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Erst Krise, jetzt Pleite

5.000 Mitarbeiter betroffen: Supermarktkette Mein Real meldet Insolvenz an

  • Veröffentlicht: 29.09.2023
  • 13:32 Uhr
  • Stefan Kendzia
Nach vielen Jahren der Krise meldete die ehemals unter Real bekannte Supermarktkette "Mein Real" jetzt Insolvenz an.
Nach vielen Jahren der Krise meldete die ehemals unter Real bekannte Supermarktkette "Mein Real" jetzt Insolvenz an.© Adobe Stock

Erst litt die Supermarktkette jahrelang unter einer Krise. Und jetzt soll alles vorbei sein: Der Lebensmittelhändler Mein Real soll nach Informationen der "Wirschaftswoche" soll die Real GmbH Insolvenz angemeldet haben. 62 Filialen mit rund 5.000 Mitarbeiter:innen sind davon betroffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die ehemalige Metro-Tochter, die Supermarktkette Real, hat in den Jahren ihres Bestehens mehrere handfeste Krisen erlebt.

  • Jetzt soll das Unternehmen Insolvenz beantragt haben.

  • Ein Aus für Mein Real würde rund 5.000 Mitarbeiter:innen in 62 deutschlandweiten Filialen betreffen.

Real war seit seiner Gründung 1992 nie wirklich vom Erfolg verwöhnt. In den Jahren des Bestehens der ehemaligen Metro-Tochter hat das Unternehmen mehrere handfeste Krisen erlebt. Jetzt scheint das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein: Beim Amtsgericht Mönchengladbach soll Insolvenz eingereicht worden sein.

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Rund 30 Jahre am Markt, folgte bei Real eine Krise der nächsten

Real konnte seit seiner Gründung 1992 mehrere Kapitel schreiben. Ein roter Faden zog sich dabei allerdings durch: Er hieß Krisen. Auch wenn der einstige Mutterkonzern Metro die Supermarktkette an der Hand nahm, sparte und sanierte, führte dies nicht zum wirklichen Erfolg. Es folgte der Verkauf der Kette. Noch im vergangenen Jahr wurde Real in Mein Real umbenannt und der Unternehmenssitz von Düsseldorf nach Mönchengladbach verlegt. Eine Werbekampagne sollte einen Neustart markieren. Doch jetzt wird womöglich das allerletzte Kapitel aufgeschlagen - mit der Anmeldung der Insolvenz in Eigenverwaltung. Zumindest wolle das Unternehmen das anstreben - das Gericht muss dem erst zustimmen.

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:newstime

Besonders schlimm dürfte diese Nachricht für rund 5.000 Mitarbeiter:innen in den 62 Filialen sein - auch wenn laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) Löhne und Gehälter weitergezahlt werden sollen. Noch im Dezember 2022 hat der Frankfurter Anwalt und Unternehmer Sven Tischendorf, der die Reste des Unternehmens im Sommer zuvor übernommen hatte, gegenüber der WirtschaftsWoche gesagt, wer strebe ein langfristiges Engagement im Unternehmen an: "Uns geht es nicht darum, die Märkte nach einer Schamfrist dichtzumachen, oder sie schnell abzugeben", versicherte Tischendorf damals. "Wir sind gekommen, um zu bleiben." Nur drei Monate später ging Mein Real an den ehemaligen Eigentümer SCP zurück. Laut "Lebensmittelzeitung" soll SCP die Hoffnung gehegt haben, Mein Real an einem Stück und nicht "geschnitten" zu verkaufen. Dies hatte sich nicht erfüllt.

Es wird erwartet, dass nun während des Insolvenzverfahrens der Versuch gestartet wird, Mein Real zu verkaufen. Ob als Paket oder in Einzelstücken. Bis es so weit ist, soll aber der Geschäftsbetrieb stabilisiert sowie die Belieferung durch Rewe sichergestellt werden - und für die Mitarbeiter:innen soll die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds organisiert werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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