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USA

"Ich bin kein Diktator": Trump rechtfertigt Einsatz der Nationalgarde

  • Veröffentlicht: 26.08.2025
  • 14:23 Uhr
  • Kira Born
US-Präsident Donald Trump unterstreicht, dass er keine autokratischen Herrschaftsansprüche verfolgt. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump unterstreicht, dass er keine autokratischen Herrschaftsansprüche verfolgt. (Archivbild)© Alex Brandon/AP/dpa

Kritik, dass er wie ein Diktator Politik mache, weist der US-Präsident zurück - und kündigt prompt weitere Einsätze der Nationalgarde in anderen US-Städten an.

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Inhalt

  • Trumps weitere Pläne für die Nationalgarde
  • "Sieht das hier wie ein Notfall aus?": Illinois Gouverneur prangert Trump an

Nachdem US-Präsident Donald Trump die Nationalgarde zur "Sicherung" von Washington D.C. eingesetzt hat, soll nun auch Chicago folgen. Trump gab an, die Stadt in Illinois sei, wie die Hauptstadt, massiv von Kriminalität zerrüttet – die Kriminalstatistiken belegen jedoch einen Rückgang der Straftaten.

Deshalb werfen ihm Protestierende auf den Straßen Washingtons und Politiker:innen des demokratischen Lagers Machtmissbrauch und eine diktatorische Handhabe vor. Doch der Republikaner weist solche Anschuldigungen entscheiden zurück: "Viele Leute sagen, dass wir vielleicht einen Diktator mögen. Ich mag keinen Diktator. Ich bin kein Diktator. Ich bin ein Mann mit viel gesundem Menschenverstand und ich bin ein kluger Mensch", sagte Trump im Weißen Haus vor Vertreter:innen der Presse.

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Seine Gegner:innen, die die Entsendung der Nationalgardisten kritisierten, nannte er hingegen  "krank". Der 79-Jährige bezeichnete die Entsendung der Nationalgarde als notwendige Maßnahme zur  "Wahrung von Sicherheit und Ordnung". Neue Dekrete, die er im Weißen Haus unterzeichnete, knüpften an vorherige Maßnahmen an.

Trumps weitere Pläne für die Nationalgarde

Bereits vor zwei Wochen hatte Trump die Nationalgarde in Washington aktiviert und die örtliche Polizei vorläufig unter Bundesaufsicht gestellt - dagegen wird juristisch vorgegangen. Mehrere von Republikaner:innen regierte Bundesstaaten entsandten zusätzliche Gardetruppen. Nach Angaben von US-Medien sind derzeit rund 2.200 Nationalgardisten in Washington im Einsatz.

Der US-Präsident hat angekündigt, ähnlich in anderen Städten vorzugehen, die demokratisch regiert werden. Als mögliches nächstes Ziel gilt Chicago im Bundesstaat Illinois, dessen Bürgermeister solche Maßnahmen strikt ablehnt. Beamt:innen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sagten laut "Washington Post", dass ein militärisches Eingreifen in Chicago seit langem geplant sei, möglicherweise in Verbindung mit verstärkten Operationen der Einwanderungsbehörden.

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Am Dienstag bekräftige Trump erneut sein Vorhaben, auch in Chicago die Nationalgarde einzusetzten - trotz der Proteste des Gouverneurs des Bundesstaates Illinois, Jay Robert - kurz JB - Pritzker.

"Wenn mich so ein Trottel wie Pritzker kritisiert, bevor wir überhaupt dort sind. Ich habe gesagt, dass Chicago als Nächstes dran sein sollte, denn wie Sie alle wissen, ist Chicago derzeit ein Schlachtfeld", entgegnete Trump.

"Sieht das hier wie ein Notfall aus?": Illinois Gouverneur prangert Trump an

Der demokratische Gouverneur von Illinois wandte sich am Montagnachmittag (25. August) mit scharfen Worten gegen Trumps Pläne, von denen er nach eigenen Angaben erst aus der "Washington Post" erfahren habe.

"Sieht das hier wie ein Notfall aus?", fragte Pritzker. "Schauen Sie sich um. Gehen Sie zu den Menschen in Chicago, die an diesem Nachmittag die Stadt genießen. (...) Fragen Sie sie, ob sie wollen, dass ihre Nachbarschaften von einem Möchtegern-Diktator in eine Kriegszone verwandelt werden." Der demokratische Gouverneur betonte, dass unter seiner Führung die Behörden im Bundesstaat bereits Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention entwickelt hätte. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden hätten jene Strategien schon Wirkung zeigten: "Die Kriminalität in Chicago geht zurück", so Pritzker.

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Er verwies zudem darauf, dass viele der Bundesstaaten mit besonders hoher Kriminalität von Republikanern regiert würden. "Und trotzdem schickt Trump Truppen ausgerechnet hierher und nicht dorthin", sagte der Demokrat. Pritzker warf dem Präsidenten vor, politische Gegner bestrafen und Punkte bei seiner Anhängerschaft sammeln zu wollen: "Wenn das irgendwo anders auf der Welt passieren würde, würden wir es ohne Zögern einen gefährlichen Machtmissbrauch nennen."

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