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Heilmittel aus der antike

Chaga Pilz: So erkennst du ihn und stärkst dein Immunsystem damit

  • Aktualisiert: 21.11.2023
  • 10:50 Uhr
Der Chaga Pilz wuchert an Bäumen und wurde bereits in der Antike als Heilmittel genutzt.
Der Chaga Pilz wuchert an Bäumen und wurde bereits in der Antike als Heilmittel genutzt. © Adobe Stock

Der Chaga Pilz wird bereits seit der Antike als Heilpilz genutzt. Er ist vorwiegend auf Birken zu finden und kann auch in Deutschland geerntet werden. Wir haben alle wichtigen Infos zur Wirkung und Anwendung des Heilpilzes für dich.

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Der Chaga Pilz als antikes Heilmittel

Vor einigen Jahren war er in Deutschland noch kaum bekannt - das hat sich geändert. Der Chaga Pilz, auch Schiefer Schillerporling oder Inonotus obliquus genannt, ist ein antikes Heilmittel, das seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet wird. Die nordischen Völker und die indigenen Völker Sibiriens nutzten den Pilz als Heilmittel gegen zahlreiche Beschwerden. Insbesondere in der russischen und chinesischen Medizin wurde der Chaga Pilz zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Bekämpfung von Entzündungen sowie bei Diabetes, Tuberkulose, Magen-Darm-Problemen, Lungenerkrankungen und Krebs eingesetzt. Der Pilz wurde in Form von Aufgüssen, wässrigen Auszügen, Inhalationen oder antiseptischen Seifen verwendet. Heutzutage gilt der Chaga Pilz als Superfood und ist vor allem wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung bekannt.

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So kannst du den Chaga Pilz erkennen

Der Chaga Pilz wächst hauptsächlich auf Birken in kalten Klimazonen wie Sibirien, Kanada, Nordamerika und Nordeuropa. Der Pilz sieht aus wie eine harte, unförmige Wucherung. Er hat eine charakteristische schwarze Farbe und ist außen spröde und innen braun und krümelig.

Bei der Ernte sollte darauf geachtet werden, dass der Pilz nicht komplett entfernt wird, damit der Baum nicht beschädigt wird und der Pilz nachwachsen kann.

Hinweis: Nimm nur Pilze mit, die du eindeutig zuordnen kannst. Wenn du unsicher bist, lass den Pilz stehen oder bei einer Expertin oder einem Experten (zum Beispiel bei einer Pilzberatung) bestimmen.

Wirkung des Chaga Pilzes: Das sind die Eigenschaften und Wirkstoffe

Chaga Pilze sind reich an verschiedenen Nährstoffen und enthalten insgesamt über 200 Inhaltsstoffe. Dazu gehören B-Vitamine, Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Calcium, Zink und Magnesium sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole, Betulinsäure, Melanin, Triterpene und Polysaccharide (Zuckerverbindungen). Die letzteren sind am meisten erforscht. Die positiven Eigenschaften des Chaga Pilzes konnten in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. Dazu gehören zum Beispiel seine antioxidativen, entzündungs- und krebshemmenden, blutzuckersenkenden, immunmodulatorischen (das Immunsystem regulierenden), antiparasitären, antiallergischen und antiviralen Eigenschaften. Zudem haben verschiedene Studien gezeigt, dass der Chaga Pilz das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert, die Nerven schützt, Ermüdung entgegenwirkt und die Darmflora positiv beeinflusst.

Beachte aber, dass es sich dabei lediglich um In-vitro-Studien (Studien in Petrischalen oder Reagenzgläsern) und Tierstudien handelt. Es gibt keine aussagekräftigen Studien, bei denen die Wirkung des Chaga Pilzes an Menschen getestet wurde.

So sieht der zerkleinerte Chaga Pilz aus.
So sieht der zerkleinerte Chaga Pilz aus. © Adobe Stock
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Chaga Pilz - So wirkt der Heilpilz

Wir haben die Chaga-Pilz-Wirkung auf das Immunsystem, Entzündungen und verschiedene Krankheiten zusammengefasst.

