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Feiern, feuern, frieren

Lustige Karnevalsbräuche in Deutschland und aller Welt

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Neben Rosenmontagszug, Büttenreden und Krawattenabschneiden gibt es in der Faschingswoche überall andere Karnevalsbräuche. Welche das sind und mit welchen Traditionen man in Italien, Großbritannien und anderen Ländern der Welt die Fastenzeit einläutet, erfahren Sie hier.

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Individuelle Karnevalsbräuche in Deutschland

Für die Bonner ein Muss, für den Rest der Welt ein Rätsel ist der Brauch der sogenannten Wäscherprinzessin. Immerhin wird diese schon seit 1958 jedes Jahr im Ortsteil Beuel gewählt. Sie stürmt – zusammen mit den Damenkomitees der Stadt – an Weiberfastnacht das Rathaus. Südwestlich von Bonn, in Aschaffenburg, gibt es Rosenmontag einen ganz anderen Brauch, das sogenannte Gockelschlagen, bei der alle Teilnehmer eine Hahnenmaske tragen, durch die sie nichts sehen können. Mit einem Dreschflegel müssen Sie nun einen Milchtopf treffen, angefeuert und navigiert von den Zuschauern. Wer den Topf trifft, hat gewonnen. Doch des einen Freud, ist des anderen Leid: Ein Hahn ist die Siegertrophäe und muss nach dem Spiel dran glauben.

In Munderkingen bei Stuttgart sind die Karnevalsbräuche nicht nur lustig, sondern auch feucht, denn hier springen zwei Männer – mit einem Kostüm bekleidet – in eiskaltes Brunnenwasser. Damit ihnen beim Sprung ins kühle Nass etwas wärmer ums Herz wird, gibt's vorher einen Schluck heißen Wein. Haben die Akteure den Brunnen wieder verlassen, müssen sich Umstehende vorsehen, denn dann dürfen die Kostümierten anwesende Mädchen nass machen und küssen. Besonders heiß hingegen geht es im Allgäu zu, denn hier hat der sogenannte Funkensonntag nach Ende der Karnevalszeit Tradition, ein Spektakel, bei der eine mit Schießpulver gefüllte Hexenpuppe explodiert.

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Karnevalsbräuche in Finnland, Italien und Co.

Werden in Köln, Mainz und anderen Karnevalsregionen Bonbons und andere Süßigkeiten in die Menge geworfen, gibt es im italienischen Ivrea am Faschingssonntag eine große Schweinerei mit noch größerem Besucherandrang. Denn hier bewerfen sich zwei Mannschaften gegenseitig mit Orangen, bis der Boden mit Zitrusfrüchten übersät ist. Ebenfalls ein Turnier der ganz besonderen Art hat in Ashbourne, Großbritannien, Brauch. Hier wird zwei Tage lang gekickt – und zwar mit unbegrenzter Teilnehmerzahl und einem Lederball auf einem mehrere Kilometer großen Spielfeld.

Auf der Kanaren-Insel Teneriffa spielen Orangen und Bälle keine Rolle, dafür aber Stöckelschuhe und Sardinen. Das traditionelle Männer-Wettrennen auf Stöckelschuhen zieht hier zahlreiche Zuschauer an – ebenso wie das Begräbnis der Sardine. Kurios, finden Sie? In der Tat, denn die Papp-Sardine wird vor der Verbrennung in einem Trauermarsch noch durch die ganze Stadt getragen. Andere Länder, andere Karnevalsbräuche.

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