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Wetter

Hitzewelle bringt Deutschland bis zu 40 Grad

  • Veröffentlicht: 19.07.2022
  • 08:56 Uhr
  • dpa
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In den nächsten Tagen wird eine Gluthitze in Deutschland erwartet. Also ab in den Schatten, viel trinken und körperliche Anstrengungen vermeiden.

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Eine Hitzewelle bringt Deutschland diese Woche Temperaturen bis zu 40 Grad. Das teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Montag mit. Allerdings bleibe die extreme Hitze nur einen Tag: Höhepunkt im Westen und Südwesten ist demnach der Dienstag, am Mittwoch verlagert sich die Hitze in den Osten und Nordosten. In Großbritannien wurden bereits für Montag und Dienstag Hitzerekorde erwartet. Vielerorts in Europa wüteten Waldbrände. Auf der bei Urlaubern beliebten kroatischen Halbinsel Istrien sind am Montag Beschränkungen für den Wasserverbrauch in Kraft getreten.

In Deutschland zeigt sich der Himmel am Dienstag laut Vorhersage oft wolkenlos, der Wind weht bei Temperaturen zwischen 34 und 38 Grad nur mäßig. Im Südwesten und Westen können es laut DWD vereinzelt sogar 40 Grad werden. Der bisher heißeste Tag in diesem Jahr war am 19. Juni gewesen: Laut DWD waren da mit 39,2 Grad die wärmsten Orte Cottbus und Dresden. DWD-Pressesprecher Andreas Friedrich: «Wir können davon ausgehen, dass dieser Rekord am Dienstag geknackt wird.» Laut DWD liegt der Hitzerekord in Deutschland bei 41,2 Grad - gemessen am 25. Juli 2019 in Duisburg. «Es ist möglich, dass wir am Dienstag entlang des Rheins in ähnliche Bereiche kommen», sagte Friedrich.

Auf Rekorde steuern möglicherweise auch Regionen in Großbritannien zu: Wie der Wetterdienst Met Office mitteilte, könnten die Temperaturen in Teilen Englands auf bis zu 41 Grad steigen. Besonders am Dienstag wird mit außergewöhnlich hohen Werten gerechnet, bevor die Temperaturen am Mittwoch wieder sinken sollen. Met-Office-Chefin Penelope Endersby warnte die Menschen davor, die Hitze zu unterschätzen. «Diese Temperaturen sind beispiellos in Großbritannien und wir sind nicht gewohnt, mit ihnen umzugehen», sagte sie. Der bisherige Temperaturrekord in Großbritannien liegt bei 38,7 Grad und wurde 2019 in Cambridge gemessen. Das Met Office hatte Ende vergangener Woche erstmals eine rote Wetterwarnung wegen Hitze ausgegeben.

In Teilen Europas kommt es immer wieder zu Waldbränden. So auch im Nationalpark Sächsische Schweiz. Unterhalb der Bastei in der Sächsischen Schweiz brach in der Nacht zum Montag ein Waldbrand aus. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen und Glutnester unter Kontrolle zu bekommen, wie das Landratsamt des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Pirna mitteilte. Die Arbeiten seien sehr schwierig gewesen, weil es an einem Steilhang mit 190 Meter Höhenunterschied brannte. Großteils mussten sich die Einsatzkräfte mit Seilen absichern. Zwei von ihnen verletzten sich. Der Brand habe sich auf einer Fläche von etwa 2500 Quadratmetern ausgebreitet.

Bis zu 45 Grad in Spanien

Wegen der Waldbrände an der südfranzösischen Atlantikküste mussten auch am Montag Tausende Menschen vorsichtshalber ihre Häuser verlassen. Nach Angaben der Präfektur für die Gironde in Frankreich waren bei Teste-de-Buch etwa 8000 Menschen betroffen. Bei Landiras wurden zunächst 3500 Menschen in Sicherheit gebracht, am Nachmittag begann die Räumung weiterer Gemeinden. Bereits zuvor waren wegen der seit Dienstag wütenden Brände in dem Gebiet mehr als 16 000 Menschen aus dem Gefahrengebiet gebracht worden. Die beiden Feuer südlich von Bordeaux griffen am Montag weiter um sich. Mittlerweile verbrannten sie etwa 14 800 Hektar Land. Das entspricht etwas mehr als der Gesamtfläche des Stadtgebiets von Bonn.

In Spanien und Portugal brennt es vielerorts weiter lichterloh. In Spanien waren am Montag noch 22 Feuer aktiv, wie der Zivilschutz mitteilte. Nach dem Tod eines Feuerwehrmannes am Wochenende wurde in Losacio in Kastilien und León die verbrannte Leiche eines Schafhirten gefunden. «Der Klimawandel tötet», sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez. Eine seit Monaten anhaltende Dürre, die Hitzewelle, die in Spanien offiziell seit dem 9. Juli mit Temperaturen von bis zu 45 Grad herrscht, sowie starke Winde begünstigten den Ausbruch und die Ausbreitung der Flammen. Der Wetterdienst Aemet hatte auch eine gute Nachricht parat: Die Hitzewelle werde am Dienstag zu Ende gehen. In Portugal waren am Montag noch fünf größere Brände aktiv. Nach Angaben der Naturschutzbehörde ICNF vernichteten die Flammen in Portugal in einer guten Woche rund 30 000 Hektar Wald.

Auf der Urlaubsinsel Kreta kämpften Feuerwehrleute auch am Montag gegen die Flammen und die Glut eines Waldbrandes. Auch andernorts in Griechenland brannte es - die Feuerwehr registrierte von Sonntag auf Montag 108 Brände binnen 24 Stunden. Die Waldbrandgefahr wird örtlich als «sehr hoch» eingeschätzt, unter anderem auf den Inseln Kreta, Euböa, Samos und Lesbos, und auch im Nordosten der Halbinsel Peloponnes und in der Umgebung der Hauptstadt Athen.

Ein Großteil der Fläche der Europäischen Union ist einem Bericht des gemeinsamen Forschungszentrums der EU-Kommission zufolge von Dürre bedroht. Ende Juni hatte für 46 Prozent eine Dürre-Warnstufe zwei, für 11 Prozent der Fläche sogar die höchste von drei Warnstufen gegolten, wie aus am Montag veröffentlichten Angaben hervorgeht. Schwere Dürre, von der mehrere Regionen Europas seit Anfang des Jahres betroffen seien, breite sich weiter aus und verschlimmere sich, heißt es in dem Bericht. Dies liege etwa an mangelndem Niederschlag in Kombination mit Hitzewellen. Der Klimawandel erhöhe das Risiko für schwere Dürren und Waldbrände auf der ganzen Welt, betonte die für Forschung zuständige EU-Kommissarin Marija Gabriel.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprach sich für einen Hitzeschutzplan aus. «Hitzewellen werden immer häufiger und extremer», sagte Reinhardt am Montag laut einer Pressemitteilung. Es brauche daher dringend einen nationalen Hitzeschutzplan auf Bundesebene. «Hitze kann krank machen. Hitzestress und hohe bodennahe Ozonkonzentrationen können insbesondere für vulnerable Personen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben», sagte der Ärztepräsident. Er empfahl bei hohen Temperaturen: «Viel trinken, leichte Kost zu sich nehmen, körperliche Anstrengungen vermeiden sowie kühle Räume aufsuchen.»

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