Chaga Pilz unterstützt das Immunsystem

Chinesische Wissenschaftler:innen konnten in einer Studie aus dem Jahr 2012 nachweisen, dass die Polysaccharide im Chaga Pilz die Vermehrung von Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören, bei Mäusen steigern. Sie verteidigen den Körper gegen Erreger und Schadstoffe. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Chaga die Produktion von Zytokinen erhöht. Diese fungieren im Immunsystem als Botenstoffe. Zytokinen koordinieren die Kommunikation zwischen verschiedenen Abwehrzellen. Diese können so Krankheitserreger effektiv gemeinsam bekämpfen.

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Chaga Pilz bei Allergien

Allergien entstehen, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den Lymphozyten des Typs TH1 und TH2 herrscht. TH1-Zellen fördern Entzündungen und TH2-Zellen hemmen diese. Die Polysaccharide des Chaga Pilzes sollen das Gleichgewicht zwischen diesen Zellen wieder herstellen. Das unterstützt ein gesundes Immunsystem und lindert Allergien. Da der Pilz zudem die Darmflora verbessern soll, wirkt sich das ebenfalls positiv bei Allergien aus. Denn bestimmte Darmbakterien blockieren Immunzellen, die für das Auslösen von Allergien verantwortlich sind.

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Chaga Pilz bei Autoimmunerkrankungen

Der Chaga Pilz kann ebenfalls bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus und Multipler Sklerose helfen. Der Wirkmechanismus ist in diesem Fall derselbe wie bei den Allergien: das Ausgleichen der TH1- und TH2-Zellen.

Chaga Pilz bei Histaminintoleranz

Dem Chaga Pilz wird eine histaminhemmende Wirkung nachgesagt. Das hat ebenfalls eine positive Auswirkung auf Allergien und hilft Menschen mit einer Histaminintoleranz. In einer südkoreanischen Studie aus dem Jahr 2020 haben Forschende entdeckt, dass der im Chaga Pilz enthaltene Stoff Inotodiol bei Mäusen die Funktion der Mastzellen unterdrückt, die Histamin freisetzen, wenn sie in Kontakt mit Allergenen kommen. Mastzellen gehören ebenfalls zu den Lymphozyten und wehren Krankheitserreger ab. Die Ergebnisse der Studie sind jedoch nicht eins zu eins auf den Menschen übertragbar. Eine Wirksamkeit beim Menschen wurde bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Betroffene berichten allerdings, dass sie durch das tägliche Trinken von Chaga-Tee nach ungefähr sechs bis acht Monaten alle histaminhaltigen Lebensmittel wieder verzehren können, ohne eine allergische Reaktion zu haben.

Chaga Pilz bei Hauterkrankungen und Schuppenflechte

Der Chaga-Pilz wird traditionell bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Ekzeme und Akne eingesetzt. Es gibt auch eine Studie aus dem Jahr 1973, bei der die Wirkung des Pilzes auf Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, untersucht wurde. Hierbei handelt es sich um die einzige Studie mit dem Chaga Pilz, die an Menschen durchgeführt wurde. Dabei nahmen 50 Personen, die sowohl an einer Magen-Darm-Erkrankung als auch an Schuppenflechte litten, den Chaga entweder oral ein (ein Esslöffel, dreimal täglich) oder wendeten ihn äußerlich an (Dosierung und Dauer wurden nicht angegeben). Das primäre Ergebnis war die Verbesserung der Psoriasis-Läsionen. 38 Teilnehmer galten als vollständig geheilt, bei acht Teilnehmern trat eine Verbesserung ein und bei vier Teilnehmern war keine Wirkung festzustellen.

Es war allerdings keine placebo-kontrollierte Doppelblindstudie und ist daher wenig aussagekräftig. Aufgrund des Alters der Studie, der fehlenden Kontrollgruppe, Randomisierung und standardisierten Messung des Krankheitsverlaufs der Schuppenflechte sind weitere Untersuchungen am Menschen erforderlich, um den Nutzen von Chaga zu ermitteln.

