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Vortäuschung falscher Tatsachen

Vermehrt Betrugsversuche an der Haustür: die fiesen Maschen von Kriminellen!

  • Aktualisiert: 18.01.2024
  • 19:01 Uhr
  • Vera Motschmann
Vorsicht vor Haustür-Betrugsmaschen: Selbst zu Hause ist man nicht mehr sicher.
Vorsicht vor Haustür-Betrugsmaschen: Selbst zu Hause ist man nicht mehr sicher.© IMAGO/Westend61

Ob als getarnter Handwerker von der Hausverwaltung, vermeintliche Amtsperson wie die Polizei oder eine vorgetäuschte Notlage: Kriminelle werden immer gewiefter. Ihr Ziel: in die Wohnungen oder Häuser ihrer Opfer zu gelangen, um Geld oder Wertsachen zu stehlen. Wie die neuesten Betrugsmaschen an der Haustür funktionieren und wie du dich davor schützen kannst, erfährst du hier.

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Betrug: Vortäuschung falscher Tatsachen

Trickdiebe klingeln unvermittelt an der Haustür und versuchen, unter einem Vorwand in die Wohnung ihres Opfers zu gelangen. Dabei sind sie sehr erfinderisch und versuchen vor allem, das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen und in die Wohnung zu gelangen. Dabei haben sie ein Ziel: Schmuck und Bargeld erbeuten! Die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes warnen immer wieder vor Betrugsmaschen an der Haustür.

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Betrugsmasche: So gehen Haustürbetrüger:innen vor

Oft klingeln die Betrüger (bevorzugt bei Seniorinnen und Senioren) und geben sich als Handwerker aus. Dabei tragen sie sogar täuschend echte Arbeitskleidung. Manche behaupten, sie seien von der Hausverwaltung geschickt worden, um sich z.B.  einen Schaden an der Heizung anzusehen. Sind die Betrüger erstmal in der Wohnung, lenken sie ihre Opfer ab und suchen nach Bargeld, Schmuck und anderen Wertgegenständen. 

Doch es gibt noch weitere Betrugs-Varianten, die aktuell im Umlauf sind. Viele Betrüger setzten auf die Hilfsbereitschaft der Opfer und täuschen z.B. eine PKW-Panne oder eine Notsituation vor und bitten um Hilfe. Es gibt auch Betrüger:innen, die beispielsweise zu einer Spende drängen oder mit einer Unterschrift unter einem Vertrag ein angebliches Zeitungsabo verkaufen wollen.

Im Clip: Mit diesem Trick räumen Betrüger:innen Konten leer

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So schützt du dich vor Betrug an der Haustür

  • Vor dem Öffnen der Tür immer zuerst durch den Spion schauen oder aus dem Fenster gucken. Die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel öffnen.
  • Niemals Fremde in die Wohnung lassen. Unbekannte besser zu einem späteren Zeitpunkt wieder bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Werden ungebetene Gäste zudringlich, wehre dich energisch, sprich laut an, dass du das nicht willst oder rufe um Hilfe.
  • Triff mit deinen Nachbarn, die tagsüber auch zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besucher:innen an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
  • Von Amtspersonen immer den Dienstausweis vorlegen lassen und ihn auf Druck, Foto und Stempel prüfen. Im Zweifel vor dem Einlass bei der entsprechenden Behörde anrufen. Wichtig: Diese Telefonnummer immer selbst heraussuchen!
  • Gut zu wissen: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken niemals Geldwechsler:innen oder Falschgeld-Prüfer:innen ins Haus. Sollte eine derartige Person bei dir auftauchen, verständige umgehend die Polizei.
  • Lasse grundsätzlich nur Handwerker:innen in deine Wohnung, wenn du sie selbst bestellt hast oder sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gilt auch für Vertreter:innen der Stadtwerke oder eines Telekommunikationsunternehmens.
  • Lieferungen gegen Bezahlung oder per Nachnahme für deine Nachbar:innen niemals ohne deren ausdrückliche Ankündigung entgegennehmen.
  • Keine Unterschrift für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen geben.
  • Niemals Geld an der Haustür wechseln, du könntest dabei mit Falschgeld betrogen werden.

