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Ex-Verteidigungsminister

"Eines Kanzlers unwürdig": Zu Guttenberg nach Ampel-Aus von Olaf Scholz entsetzt

  • Veröffentlicht: 10.11.2024
  • 15:07 Uhr
  • Benedikt Rammer

Nach dem Ende der Ampel-Koalition und der darauffolgenden politischen Unsicherheit übt der ehemalige CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg scharfe Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz. Zudem warnt er vor einem Vertrauensverlust in die Politik.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Karl-Theodor zu Guttenberg bezeichnet das Verhalten von Bundeskanzler Olaf Scholz als "unwürdig".

  • Er fordert eine rasche Durchführung von Neuwahlen und kritisiert das Zögern des Kanzlers.

  • Zu Guttenberg warnt vor einem Vertrauensverlust in die Politik, der der Demokratie schädlich sein könnte.

Karl-Theodor zu Guttenberg, der die politischen Abgründe aus seiner Zeit als Verteidigungsminister kennt, zeigt sich vom aktuellen politischen Theater rund um das Aus der Ampel-Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz enttäuscht. "Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand, der in einer so hohen Verantwortung steht, so durchdreht", kommentierte der CSU-Politiker die jüngsten Ereignisse um den Kanzler gegenüber "Focus online".

Besonders das Verhalten von Olaf Scholz gegenüber dem entlassenen Finanzminister Christian Lindner (FDP) stößt ihm sauer auf. "Die Art und Weise, wie nachgetreten wurde, ist eines Bundeskanzlers unwürdig", urteilte der 51-Jährige bestimmt.

Im Video: Scholz-Absturz nach Ampel-Aus - massive Unzufriedenheit mit Kanzler

Zu Guttenberg: "Ich bin einfach entsetzt gewesen"

"Ich sage das vollkommen außerhalb jeder Parteianschauung. Ich bin einfach entsetzt gewesen. Olaf Scholz hat an diesem Abend gezeigt, dass es wohl richtig ist, dass es so schnell wie möglich Neuwahlen gibt und er dieses Amt nicht mehr ausführt", führte zu Guttenberg weiter aus. Der Kanzler hatte, nachdem er Christian Lindner von seinen Aufgaben in der Ampel-Regierung entbunden hatte, in einer öffentlichen Ansprache harsch mit dem FDP-Chef abgerechnet.

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Zu Guttenberg betonte, dass solche Handlungen dem Ansehen der Politik schaden und den extremen Rändern des politischen Spektrums in die Hände spielen: "Das Letzte, was wir wollen, ist, dass sich diese Form des Umgangs auf eine Gesellschaft übertragen kann."

Neuwahlen: Kritik am Zögern von Scholz

Der frühere Minister kritisierte im Interview mit "Focus online" auch, dass Scholz die Neuwahlen hinauszögere und dabei versuche, seine Politik mithilfe der Opposition durchzusetzen. "Verzeihung, aber man verarscht die Menschen damit da draußen", so zu Guttenberg. Er sieht darin einen Mangel an Verantwortung gegenüber dem Land und fordert, die Vertrauensfrage solle so schnell wie möglich gestellt werden.

Abschließend warnte zu Guttenberg alle demokratischen Parteien vor einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung, der zu Zuständen wie in den USA oder Frankreich führen könnte.

  • Verwendete Quellen:
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