Nach heftigem Streit
Bei Kirk-Gedenkfeier: Trump und Musk wieder vereint
- Veröffentlicht: 22.09.2025
- 11:39 Uhr
- Joachim Vonderthann
Einst fast verbrüdert, beschimpften sie sich später gegenseitig als "verrückt". Jetzt scheint es wieder zur Annäherung zwischen Trump und Musk zu kommen.
US-Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk haben sich nach einem öffentlichkeitswirksamen Streit offenbar wieder angenähert. Die Begegnung fand bei der Trauerfeier für den konservativen Aktivisten Charlie Kirk im State Farm Stadium in Glendale, Arizona, statt. Ein vom Weißen Haus veröffentlichtes Video zeigt die beiden Männer beim Handschlag und einem kurzen Gespräch.
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Musk veröffentlichte später ein gemeinsames Foto auf Social Media mit der Bildunterschrift "Für Charlie", wie die "Frankfurter Rundschau" (FR) berichtet.
Trump und Musk treffen sich bei Kirk-Trauerfeier
Die Trauerfeier für Kirk zog immense Aufmerksamkeit auf sich: Über 70.000 Menschen füllten das Stadion, während weitere Tausende das Ereignis auf Großleinwänden außerhalb des Stadions verfolgten. Laut Berichten von US-Medien versuchten sogar über 200.000 Menschen, Zugang zu der Veranstaltung zu erhalten. Die Polizei musste zusätzliche Übertragungsorte einrichten, um die Menschenmassen zu bewältigen.
Charlie Kirk, Mitgründer der konservativen Organisation Turning Point USA, war am 10. September 2025 bei einer Diskussionsveranstaltung an der Utah Valley University erschossen worden. Der 31-Jährige war aufgrund seiner extremen Ansichten zu Themen wie Geschlechtsidentität und Waffenbesitz stark umstritten. Turning Point USA gilt als wichtiger Unterstützer von Trumps "Make America Great Again" (MAGA)-Bewegung.
Zwei Tage nach dem Attentat wurde der 22-jährige Tyler R., ein Elektriker-Auszubildender, als Tatverdächtiger festgenommen. Die Ermittlungen deuten auf ein politisches Tatmotiv hin. R. droht die Todesstrafe.
Trump macht "radikale Linke" für Attentat verantwortlich
Kirks Tod löste in den USA enorme politische Spannungen aus. Trump und sein Umfeld machen die Rhetorik der "radikalen Linken" für das Attentat verantwortlich - und blenden damit nach Ansicht von Kritikern das breitere Problem einer zunehmenden Radikalisierung im Land aus. Stattdessen, so der Vorwurf, gieße Trump mit seinen Äußerungen zusätzlich Öl ins Feuer. Im Zuge dessen wird auch heftig darüber gestritten, wie über Kirk und seinen Tod gesprochen werden darf. Beobachter warnen, das Attentat könne zu einem Hebel werden, um Opposition, Presse und kritische Stimmen einzuschränken.
Musk mutierte vom Trump-Unterstützer zum schärfsten Kritiker
Das Wiedersehen zwischen Trump und Musk markiert einen Wendepunkt in ihrer Beziehung, die zuvor durch öffentliche Anfeindungen geprägt war. Musk hatte Trump während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 massiv finanziell unterstützt und ihm nach dessen Amtsantritt als Berater für Bürokratieabbau gedient. Doch im Mai 2025 zog sich Musk aus der Regierungsarbeit zurück, um sich wieder seinen Unternehmen Tesla und SpaceX zu widmen.
Der Bruch kam kurz darauf: Musks Kritik an Trumps Steuergesetzgebung eskalierte in einer öffentlichen Auseinandersetzung. Während Musk das Gesetz als "völlig verrückt und destruktiv" bezeichnete, drohte Trump damit, Musks Unternehmen zu überprüfen und sogar dessen Aufenthaltsstatus infrage zu stellen.
- Verwendete Quellen:
- Frankfurter Rundschau: "Bromance-Comeback: Trump und Musk versöhnen sich auf Kirk-Trauerfeier"
- Nachrichtenagentur dpa