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Empfehlungen & Tipps von Fachleuten

Wie lange sollten Kinder und Jugendliche Medien konsumieren? Das raten Experten!

  • Aktualisiert: 11.01.2024
  • 14:39 Uhr
Wie lange sollten Kinder und Jugendliche Zeit am Bildschirm verbringen?
Wie lange sollten Kinder und Jugendliche Zeit am Bildschirm verbringen?© Adobe Stock

Computer-Spiele zocken, in sozialen Netzwerken chatten oder die Lieblingsserie im Fernsehen gucken: Ob Kinder und Jugendliche zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, beschäftigt die meisten Eltern. Als Orientierung geben Expert:innen eine klare Empfehlung für jedes Alter.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wie viel Bildschirmzeit ist für Kinder und Jugendliche gesund?

  • Tipps für Eltern, damit es bei den Bildschirmzeiten keinen Streit gibt.

Wie viel Bildschirmzeit für Kinder und Jugendliche?

Schon auf die Kleinsten üben digitale Medien wie Computer, Smartphones und Fernseher eine magische Anziehungskraft aus. Je älter sie werden, desto mehr Zeit verbringen Kinder und Jugendliche vor Bildschirmen. Eltern beobachten das häufig mit großer Sorge und fragen sich, wie viel Medienkonsum gesund und vertretbar ist. Kinder und Jugendlich haben dazu eine völlig andere Vorstellung als ihre Eltern. In vielen Familien führt das zu hitzigen Diskussionen- ohne dass eine befriedigende Lösung gefunden wird.

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Im Clip: Ist es eigentlich okay, seine Kinder zu tracken?

Was Expert:innen empfehlen

Fachleute raten dazu, Leitplanken zu setzen und die sogenannte Screen Time zu begrenzen. Die maximale  Bildschirmzeit kann Eltern als Orientierung dienen, dennoch sollten sie danach handeln, was ihren Kindern gut tut. 

Empfohlene Bildschirmzeit für Kinder und Jugendliche

Folgende Orientierung gilt für alle Bildschirmmedien - egal ob Fernseher, Computer oder Smartphone:

  • Unter 3 Jahren: Babys und Kleinkinder sollten möglichst auf Bildschirmmedien verzichten. Vor allem die Allerkleinsten von den Displays fernhalten.
  • 3 bis 6 Jahre: Kinder in diesem Alter sollten langsam an Medien herangeführt werden. Vorschulkindern wird geraten, höchstens 30 Minuten an einzelnen Tagen am Bildschirm zu verbringen. Das Kind soll dabei nicht allein gelassen werden. Die Nutzung einer Sand- oder Stoppuhr hilft zu begreifen, wie schnell die Zeit vor dem Bildschirm verfliegt.
  • 6 bis 9 Jahre: Grundschulkinder sollten nicht länger als 30 bis maximal 60 Minuten pro Tag vor dem Bildschirm sitzen.
  • 9 bis 12 Jahre: Den Jüngeren wird geraten, höchstens 45 bis 60 Minuten in der Freizeit vor einem Bildschirm zu verbringen - und nur unter Beaufsichtigung. Mit den älteren Kindern kann ein wöchentliches Zeitkontingent vereinbart werden. Zum Beispiel eine Stunde pro Lebensjahr in der Woche in Form von Mediengutscheinen.
  • 12 bis 16 Jahre: Beschränkt auf ein bis zwei Stunden täglicher Internetzugang in der Freizeit und bis spätestens 21 Uhr. Wichtig ist, dass die Eltern mit den Kindern besprechen, wo die Gefahren der Social Media Nutzung liegen und warum auch andere Aktivitäten so wichtig sind.
  • 16 bis 18 Jahre: Als Orientierungswert werden zwei Stunden Nutzung in der Freizeit pro Tag angegeben.

Gut zu wissen: Diese Zeitangaben sind als Richtwert gedacht. Doch jedes Kind ist unterschiedlich: Was für die einen noch gut ist, kann für ein andere bereits zu viel sein. Eine strenge zeitliche Beschränkung ist nicht immer sinnvoll. Wenn das Kind beispielsweise mitten in einem Video oder einer Spielrunde aufhören muss, löst das meist Frust und Wut aus. Hier wäre es sinnvoller, sich nach Serienfolgen oder Spielrunden zu richten. Zudem sind in jedem Alter bildschirmfreie Tage sinnvoll. Wichtig ist, dass Grundbedürfnisse wie Bewegung, Schlaf, Ernährung, Ruhezeiten und soziale Kontakte nicht zu kurz kommen.

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Ab welchem Alter dürfen Kinder eigene Geräte haben?

