macht nicht nur Spaß, es macht wirklich einen Heidenspaß! Fernsehen ist manchmal Aufgabe, ist manchmal Arbeit, aber hier ist wirklich spaßig: Das passt so in meine Pippi Langstrumpf-Welt, ich lache die ganze Zeit. Ich habe großartige Leute: Produktion super, Kandidaten super. Ein Freudenhaus im positiven Sinne. (lacht)

EINE SHOW, VIER SPITZENKÖCHE. NORMALERWEISE SAGT DER VOLKSMUND JA "VIELE KÖCHE VERDERBEN DEN BREI…"?

Alexander Herrmann: Wenn ich mir den Herrn Rosin ansehe, dann könnte es schon sein, dass der was verdirbt. (lacht) Grundsätzlich ist es so, dass alle Köche ja nicht in einem Topf rühren und damit in einem Brei, sondern jeder muss sein eigenes Ding kochen. Dementsprechend wird es für jeden eine Herausforderung, kein Einheitsbrei.

Lea Linster: Ja, das ist das Thema. Also der Brei, der soll hier nicht von uns allen vieren gekocht werden. Jeder sollte seinen kochen. Und ich glaube, da ist das mit den "vielen Köchen…" ganz angebracht. (lacht)

Frank Rosin: Ich denke mir, dass es sehr, sehr interessant ist, vier verschiedene, total differenzierte Meinungen über ein Gericht zu hören. Das macht "The Taste" eigentlich erst Mal interessant. Der eine findet süß gut und nicht sauer, der andere findet sauer und nicht süß gut. Es gibt so viele verschiedene Sichtweisen, wie man ein Gericht beurteilen kann, dass ich glaube, dass es nicht nur für uns, die Coaches und die Kandidaten, sondern auch für die Zuschauer wirklich enorm spannend wird.

Tim Mälzer: Du sagtest vier Spitzenköche? Es sind drei. Drei und der Rosin. (lacht) Wir müssen ja auch ehrlich sein. Drei, das ist die Lea Linster, Alexander Hermann, Tim Mälzer und dann darf auch der von kabel eins noch mitspielen. (lacht) Du merkst schon, das Ding ist ernst, das ist kein Spaß! (lacht)

FRANK ROSIN UND SIE KÖNNEN GUT MITEINANDER?

Tim Mälzer: Ja, Frank und ich können wirklich gut miteinander. Wir haben Respekt voreinander. Frank hat zwei Sterne, ist natürlich auf dem Kandidaten wieder eine bessere Chance. Das ist Psychoterror. (lacht)Papier der größte Koch von uns. Aber er hat auch eine große Fresse und die habe ich auch. (lacht) Und dann ist da halt natürlich hin und wieder mal eine verbale Auseinandersetzung, die es auch in der Sendung mal wieder krachen lässt. Und das ist auch gut so. 

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Das ist ein Wettbewerb und kein "Eitschipopeitschi", kein ich sag mal, Mittagsmagazin-Heile-Welt-Kochen. Am Ende des Tages geht's hier richtig um was. Es geht um 100.000 Euro, wir suchen wirklich den besten Koch. Und nebenbei wollen wir natürlich auch als Coach noch in bisschen glänzen und da gehört auch das eine oder andere Ablenkungsmanöver dazu. Und wenn die Kandidaten von Frank Rosin mitbekommen, dass da jemand gegen den Herrn Rosin ein bisschen sticheln kann und er nicht der Halbgott in Weiß ist, für den er sich hält, sondern auch mal ordentlich Zunder kriegt. Vielleicht hilft das ihnen auch dabei, das sie dann sagen "Joa, der Rosin ist gut, aber vielleicht bleibe ich meiner Linie treu." Und schon versagt er als Coach und schon haben meine 

GAB ES AUCH MOMENTE, BEI DENEN SIE DACHTEN "OH, DA KOMMT KONKURRENZ AUF MICH ZU"?

Alexander Herrmann: Es gab einen Löffel und da muss ich auch wirklich sagen und zugeben, dass war mein größter Fehler. Denn die Person habe ich nicht genommen, da habe ich gezögert und mir "Mhm.. . Hmm.." gedacht. Das war ein geschmortes Stück – in einer Stunde was geschmort, großartig! – es war nicht trocken oder faserig. Also es war ein sehr verdichteter Geschmack vom Fleisch, dazu noch Romanasalat, ganz kurz abgeschwitzt, der war also knackig und sehr würzig und hat so was leicht Bitteres mitgehabt und dazu noch ein Schafskäse mit Orangen. Obendrauf dann für die Konsistenz dann noch ein Toastdreieck. Das war brillant. Warum ich es nicht gemacht habe? Ich weiß es bis heute nicht. Das ist eine - für mich selber - menschliche Schwäche gewesen. Das war eine persönliche Schwäche. Ich habe persönlich da versagt. (lacht)

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