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Mut, Entschlossenheit, Inspiration & Gleichstellung

Empörend: So wenig verdienen paralympische Medaillen-Gewinner:innen

  • Veröffentlicht: 27.08.2024
  • 15:33 Uhr
  • Johanna Holzer
Para-Athlet:innen müssen mehr Hürden überwinden in Sachen Gleichberechtigung.
Para-Athlet:innen müssen mehr Hürden überwinden in Sachen Gleichberechtigung.© santypan - stock.adobe.com

Die Paralympischen Spiele 2024 in Paris stehen für sportliche Höchstleistungen und spannende Wettkämpfe, aber auch für die Werte der Paralympischen Bewegung. Einer davon: Gleichberechtigung. Doch wie gleichberechtigt sind Para-Athlet:innen wirklich?

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Die Paralympischen Werte als Leitfaden der Spiele 2024

Die paralympischen Werte bilden das Fundament der paralympischen Spiele in Paris 2024 und der gesamten Para-Bewegung. Insgesamt hat das Paralympische Komitee vier Leitmotive festgelegt.

  1. Mut
  2. Entschlossenheit
  3. Inspiration
  4. Gleichberechtigung

Mut: Paralympischen Athlet:innen stellen sich jenen Herausforderungen, die viele für unmöglich halten. Sie zeigen Mut, indem sie Grenzen überschreiten und sich selbst und anderen beweisen, dass nichts unmöglich ist.

Entschlossenheit: Wer bei den Paralympischen Spielen antritt, zeigt unvergleichliche Willenskraft, durch welche die eigenen Leistungsfähigkeiten bis an die Grenzen des Möglichen und darüber hinaus gebracht werden. Diese Entschlossenheit ist ein Schlüsselelement, der paralympischen Wettkämpfe.

Inspiration: Die Geschichten und Erfolge der Paralympionik:innen inspirieren nicht nur andere Sportler:innen, sondern auch uns vor den Bildschirmen zu Hause. Der paralympische Spirit wirkt so weit über den Sport hinaus und beeinflusst Menschen weltweit.

Gleichberechtigung: Paralympischer Sport soll als Antrieb für gesellschaftlichen Wandel dienen. Die Aufmerksamkeit für Para-Sport soll auch soziale Barrieren der Diskriminierungen und Ausgrenzung abzubauen. Das Paralympische Komitee baut seine Vision einer inklusiveren Gesellschaft im Wesentlichen auf diesen Wert auf.

Gleichberechtigung: Wie gleich ist die Wertschätzung der Athlet:innen wirklich?

Auch wenn das Paralympische Komitee Gleichberechtigung als seinen zentralen Wert definiert, gilt es noch einige Schritte zu gehen, bis olympische Athlet:innen und paralympische Athlet:innen wirklich auf einer Stufe stehen.

Ein besonders zentraler Punkt innerhalb der Diskussion um Gleichstellung ist die Vergütung der Medaillengewinner. Während olympische Athlet:innen oft hohe Prämien für die ersten Plätze kassierten, war dies für Paralympionik:innen lange Zeit nicht der Fall.

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Keine Preisgelder für paralympische Medaillen

Eine Olympische Medaille in Paris zu gewinnen, kann sehr lukrativ sein. Den Sieger:innen stehen je nach Nation und Sportverband unterschiedlich hohe Prämien zu, die zudem mit einem Preisgeldtopf von World Athletics bezuschusst werden.

Leider werden die Para-Athlet:innen keinen Anteil an diesem Topf erhalten, da sie von World Para Athletics reguliert werden, die angekündigt haben, dass sie keine Auszahlungen an Medaillengewinner:innen vergeben.

Auch bei den bisherigen Paralympics erhielten Medaillengewinner:innen keine Preisgelder. Aber das soll sich nun - vereinzelt - ändern. Aufgrund einer bedeutenden Regeländerung für Paris 2024 werden einzelnen nationale Regierungen und Sportverbände paralympische Athleten mit Preisgeldern auszeichnen.

Welche Länder werden ihre Athleten bei den Paralympics 2024 bezahlen?

Das Team USA hat angekündigt, dass ihre Para-Athlet:innen den gleichen Betrag an Preisgeld wie ihre olympischen Medaillengewinner:innen erhalten werden. Das entspricht umgerechnet etwa 34.400 Euro für eine Goldmedaille, 20.600 Euro für Silber und 13.800 Euro für Bronze.

Hongkong vergab an seine olympischen Medaillengewinner etwa 74.700 Euro für Gold, 37.350 Euro für Silber und 18.675 Euro für Bronze, wird jedoch seinen Para-Sieger:innen nur ein Sechstel dieser Beträge auszahlen.

Medaillengewinner:innen aus Malaysia erhalten ein Preisgeld und ein lebenslanges monatliches Gehalt. Für Goldmedaillen werden etwa 49.700 Euro, für Silber rund 14.900 Euro und für Bronze ca. 5.000 Euro vergeben. Die Prämien liegen trotzdem noch unter denen, die Olympionik:innen kassieren.

Deutschland belohnt seine Paralympics-Sieger:innen mit den gleichen Preisgeldern wie olympische Medaillengewinner:innen. Das heißt für Gold gibt es 20.000 Euro, für Silber schüttet die Sporthilfe 15.000 Euro aus und Bronze wird mit 10.000 Euro belohnt. Bereits in Tokio 2021 hatte Deutschland diese Bezahlung für olympische und paralympische Leistungen gleichgestellt und war damit ein Vorreiter des Modells. 

Obwohl sich nun also einige Länder für die finanzielle Kompensierung der Athlet:innen einsetzen, bleibt die Situation weltweit uneinheitlich - und die meisten Gelder weit unter denen, der Olympia-Gewinner:innen.

Dies zeigt, dass der paralympische Weg zur vollen Gleichberechtigung noch nicht abgeschlossen ist. Während die Anerkennung ihrer Leistungen zumindest in manchen Nationen steigt, sind noch weitere Maßnahmen notwendig, um sicherzustellen, dass Para-Athlet:innen die gleiche Wertschätzung und Unterstützung erhalten wie ihre olympischen Kollegen.

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