Ab wann Kinder und Jugendliche eigene Geräte haben dürfen, dazu gelten folgende Empfehlungen:

  • Kinder unter 9 Jahren: Sie sollten keine eigene Spielkonsole oder freien Internetzugang bekommen. Denn sobald ein Kind eine eigene Konsole besitzt, verbringt es im Schnitt doppelt so viel Zeit mit Computerspielen wie Kinder ohne. Es wird dazu geraten, dass Eltern die Geräte in einem abgeschlossenen Schrank aufbewahren. So können Eltern die Nutzung immer noch bestimmen.
  • Ab 9 Jahren: Frühestens ab diesem Alter wird ein eigenes Smartphone empfohlen, besser ab 12 Jahren. Der Internetzugang sollte noch eingeschränkt sein, ab 16 Jahren können Jugendliche nutzen, was sie wollen.
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Wie realistisch sind die Leitlinien?

Oft sind die empfohlenen Bildschirmzeiten im täglichen Gebrauch leider unrealistisch. Kinder unter drei Jahren völlig von Bildschirmen fernzuhalten, ist oft gar nicht möglich, beispielsweise wenn es ältere Geschwister in der Familie gibt oder die Eltern digitale Medien täglich selber nutzen. 

Noch wichtiger als die Frage, wie viel Zeit Kinder mit den digitalen Medien verbringen dürfen, sind diese weiteren Punkte:

  • Inhalte: Eltern können bestimmen, mit welchen Inhalten Kinder die Zeit vor dem Bildschirm verbringen. In jedem Fall sollten die Inhalte altersgerecht und möglichst qualitativ hochwertig sein.
  • Anspruch: Es sollte zwischen passiver und aktiver Bildschirmzeit unterschieden werden. Bei aktiver Bildschirmzeit müssen die Kinder denken, kreativ Lösungen entwickeln oder interagieren. Bei passiver lassen sie sich nur berieseln.
  • Balance: Eltern können am besten beurteilen, ob ihr Kind zu viel vor dem Bildschirm sitzt. Wenn Kinder sich mit Freund:innen zum Spielen treffen, Sport treiben und ihren Hobbys nachgehen und bei alldem die Schule nicht vernachlässigen, müssen Eltern meist weniger auf die Bildschirmzeit schauen als bei Kindern, die hier Probleme haben.
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Tipps für Eltern

Damit Bildschirmzeiten nicht zum Dauerstreit werden, sollten Eltern gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Regeln aufstellen:

  • Bildschirmzeiten: Zusammen mit den Kindern Regeln für die Screen-Time sowie den Umgang mit digitalen Medien besprechen.
  • Aktivitäten: Sich gemeinsam mit dem Kind über die Inhalte und den Mediengebrauch austauschen.
  • Austausch: Es macht Eltern und Kindern gleichermaßen Spaß, Computerspiele oder neue Apps gemeinsam auszuprobieren.
  • Vorbild: Eltern sollten ihren Kindern eine bewusste Mediennutzung vorleben. Es ist für jeden sinnvoll, Offline-Zeiten einzuplanen und nicht immer erreichbar zu sein.
  • Interesse: Für Eltern ist es wichtig zu wissen, was die Kinder im Internet anschauen. Es zeigt ihnen auch, welche Bedürfnisse ihre Kinder haben und was sie interessiert.
  • Belohnung: Bildschirmzeiten sollte keine Belohnung, Bestrafung oder Beruhigung sein. Auch nicht, um das Kind zu beschäftigen, damit die Eltern in Ruhe arbeiten, kochen oder aufräumen können. Es ist keine gute Idee, das Handy als Strafe zu sperren oder es wegzunehmen.
  • Medienverbot: Während der gemeinsamen Mahlzeiten sollte der Fernseher, alle Smartphones und alle anderen Bildschirmmedien ausgeschaltet sein. Auch beim Filmschauen oder während eines Computerspiels nicht nebenbei essen.

Wie wäre es mit ein paar Büchern anstelle von mehr Bildschirmen? Hier zeigen wir dir, welche 12 Jugendbücher Teenager lieben. Außerdem gibt es hier die besten Geschenkideen zur Konfirmation.

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Anzeichen für zu viel Medienkonsum

Wenn Kinder und Jugendliche zu lange vor Bildschirmen sitzen und digitale Medien konsumieren, kann sich das negativ auswirken. Starker Social Media Konsum kann sogar ADHS bei Jugendlichen auslösen. Mögliche Anzeichen können beispielsweise sein:

  • Hobbys, Freundschaften und Interessen werden vernachlässigt und das Kind zieht sich zurück.
  • Das Kind ist oft gereizt oder hat starke Stimmungsschwankungen.
  • Es leidet unter Schlafmangel und Müdigkeit.

Gut zu wissen: Dieses Verhalten kann auch andere Gründe haben, wie die Pubertät, Schwierigkeiten mit Freund:innen oder in der Schule. Wichtig ist, dass besorgte Eltern der Ursache für übermäßigen Mediengebrauch nachgehen und sich nach Bedarf professionelle Beratung einholen.

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