Reportage auf Joyn
"Zwischen Kult und Krawall": Wie steht es um das Frankfurter Bahnhofsviertel?
- Veröffentlicht: 05.08.2024
- 15:32 Uhr
- André Marston Alvarez
Die SPIEGEL TV-Reportage widmet sich dem Frankfurter Bahnhofsviertel und seinen Extremen. Der Kiez ist als sozialer Brennpunkt vor allem wegen Kriminalität in Verruf. Doch das Viertel ist auch ein angesagter Szene-Hotspot für traditionsreiche Kneipen sowie moderne Bars und Restaurants.
Drogen und Kriminalität
Wohl kein anderer Stadtteil in Deutschland ist so bekannt dafür, ein massives Drogen- und Kriminalitätsproblem zu haben wie das Frankfurter Bahnhofsviertel. Im Vorfeld zur Fußball-Europameisterschaft wurden auch ausländische Medien auf die Verhältnisse dort aufmerksam. Das englische Boulevardblatt "Sun" bezeichnete das Viertel als "größten Slum Deutschlands" und "Zombieland".
Der Bezirk ist verantwortlich dafür, dass Frankfurt am Main als Deutschlands gefährlichste Stadt betitelt wird. Laut Kriminalstatistik kommt es hier auf 100 Einwohner:innen zu mehr als 14 Straftaten im Jahr. Allein 2023 zählte die Polizei 114.969 Straftaten. Das ist ein Anstieg von 5,4 Prozent zum Vorjahr.
Um die Messergewalt im Bahnhofsviertel einzudämmen, wurde im November 2023 sogar eine Waffenverbotszone im Viertel eingeführt.
Hinzu kommt Drogenkonsum und Handel auf offener Straße, was schon seit Langem im Bahnhofsviertel kein ungewohntes Bild mehr ist. Es gibt Initiativen und Sozialarbeiter:innen, die versuchen, den Süchtigen zu helfen, doch bislang bekommt die Stadt die Problematik nicht in den Griff.
Reportage zeigt persönliche Einblicke
Die SPIEGEL TV-Reportage "Zwischen Kult und Krawall - unser Kiez Frankfurt" wirft aber auch einen Blick auf die anderen Seiten des Viertels und begleitet hierzu mehrere Frankfurter Persönlichkeiten.
Wie erleben sie den Alltag im berüchtigten Bahnhofsviertel? Gibt es auch positive Entwicklungen?
Das alles gibt es ab jetzt zum Streamen auf Joyn.
Bahnhofsviertel hat mehr zu bieten
In der SPIEGEL TV-Reportage werden Orte und Menschen gezeigt, die den Alltag im Frankfurter Bahnhofsviertel näher bringen sollen.
Die Brüder Max und Micky Conga sind Chefs des legendären Frankfurter Clubs "Pik Dame". Schon ihre Mutter arbeitete als Tänzerin im ältesten Nachtclub Deutschlands. Mit dem rauen Umgangston im Bahnhofsviertel weiß Max Coga umzugehen: Er zählt hierzulande zu einem der erfolgreichsten MMA-Kämpfer.
Auch das "Moseleck" kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Sie ist die älteste Kneipe im Frankfurter Bahnhofsviertel und hat 22 Stunden geöffnet, sieben Tage die Woche. Hier treffen Banker auf Studenten und Touristen auf Eintracht-Frankfurt-Fans.
Nicht weit von dort wird im "Yaldy" statt Bier edler Wein serviert Die Bar vereint die Atmosphäre einer angesagten Kneipe mit der eines Restaurants. Vor Kurzem wurde das "Yaldy" zur schönsten Bar Deutschlands gekürt. Michele Heinrich und Andrei Lipan haben das "Yaldy" im Juni 2020 eröffnet. Ihr Ziel ist es, Getränke und Speisen anzubieten, die saisonal, nachhaltig und erschwinglich sind. Den Herausforderungen des Viertels begegnen sie mit Zuversicht. Wie viele andere Unternehmer möchten sie trotz aller Probleme bleiben.