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Bereits 2023 in den USA

Dubiose Zahlungen bei AfD-Politiker: FBI befragte Spitzenkandidat Maximilian Krah

  • Aktualisiert: 17.04.2024
  • 17:23 Uhr
  • Lara Teichmanis
Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl Maximilian Krah (l.) steht im Verdacht, Geld aus Russland erhalten zu haben.
Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl Maximilian Krah (l.) steht im Verdacht, Geld aus Russland erhalten zu haben.© Sebastian Kahnert/dpa

Wegen Zahlungen aus fragwürdigen Quellen wurde der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, vom FBI befragt. Das berichtet der "Spiegel"

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Inhalt

Maximilian Krah ist offenbar von der US-Bundespolizei FBI zu möglichen Zahlungen von pro-russischen Gönnern befragt worden. Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl sei bereits im Dezember 2023 in den USA vernommen worden, vor seiner Rückreise nach Deutschland nach einer Veranstaltung der jungen Republikaner in New York. Das berichtete der "Spiegel" am Dienstag (16. April) unter Berufung auf gemeinsame Informationen mit der ZDF-Sendung "Frontal". Krah teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit: "Ich wurde als Zeuge zu meinen Kontakten in die Ukraine befragt, ja. Ich habe entsprechend Auskunft gegeben."

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FBI untersuchte auch Chat-Nachrichten

Die US-Ermittler sollen Krah nach Recherchen von "Spiegel" und "Frontal" unter anderem eine Chat-Nachricht vorgehalten haben, in der ein pro-russischer Aktivist seinem Bekannten Krah versichert habe, das Problem mit den "Kompensationen" für Krahs "technische Ausgaben" sei gelöst. Von Mai an "wird es so sein, wie es vor Februar war". Die Formulierung habe den Verdacht nahegelegt, dass Krah schon länger verdeckt bezahlt worden sein könnte, hieß es weiter. Die Behörden gingen dem nun nach.

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Krah teilte mit, er habe seine Kontakte zu dem pro-russischen Aktivisten nie verheimlicht, sie fänden sich unter anderem auf seinem Instagram-Account: "Die Vorwürfe sind absurd und konstruiert." Der "Spiegel" zitierte Krah mit den Worten, er habe von dem Aktivisten nie Geld bekommen, "keine Zahlungen, geldwerten Leistungen oder sonstige Kompensationen". Womöglich habe der Aktivist ihm Geld für eine Opernball-Karte zurückzahlen wollen. Oder die Chat-Nachricht, in der von "Kompensationen" die Rede gewesen sei, müsse für einen anderen Empfänger bestimmt gewesen sein.

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Krah nutzte pro-russische Internetplattform

Krahs Name taucht derzeit auch im Zusammenhang mit der pro-russischen Internetplattform "Voice of Europe" (VoE) auf. Ende März hatte Tschechien nach Geheimdienstermittlungen VoE auf die nationale Sanktionsliste gesetzt. Die Internetseite sei Teil einer russischen Einflussoperation, deren Ziel es sei, die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Freiheit der Ukraine infrage zu stellen, hieß es.

Auf dem Portal waren unter anderem Interviews mit den AfD-Politikern Petr Bystron und Maximilian Krah erschienen. Die tschechische Zeitung "Denik N" hatte berichtet, Bystron habe möglicherweise ebenfalls Geld entgegengenommen. Der AfD-Abgeordnete hat das mehrfach zurückgewiesen. Auch Krah bestreitet laut "Spiegel", Geld aus dem Umfeld von "Voice of Europe" angenommen zu haben.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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