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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 2023

Gewalt gegen Frauen: Wenn der Alltag zum Albtraum wird

  • Veröffentlicht: 25.11.2023
  • 05:00 Uhr
  • Jessica Steffens

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 25. November ist internationaler Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt an Frauen.

  • Im Jahr 2022 wurden über 150.000 Fälle häuslicher Gewalt registriert. Mehr als 80% der Opfer sind Frauen.

  • Wie man häusliche Gewalt erkennt und wo es Hilfe gibt.

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Am internationalen Gedenk- und Aktionstag "NEIN zu Gewalt an Frauen" wird auf verschiedenste Formen von sexualisierter Gewalt aufmerksam gemacht. Dabei wird nicht nur Gewalt auf der Straße, sondern auch im privaten Raum in den Fokus gerückt. Häusliche Gewalt ist bitterer Alltag: Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner.

Häusliche Gewalt: Die Opfer

Gedemütigt, geschlagen, verletzt: Allein im Jahr 2022 wurden über 150.000 Opfer vollendeter oder versuchter Delikte der Partnerschaftsgewalt registriert. Über 80% sind Frauen.

Ein subtiler Missbrauch schleicht sich oft unbemerkt in die Partnerschaft ein: Aus vermeintlicher Liebe und Fürsorge in der Beziehung wird zunehmend Misstrauen. Eifersuchtsanfälle münden in Gewalt. Kontrolle und Abhängigkeit nehmen zu. Betroffene merken oft zu spät, was für eine Macht der Partner auf sie ausübt.

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Im Clip: Höhere Strafen für Femizid in Deutschland gefordert

Häusliche Gewalt: Wenn Fürsorge zu Kontrolle wird

Gewalt hat viele Facetten und beginnt meist schon lange vor dem ersten Schlag. Betroffene berichten, wie sie von ihrem Partner durch Worte gedemütigt werden. Im gleichen Zuge wird die Partnerin in eine Abhängigkeit gezwungen.

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Frau sucht Hilfe am Telefon
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TElefonnummern und Webseiten

Hilfe und Anlaufstellen bei häuslicher Gewalt

Betroffene von häuslicher Gewalt wissen oft nicht, wie sie Hilfe finden. Diese Anlaufstellen helfen dir, auch anonym.

  • 28.02.2023
  • 12:07 Uhr

"Du brauchst doch kein eigenes Auto" oder "Warum musst du das Haus verlassen? Ich bin doch da." Aussagen wie diese werden oft von Frauen mit vermeintlicher Verliebtheit entschuldigt. "Er ist eben fürsorglich und will nur das Beste für mich."

Doch die Kontrolle führt zur zunehmenden Isolierung. Der Kontakt zu Freund:innen und Familie wird immer weniger. Telefonieren wird schwieriger, weil der Partner die Rechnungen kontrolliert. Am Ende scheint das Opfer ganz allein dazustehen. 

Häusliche Gewalt: Dafür gibt es keine Entschuldigung

Tritte, Schläge, erzwungene sexuelle Handlungen. Schon Kleinigkeiten können eine Welle an Gewalt und Demütigungen auslösen. Alleiniges Ziel der Tortur: Machtdemonstration. Die Schuld liegt dabei niemals beim Opfer!

Parallel zu den gewaltsamen Übergriffen häufen sich auch die überschwänglichen Entschuldigungen und Beteuerungen der Täter, sich zu bessern. Natürlich will man den Versprechungen glauben. Doch es gibt keine Entschuldigung für Gewalt und die Gefahr vor Wiederholungen ist viel zu groß.

Betroffene fühlen sich oft hilflos und allein. Hinzu kommt, dass die Übergriffe im Privaten stattfinden. Die Opfer schämen sich, nach Hilfe zu fragen, und beginnen damit, Gewalt und Angst als Teil ihres Alltags zu akzeptieren. Doch das darf nicht sein! 

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Häusliche Gewalt: Warnsignale erkennen

Du befürchtest, dass jemand in deinem Umfeld häusliche Gewalt erfährt? In den allermeisten Fällen trauen sich Betroffene kaum, über ihre Situation zu sprechen. Um so wichtiger ist es, entsprechende Warnsignale zu erkennen und Hilfe anzubieten. Eindeutige Signale könnten sein:

  • Die Betroffene trifft sich kaum noch mit Freund:innen, weil der oder die Partner:in es verbietet. Es werden immer neue Ausreden erfunden. Die Person zieht sich sozial immer mehr zurück.
  • Die Betroffene trifft kaum noch eigene Entscheidungen. Es wird andauernd Rücksprache mit dem oder der Partner:in gehalten. Selbst bei den kleinsten Beschlüssen.
  • Die Betroffene hat kein eigenes Geld zur Verfügung.
  • Die Betroffene wirkt ständig unsicher, nervös, gereizt oder erschöpft und leidet unter Angst- und Panikattacken, Schlafstörungen, Depressionen, Gewichtsveränderungen und Essstörungen oder Suchtverhalten.
  • Offensichtliche Verletzungen und blaue Flecken häufen sich, die aber nicht zu den Erklärungen passen.
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Häusliche Gewalt: Hier gibt es Hilfe

Opfer häuslicher Gewalt leiden oft jahrelang im Stillen. Zu groß ist die Scham, sich jemandem anzuvertrauen. Dabei brauchen Betroffene ein offenes Ohr und eine Hand, die sie aus ihrem persönlichen Albtraum führt. 

Hilfsorganisationen wie WEISSER RING e.V. zeigen dorthin, wo andere lieber wegschauen würden. Sie machen auf Missbrauch aufmerksam und ermutigen Frauen dazu, ihr Schweigen zu brechen. 

Persönliche Ansprechpartner:innen helfen Betroffenen, aus ihrer Situation herauszufinden, und stehen bei Polizei-, Gerichts- und Behördenterminen zur Seite. 

Du bist selbst Opfer häuslicher Gewalt oder kennst jemanden, der oder die Hilfe benötigt? Das Opfertelefon des Weissen Rings ist an 7 Tagen der Woche erreichbar unter 116 006.

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