Chaga Pilz kann auch bei Hauterkrankungen und Schuppenflechte eingesetzt werden.
Chaga Pilz kann auch bei Hauterkrankungen und Schuppenflechte eingesetzt werden.© Adobe Stock

Chaga Pilz gegen Entzündungen

Chronische Entzündungen sind die zugrunde liegende Ursache vieler Erkrankungen, wie Arteriosklerose und Autoimmunkrankheiten. Der Chaga Pilz soll dazu beitragen, Entzündungsprozesse zu hemmen und somit auch das Risiko für diese Krankheiten zu reduzieren. Diese Erkrankungen sind durch ein Ungleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Zytokinen gekennzeichnet.

Tier- und Zellstudien haben gezeigt, dass der Chaga Pilz die Anzahl der entzündungsfördernden Zytokine reduzieren kann. Zwar sind diese Zytokine wichtig, um bei einer Infektion die passenden Abwehrzellen zum Infektionsort zu locken, jedoch sollten sie nicht übermäßig produziert werden, um das Risiko chronischer Entzündungen zu minimieren. Eine weitere südkoreanische Studie an Ratten aus dem Jahr 2005 hat gezeigt, dass Chaga-Extrakt die Tiere vor Entzündungen schützt. Darüber hinaus haben die Wissenschaftler:innen nachgewiesen, dass der Extrakt auch Schmerzen linderte.

Chaga Pilz ist vielversprechend gegen Krebs

Der Chaga Pilz wird aufgrund seiner antitumoralen Eigenschaften auch als vielversprechendes Mittel gegen Krebs angesehen. Es wurden bereits zahlreiche Zellstudien zur Antitumoraktivität von Chaga-Extrakten durchgeführt. Dazu wurden Zellen aus verschiedenen Organen wie dem Verdauungssystem, der Lunge, der Leber und den Brustdrüsen verwendet. Eine im Jahr 2020 von polnischen Forschenden durchgeführte Studie an Mäusen, hat gezeigt, dass die Verabreichung von Chaga-Extrakt das Wachstum von Tumoren verlangsamen oder sogar hemmen, sowie die Anzahl der Metastasen reduzieren kann. Die genauen Wirkmechanismen der antitumoralen Wirkung von Chaga sind noch nicht vollständig geklärt. Expert:innen nehmen an, dass das Antikrebspotential auf den hohen Anteil an Polysacchariden im Pilz zurückzuführen ist.

Chaga Pilz bei Diabetes Typ 2

Der Chaga Pilz soll auch bei Diabetes Typ 2 helfen können, indem er den Blutzuckerspiegel reguliert und die Insulinresistenz reduziert. Insulinresistenz ist ein Zustand, bei dem der Körper auf Insulin nicht mehr richtig reagiert und Schwierigkeiten hat, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Für die blutzuckersenkende Wirkung des Pilzes sind ebenfalls die Polysaccharide verantwortlich. Darüber hinaus tragen die Stoffe im Pilz zur Reparatur und zum Schutz von Inselzellen bei, die Insulin produzieren.

Chaga Pilz bei Magen-Darm-Erkrankungen

Aufgrund der oben genannten positiven Wirkung des Chaga Pilzes auf die Darmflora soll er auch Magen-Darm-Erkrankungen lindern können. Der Pilz wird schon seit Jahrhunderten für Verdauungsbeschwerden wie Durchfall eingesetzt. In einer chinesischen Studie aus dem Jahr 2019 linderte der Chaga Pilz zum Beispiel eine chronische Darmentzündung bei Mäusen.

Chaga Pilz bei COVID-19

Die antiviralen Eigenschaften des Chaga Pilzes wurden bereits in mehreren Tier- und Zellstudien nachgewiesen. Eine russische Studie zeigte die Wirkung des Pilzes auf Influenzaviren und eine chinesische Studie untersuchte seine Wirkung auf Herpesviren. Dabei konnte der Chaga Pilz die Viren hemmen und verhindern, dass sie in die Zellen eindringen. Bereits in der traditionellen Medizin in Asien und Teilen Europas wurde der Pilz zur Befreiung der Atemwege eingesetzt. Seine entzündungshemmende Wirkung soll zur Minderung von Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum beitragen. All diese Eigenschaften geben dem Chaga eine vielversprechende Rolle bei der Bekämpfung von COVID-19 und bei der Linderung der Krankheitssymptome.