Vorsicht! Die Verbraucherzentrale warnt vor einer neuen Betrugsmasche mit Elster-Mails mit angeblichem Steuerrestbetrag.  Auch auf Amazon gibt es immer häufiger Missbrauch. Welche Betrugsversuche uns per Post erreichen und wie verstärkt ChatGPT von Verbrecher:innen genutzt wird, erklären wir dir hier. SMS über betrügerische Zollgebühren: Informiere dich hier, wie du dich schützen kannst! Außerdem warnt die Polizei vor Betrugsmasche via WhatsApp

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Keine Geschäfte an der Haustür

Vorsicht ist zudem auch geboten, wenn dir jemand etwas an der Wohnungstür verkaufen möchte. Trickbetrüger:innen versuchen, ihre Opfer mit dem Kauf von Schnäppchen oder Gratisangeboten zu locken. Ziel dieser Masche ist es, deine Unterschrift unter einem Vertrag zu ergattern, beispielsweise für ein Zeitschriften-Abo, den Erwerb eines Haushaltsgeräts oder eine günstigere Versicherung. Andere Betrüger:innen versprechen Gewinne oder behaupten, für ein soziales Projekt zu arbeiten, um damit Mitleid zu erwecken und eine Spende zu erhalten. Deshalb niemals einen Vertrag an der Haustür unterschreiben!

Auf einen Blick: Tipps der Polizei bei Haustürgeschäften

  • Niemals etwas an der Haustür kaufen oder unterschreiben. Meistens sind die angebotenen Dinge, wie z.B. Schmuck, Haushaltsgegenstände oder Deko, von geringem Wert.
  • Unaufgeforderten Besuch, wie Vertreter:innen oder Verkäufer:innen, unter keinen Umständen in die Wohnung lassen.
  • Falls du doch etwas kaufen möchtest, niemals per Vorkasse, also bevor du die Ware erhalten hast. Keinen Kaufvertrag unter Zeitdruck unterschreiben.
  • Vor Vertragsabschluss immer auf das richtige Datum und die Unterschriften achten. Ein fehlendes oder falsches Datum erschwert gegebenenfalls die Durchsetzung deines Widerrufsrechts.
  • Fordere eine Vertragsdurchschrift, auf der Name und Anschrift des Vertragspartners deutlich lesbar sind.
  • Wenn du es dir anders überlegst und von einem Geschäft zurücktreten möchtest, schicke einen schriftlichen Widerruf (Einschreiben mit Rückschein!) innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss an den Verkäufer oder die Verkäuferin.

Niemals Fremde in die Wohnung lassen

Um sich Zugang zu einer Wohnung zu verschaffen, täuschen Betrüger:innen ihre Opfer. Dabei gehen die Kriminellen immer nach einem ähnlichen Mustern vor:

  • Sie täuschen eine Notlage vor, die eine Hilfeleistung oder die Unterstützung ihrer Opfer in deren Wohnung erfordert.
  • Täter:innen täuschen eine offizielle Funktion vor - wie Polizist oder Handwerker -, die sie vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt.
  • Sie täuschen eine persönliche Beziehung zum Opfer vor, die eine Einladung zum Betreten der Wohnung nahe legt.

Das sind die häufigsten Betrugsmaschen:

  • Ein Glas Wasser: Die Kriminelle täuscht eine Schwangerschaft, Übelkeit oder die Notwendigkeit einer Arzneimitteleinnahme vor und bittet um ein Glas Wasser. Alternativ möchte die Täterin die Toilette benutzen oder ein Baby wickeln.
  • Papier und Bleistift: Jemand möchte für einen angeblich nicht angetroffene Nachbarn eine Nachricht hinterlassen und fragt nach Stift und Papier. Zusätzlich drängt er oder sie auf eine Schreibunterlage in der Wohnung oder bittet das Opfer, die Nachricht selbst zu schreiben.
  • Wasserschaden/Heizungsschaden: Wegen eines vorgetäuschten Wasserschadens oder Heizungsschaden im Haus oder bei Problemen mit der Telekommunikation, versuchen die Betrüger:innen in die Wohnung zu gelangen.
  • Haustier: Angeblich ist der Vogel entflogen oder die Katze entlaufen. Unter dem Vorwand, diese auf dem Balkon zu suchen, gelangen die Täter:innen in die Wohnung ihrer Opfer.
  • Autopanne: Wegen einer Autopanne, eines Unfalls oder einer Erkrankung, versuchen Täter:innen, unter dem Vorwand das Telefon benutzen zu dürfen, in die vier Wände ihrer Opfer zu gelangen.
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Senior:innen sind besonders gefährdet

Besonders häufig suchen sich Betrüger:innen als Opfer betagte Menschen aus, da sie tagsüber meistens zu Hause sind und sich nicht so gut wehren können. Vermehrt wird auch beobachtet, dass Seniorenwohnhäuser und -wohnanlagen im Fokus der Täter:innen sind, da die dortigen Pförtnerdienste zunehmend abgebaut werden.

Wichtig: Trickbetrüger:innen sind schauspielerisch begabt und sehr erfinderisch, was ihre Methoden angeht. Deshalb immer Augen und Ohren offenhalten, gesundes Misstrauen entwickeln und niemals Fremde in die Wohnung lassen. Wer einen Betrug bemerkt oder sich unsicher fühlt, wählt umgehend den Polizeiruf 110!

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