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Krisenstimmung bringt höhere Rüstungsausgaben

Rheinmetall sieht bessere Aussichten im Rüstungsgeschäft

  • Veröffentlicht: 19.03.2015
  • 14:31 Uhr
  • dpa
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© dpa

Als Autozulieferer verdient Rheinmetall gutes Geld, Probleme machte zuletzt aber die Rüstungssparte. Das dürfte sich demnächst aber ändern, erwartet das Unternehmen. Die Krisenstimmung in der Welt bringt höhere Rüstungsausgaben.

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Der Rüstungs- und Autoteilehersteller Rheinmetall erwartet angesichts weltweiter Krisen und des rauen Tons mit Russland wieder steigende Rüstungsausgaben im Westen. Für die Rüstungssparte rechne der Düsseldorfer Konzern nach roten Zahlen 2014 im laufenden Jahr wieder mit Gewinn, sagte Rheinmetall-Chef Armin Pappergeram Donnerstag bei der Jahresbilanz.

Der Umsatz für die Wehrtechnik werde voraussichtlich 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro für dieses Jahr betragen. Allerdings sollen davon erst drei Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bleiben. Ursprünglich waren sieben bis neun Prozent geplant.

Die vor einem Jahr aufgestellten Renditeziele wird das Militärgeschäft nach den Erwartungen des Unternehmens frühestens 2017 erreichen. Denn vor allem das Munitionsgeschäft laufe nicht wie erwartet, seit mit dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan ein "Großkonflikt" wegfällt, wie Finanzchef Helmut Merch sagte.

Dividende sinkt

Die gut laufende Sparte mit Autokomponenten profitiert dagegen vom kräftigen Wachstum der PS-Branche und macht gerade auf dem weltgrößten Markt China gute Geschäfte. Der weltweite Umsatz soll auf bis zu 2,6 Milliarden Euro steigen und die Konzernerlöse damit auf bis zu fünf Milliarden klettern lassen. Als Rendite peilt Rheinmetall 2015 ein gestiegenes betriebliches Ergebnis (Ebit) von fünf Prozent vom Umsatz an. 2014 hatten der Umsatz 4,7 Milliarden Euro und das operative Konzernergebnis 160 Millionen Euro betragen.

Die Rheinmetall-Aktionäre müssen den Gürtel enger schnallen: Sie sollen 30 statt zuletzt 40 Cent Dividende je Anteilsschein bekommen.

Nachdem die Bundesregierung vergangenes Jahr wegen der Ukraine-Krise den Export eines 135 Millionen Euro teuren Gefechtszentrums nach Russland gestoppt hatte, fordere Rheinmetall nun eine Entschädigung vom Staat. Diesen Anspruch sehe man, sagte Papperger. Details zu dem "laufenden Verfahren" wollte er aber nicht preisgeben.

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