Der Chaga Pilz hat antivirale Eigenschaften. Damit könnte er auf im Kampf gegen Covid 19 eingesetzt werden.
Der Chaga Pilz hat antivirale Eigenschaften. Damit könnte er auf im Kampf gegen Covid 19 eingesetzt werden. © Adobe Stock

Chaga Pilz: Mögliche Nebenwirkungen

Aufgrund seines hohen Oxalatgehalts (Salze der Oxalsäure), kann Chaga bei übermäßiger Einnahme toxisch wirken, insbesondere bei Personen mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen oder anderen schweren Vorerkrankungen. Darüber hinaus kann der Pilz auch mit bestimmten Medikamenten interagieren. Diabetiker:innen und Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Chaga-Pilz-Präparaten medizinisches Fachpersonal konsultieren.

Die korrekte Anwendung des Chaga Pilzes

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Chaga-Pilz einzunehmen, zum Beispiel als Pulver, Kapseln, Tee oder Konzentrat. Die traditionelle und am häufigsten verwendete Form ist der Tee mit Chaga-Pilzstückchen.

Chaga-Pilz-Pulver und -Kapseln

Achte beim Kauf von Chaga in Pulver- oder Kapselform auf einen möglichst hohen Gehalt an Polysacchariden. Dieser sollte mindestens 30 Prozent betragen. Zudem sollten die Nahrungsergänzungsmittel Betulin und Betulinsäure enthalten. Diese Stoffe kommen nur in Wild-Chaga-Pilzen vor, die an Birken wachsen und nicht gezüchtet sind. Die Chaga-Kapseln werden meist zwei- bis dreimal täglich eingenommen. Vom Pulver wird etwa ein Teelöffel täglich verzehrt. Es gibt allerdings keine Belege zur Wirkung dieser Dosis. Richte dich nach der Verzehrempfehlung des Herstellers.

Chaga-Pilz kannst du auch in Form eines Chaga-Tees zu dir nehmen.
Chaga-Pilz kannst du auch in Form eines Chaga-Tees zu dir nehmen. © Adobe Stock

Chaga-Tee

Chaga-Tee ist eine weitere beliebte Möglichkeit, den Pilz zu genießen und von seinen Vorteilen zu profitieren. Der Tee wird aus getrocknetem Chaga-Pilz hergestellt und hat einen milden, erdigen Geschmack. Achte darauf, dass der Tee nicht bitter schmeckt, denn das ist ein Zeichen für eine schlechte Qualität und könnte auf einen Schimmelbefall hindeuten. Normalerweise werden eine bis zwei Tassen des Chaga-Tees am Tag getrunken.

Chaga-Konzentrat

Um den Chaga Pilz äußerlich anzuwenden, kannst du ein Chaga-Konzentrat herstellen. Koche dazu 10 Gramm des Chaga Pilzes (circa drei bis vier Stücke) in 400 Milliliter Wasser für ungefähr 30 Minuten. Das Wasser, das übrig bleibt, ist das Chaga Konzentrat. Lagere es im Kühlschrank in verschließbaren Gläsern oder Glasflaschen auf.

Chaga Pilz kaufen

Chaga-Pilz-Präparate sind in verschiedenen Formen und Dosierungen online, in Naturkostläden oder Reformhäusern erhältlich. Wähle ein hochwertiges Produkt von einem vertrauenswürdigen Hersteller. Da Pilze in der Lage sind, Umweltgifte und Radioaktivität zu speichern, ist es wichtig, ein Produkt aus relativ unberührter Natur zu kaufen, wie zum Beispiel aus Norwegen, Kanada oder dem Norden Finnlands.

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