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Harmloses Herzrasen vs. ernsthafte Signale

Angst, Stress, Koffein: Ab wann wird Herzrasen zur akuten Gefahr?

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Manchmal fängt das Herz plötzlich wie wild zu rasen an und scheint beinahe aus der Brust zu springen. In dieser Situation bekommen es viele mit der Angst zu tun, schließlich könnten die Symptome lebensgefährlich sein und einen Herzinfarkt ankündigen. Dabei ist Herzrasen in vielen Fällen harmlos. Erfahre hier mehr zum Thema.

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Im Video: Charlotte Karlinder erklärt, ob Koffein wirklich gefährlich ist

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Tachykardie: So äußert sich Herzrasen

Jeder Mensch verspürt irgendwann mal starkes Herzklopfen. Aus Nervosität beim ersten Date, in einer Gefahrensituation im Straßenverkehr oder aus Angst nach einem Albtraum in der Nacht - das beschleunigte Schlagen des Herzens ist eine natürliche und in der Regel ungefährliche Reaktion des Körpers bei Aufregung und Stress. Der Puls ist dabei im Brustkorb und bis zur Halsschlagader spürbar.

Herzklopfen ist eine Art Herzrhythmusstörung. Bei diesen Störungen schlägt das Herz nicht regelmäßig. Es pulsiert entweder zu langsam, hat Aussetzer oder schlägt zu schnell. Diese Symptome können unabhängig von körperlicher Belastung wie Sport auch in der Nacht auftreten. Neben dem bekannten Herzklopfen wird zusätzlich noch zwischen Herzdrücken, Herzstolpern und Herzrasen unterschieden. Letzteres wird im Fachjargon als Tachykardie bezeichnet. Beim Herzrasen steigt der Puls unmittelbar auf über 100 Schläge pro Minute an. Es kann begleitet werden durch:

  • Angst
  • Atemnot (Kurzatmigkeit)
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Brustenge
  • Kopfschmerzen
  • eingeschränkte körperlicher Leistungsfähigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Schwindel und Übelkeit

Harmlos oder nicht? Wodurch Herzrasen ausgelöst wird

Auf der anderen Seite können psychische Angststörungen, Bluthochdruck, Diabetes, starke Schilddrüsenüberfunktion und chronischer Stress zu gefährlichem Herzrasen führen. Wenn hinter Herzrasen ein krankes Herz steckt, sind die Pulsstörungen nämlich nicht mehr harmlos! Die Belastung durch Herzrhythmusstörungen wird - vor allem bei älteren Patient:innen - für den Organismus und das Herz irgendwann zu groß. Das kann unter anderem zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis), der koronaren Herzkrankheit (Verkalkung der Herzkranzgefäße), einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen.

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Herzinfarkt erkennen und sofort handeln

Ein Herzinfarkt ist lebensgefährlich und macht sich durch einen plötzlich auftretenden, starken und in den Oberkörper ausstrahlenden Schmerz bemerkbar. Angstzustände, Übelkeit, Schwäche, kaltschweißige Haut und ein niedriger Blutdruck sind typische Symptome. Besteht Verdacht auf einen Herzinfarkt, dann versuche, die Ruhe zu bewahren und rufe umgehend den Notarzt- es zählt sprichwörtlich jede Sekunde!

Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Diabetes und chronischer Stress erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt. Die Arterien verengen sich oder werden durch ein Blutgerinnsel verstopft. Dadurch werden Herz und Gehirn unzureichend mit Sauerstoff sowie wichtigen Nährstoffen versorgt. Eine Unterversorgung des Herzmuskels kann auch zu einer chronischen Herzschwäche führen oder eine bestehende Herzschwäche weiter negativ beeinflussen. Die häufigsten Ursachen für chronische Herzinsuffizienz sind Bluthochdruck, die koronare Herzkrankheit und ein vorausgegangener Herzinfarkt. Patient:innen, die unter chronischer Herzschwäche leiden (in Deutschland fast zwei Millionen Menschen), werden in der Regel mit ACE-Hemmern behandelt. Helfen diese nicht weiter, können Medikamente mit der Wirkstoffkombination Sacubitril / Valsartan die Symptome lindern.

