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Russland

Nawalny darf nun doch zur Behandlung nach Deutschland

  • Veröffentlicht: 21.08.2020
  • 18:45 Uhr
  • dpa
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© Pavel Golovkin/AP/dpa

Die Familie von Alexej Nawalny bangt in Sibirien um das Leben des Kremlkritikers. Die Ärzte sperrten sich lange - bis jetzt. Er soll nun nach einer möglichen Vergiftung nach Deutschland gebracht werden.

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Der prominente russische Regierungskritiker Alexej Nawalny darf nach seiner möglichen Vergiftung nun doch zur Behandlung nach Deutschland ausreisen. Die Ärzte in der sibirischen Großstadt Omsk ließen am Freitagabend ihre Bedenken gegen einen Transport ins Ausland fallen, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch bestätigte das. Als wahrscheinlich gilt, dass der 44-Jährige nun bald mit einem Spezialflugzeug nach Berlin in die Charité gebracht wird.

Zustand sei "stabil"

Der stellvertretende Chefarzt der Klinik in Omsk, Anatoli Kalinitschenko, sagte: "Wir haben keine Einwände gegen eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus." Den Zustand des Kreml-Kritikers beschrieb er als "stabil". Zuvor hatten die russischen Mediziner einen Transport noch abgelehnt, weil der Zustand des Patienten keinen Flug erlaube. Dagegen hatten deutsche Ärzte, die bereits in Omsk sind, keine Bedenken, wie das Team um den Oppositionellen mitteilte.

Nawalnys Sprecherin sagte: "Es ist schade, dass die Ärzte so lange gebraucht haben, um diese Entscheidung zu treffen." Sein Team und seine Familie gehen davon aus, dass er vergiftet wurde. Nawalny wird seit Donnerstag in dem Krankenhaus in Omsk behandelt - rund 4000 Kilometer von Berlin entfernt. Er liegt im Koma und wird künstlich beamtet.

Nach Darstellung der Ärzte in dem Krankenhaus soll er an einer Stoffwechselstörung leiden. "Das ist die Hauptdiagnose, zu der wir am ehesten neigen", sagte Chefarzt Alexander Murachowski. Eine Vergiftung schloss er aus.

Die Sondermaschine aus Deutschland mit Ärzten und Ausrüstung an Bord war zuvor in Omsk gelandet. Unklar war, wann genau der Kreml-Kritiker nun nach Berlin geflogen wird. Die Verlegung in ein anderes Krankenhaus sei noch am Freitag geplant, sagte Kalinitschenko.

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