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500 Urlaubsfamilien eingeschlossen

Dörfer in Griechenland von Außenwelt abgeschnitten - österreichisches Paar vermisst

  • Veröffentlicht: 08.09.2023
  • 10:13 Uhr
  • Lena Glöckner

Noch immer sind in Griechenland zahlreiche Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten - und die Menschen eingeschlossen. Wie viele werden die Einsatzkräfte retten können, wie viele werden vermisst? Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den schweren Unwettern in Griechenland stieg die Zahl der Todesopfer inzwischen auf sechs.

  • Zwei österreichische Staatsbürger werden vermisst - sie sind wohl von der Sturzflut erfasst worden.

  • In der Ferienregion Pilion sind rund 500 Urlaubsfamilien vom Wasser eingeschlossen.

In den vom Sturmtief "Daniel" überschwemmten Gebieten Mittelgriechenlands laufen die Rettungsarbeiten auf Hochtouren. Am Donnerstagabend (7. September) wurden zwei weitere Todesopfer geborgen, wie die Feuerwehr mitteilte. Damit stieg die Zahl der Toten auf sechs. Darüber hinaus wurden bereits Hunderte Menschen aus den überfluteten Gebieten gerettet.

Feuerwehrleute retten eine ältere Frau aus ihrem Haus in Larisa.
Feuerwehrleute retten eine ältere Frau aus ihrem Haus in Larisa.© REUTERS

Zwei Österreicher gelten als vermisst. "Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir leider bestätigen, dass zwei österreichische Staatsbürger am von den Unwettern stark betroffenen Pilion vermisst werden", bestätigte das Außenministerium in Wien der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Die griechischen Behörden haben bislang keine Information zu den vermissten Österreichern veröffentlicht. Es würden noch Menschen vermisst, hieß es lediglich am Freitag (8. September) seitens des Zivilschutzes. Ein Vermieter von Ferienwohnungen in der Ortschaft Xinovrysi hatte bereits am Dienstag (5. September) griechischen Medien gesagt, dass ein junges Ehepaar von der Sturzflut erfasst worden und samt Ferienhaus ins Meer gespült worden sei. Seitdem fehle jede Spur vom Paar, das aus Graz stammen soll.

80 Menschen über 24 Stunden ohne Nahrung und Trinkwasser

Am Donnerstagnachmittag konnten erstmals Hubschrauber in die völlig überschwemmten Dörfer der Gemeinde Karditsa fliegen, um dort Menschen von Hausdächern zu retten; zuvor war das Unwetter zu stark. Auch das Militär wurde hinzugezogen und drang mit gepanzerten Fahrzeugen in unzugängliche Gegenden vor, wie griechische Medien berichteten. Das Extrem-Wetter soll spätestens an diesem Freitag vorbei sein, wie Meteorologen prognostizierten - die Schäden sind noch nicht abzusehen.

In den Städten Volos und Larisa war die Situation katastrophal. In Larisa waren nach den tagelangen Regenfällen rund 80 Menschen über 24 Stunden ohne Nahrung und Trinkwasser von den Fluten umzingelt, wie die Zeitung "To Proto Thema" berichtete. Schließlich sei ein Anwohner mit einem Traktor samt Anhänger gekommen und habe die Menschen in Sicherheit gebracht.

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500 Urlaubsfamilien vom Wasser eingeschlossen

In der Hafenstadt Volos mit rund 150.000 Einwohnern hatten die starken Regenfälle unzählige Tonnen Matsch in die Straßen gespült. Autoverkehr blieb bis auf Weiteres verboten, um den Rettungskräften den Weg freizuhalten und weil Straßen überschwemmt oder weggespült waren. Strom- und Wasserversorgung waren bis zum Donnerstagabend noch nicht wieder hergestellt. Derweil gingen in den Supermärkten die Trinkwasser-Vorräte zur Neige; Bilder zeigten Schlangen von Menschen, die inmitten der Überschwemmung für ein paar Flaschen Wasser anstanden. Auch bei der Lebensmittelversorgung gebe es zunehmend Probleme, berichtete die Tageszeitung "Kathimerini".

Zerstörte Sonnenliegen und Schirme nach Sturmtief Daniel in Kala Nera, Griechenland.
Zerstörte Sonnenliegen und Schirme nach Sturmtief Daniel in Kala Nera, Griechenland.© REUTERS

Während der Rest Griechenlands - und auch der Tourismus dort - kaum betroffen sind, sollen in der Ferienregion Pilion in Thessalien rund 500 Urlaubsfamilien vom Wasser eingeschlossen sein. Das sagte der stellvertretende Bürgermeister von Süd-Pilion, Dimitris Parrisiadis, der "Kathimerini". Die Zerstörung sei riesig und die meisten Dörfer noch vom Wasser abgeschnitten. "Ich schätze, dass sich im Süden von Pilio noch rund 500 Familien griechischer und ausländischer Touristen aufhalten und nicht wegkönnen."

Zur Zahl der Vermissten gab es keine Angaben von Feuerwehr und Polizei. Dies sei nicht möglich, weil man noch gar nicht zu den eingeschlossenen Ortschaften vorgedrungen sei, hieß es. Da die Menschen dort ohne Strom und mittlerweile auch ohne Handy-Akku ausharren und nicht mit der Außenwelt kommunizieren können, ist nicht bekannt, wer vermisst wird.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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