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KZ-Befreiung

80. Jahrestag: Gedenkstättenleiter warnt vor Umdeutung der Geschichte

  • Aktualisiert: 03.05.2025
  • 12:28 Uhr
  • dpa
Gedenkstättenleiter Drecoll warnt vor Geschichtsrevisionismus.
Gedenkstättenleiter Drecoll warnt vor Geschichtsrevisionismus.© Annette Riedl/dpa

Anlässlich zum 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück warnt der Gedenkstättenleiter Drecoll vor einer Umdeutung der deutschen Geschichte.

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80 Jahre nach der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Sachsenhausen warnt Gedenkstättenleiter Axel Drecoll vor einer Umdeutung der deutschen Geschichte. "Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um auf die Gefahr hinzuweisen, Geschichte zu relativieren und Fundamente unserer Demokratie anzugreifen", sagte Drecoll dem "rbb".

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Warnung vor Geschichtsrevisionismus

Geschichtsrevisionismus gehe in der Regel einher "mit fremdenfeindlichen, mit vielfaltfeindlichen Einstellungen", sagte Drecoll. Dahinter stehe die Vorstellung einer homogenen Gesellschaft, aus der alles ausgeschlossen werden solle, was fremd oder anders sei. "Das halten wir für sehr gefährlich und versuchen selbstverständlich, durch unsere Stimmen und auch mit dem, was wir vor Ort machen, auf diese Zusammenhänge zumindest in Diskussionen einzugehen."

Brandenburg begeht an diesem Wochenende den 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück. Die Befreier von Sachsenhausen hätten damals unbeschreibliches Elend vorgefunden, sagte Drecoll. 

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Arbeit der Gedenkstätten wichtiger denn je

Weil es nur noch wenige Zeitzeugen gebe, werde sich das Erinnern daran verändern, sagte der Historiker. Für die Arbeit der Gedenkstätte seien sie wichtige Bezugspunkte und moralische Instanzen gewesen. Dennoch gebe es Mittel und Wege, die NS-Aufarbeitung weiterzutragen.

Die heutige Demokratie in Deutschland sei ein "Erfahrungswert aus der nationalsozialistischen Vergangenheit", sagte der Historiker. "Unser Grundgesetz ist herausgeschrieben worden aus den furchtbaren Erfahrungen mit den NS-Gräueln. Man kann zeigen, wie fragil unsere Demokratie ist, wie verwundbar sie ist."

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