Herzinfarkt oder Broken-Heart-Syndrom?

Die Symptome des Broken-Heart-Syndroms, auch Stress-Kardiomyopathie genannt, gleichen einem Herzinfarkt und können nach schweren Schicksalsschlägen auftreten. Daraufhin werden vermehrt Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet, der Herzmuskel verkrampft sich und ein stechender Schmerz in der Brust macht sich breit. Betroffene sollten unbedingt von medizinischem Fachpersonal untersucht werden. Dieses kann mit Beruhigungsmitteln und kreislaufstabilisierenden Maßnahmen weiterhelfen.

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Wann solltest du dich an medizinisches Fachpersonal wenden?

In den meisten Fällen ist Herzrasen harmlos und eine normale Reaktion des Körpers auf äußere Einflüsse. Körperliche Aktivität, sei es beim Sport oder bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben, führt zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf. Das Herz reagiert darauf, indem es schneller schlägt, um mehr Blut und Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren. Ebenso können aufregende oder stressige Situationen zu vorübergehendem Herzrasen führen. Dies geschieht durch die Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin, die das Herz stimulieren. Auch Koffein, das in Kaffee, Tee, Energy-Drinks und Schokolade enthalten ist, kann Herzrasen verursachen. Es wirkt als Stimulans auf das Nervensystem und kann die Herzfrequenz vorübergehend erhöhen. Für die meisten Menschen ist ein moderater Konsum von Koffein unbedenklich und führt nur zu vorübergehendem Herzrasen.

Doch es gibt auch Situationen, in denen Herzrasen auf eine ernsthaftere zugrunde liegende Ursache hinweisen kann. Hier sind einige Anzeichen, bei denen eine genaue Beobachtung und ärztliche Beratung empfehlenswert sind:

1. Häufigkeit und Dauer: Wenn Herzrasen häufig auftritt oder über längere Zeiträume anhält, sollte dies ernst genommen werden.

2. Begleitsymptome: Wenn Herzrasen von Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen oder Ohnmacht begleitet wird, könnte dies auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hinweisen.

3. Vorhandene Gesundheitszustände: Personen mit Vorerkrankungen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck oder Schilddrüsenproblemen sollten besonders achtsam sein, da Herzrasen in diesen Fällen ein Indikator für Komplikationen sein kann.

4. Plötzliches Auftreten: Wenn Herzrasen plötzlich und ohne ersichtlichen Grund auftritt, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.

Stress vermeiden, gesund leben - Herzgesundheit herstellen

Psychische Probleme wie Stress können die körperliche Gesundheit beeinflussen, das ist bekannt. Neu ist die Erkenntnis, dass seelische Erkrankungen wie eine Depression auch ein Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen sind. Zu diesem Ergebnis kam kürzlich eine repräsentative Studie des Helmholtz Zentrums München, der TU München und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).

Die Schlussfolgerung: Depression können Herzkrankheiten wie die koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz begünstigen. Die damit einhergehenden Symptome wirken sich wiederum auf die Psyche aus, da wesentlich mehr Stresshormone ausgeschüttet werden, die die Arterien verstopfen können.

Die beste Gesundheitsvorsorge ist ein gesunder Lebensstil mit so wenig Stress wie möglich - und einer ausgewogenen, gesunden Ernährung, täglicher Bewegung, Nikotinverzicht und maßvollem Alkoholkonsum. Entspannungs- und Atemtechniken, wie sie bei Yoga angewendet werden, können sich zudem positiv auf die Herzgesundheit auswirken und den Herzschlag wieder regulieren, sollte es zu Herzrasen kommen.

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