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Naturwunder 

Great Barrier Reef in Australien in Gefahr: Höchste Wassertemperatur seit 400 Jahren gemessen

  • Veröffentlicht: 09.08.2024
  • 16:43 Uhr
FILE PHOTO: Assorted reef fish swim above a finger coral colony as it grows on the Great Barrier Reef off the coast of Cairns, Australia October 25, 2019. REUTERS/Lucas Jackson/File Photo REFILE - CORRECTING TYPE OF CORAL
FILE PHOTO: Assorted reef fish swim above a finger coral colony as it grows on the Great Barrier Reef off the coast of Cairns, Australia October 25, 2019. REUTERS/Lucas Jackson/File Photo REFILE - CORRECTING TYPE OF CORAL© REUTERS

Wegrennen können Korallen nicht. Steigen die Wassertemperaturen, werden sie extrem gestresst oder sterben sogar. Dadurch ist das Great Barrier Reef akut bedroht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Wasser rund ums Great Barrier Reef hat die höchsten Wassertemperaturen seit 400 Jahren.

  • Die steigenden Temperaturen haben zu vermehrten Massenbleichen und Korallensterben geführt.

  • Ohne entschlossenes Handeln zur Bekämpfung des Klimawandels droht dem Great Barrier Reef der Untergang.

Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Wassertemperaturen in den Gewässern rund um das Riff in diesem Jahr einen neuen Höchstwert erreicht haben – so hoch wie seit 400 Jahren nicht mehr. Dieser Temperaturrekord, der in einer Studie im Fachblatt "Nature" veröffentlicht wurde, ist eine deutliche Warnung vor den dramatischen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels.

Das Forschungsteam der University of Melbourne hat historische Temperaturdaten anhand von Korallenskeletten rekonstruiert. Diese Methode erlaubt es, die Wassertemperaturen über mehrere Jahrhunderte hinweg nachzuvollziehen. Die Forschenden untersuchten die Temperaturen der Meeresoberfläche von 1618 bis 1995, indem sie die chemischen Zusammensetzungen von Korallenskeletten analysierten und diese Daten mit den aufgezeichneten Temperaturdaten von 1900 bis 2024 in einen Vergleich zueinander setzten.

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Die Ergebnisse zeigen, dass die Temperaturen vor 1900 relativ stabil waren. Seit 1960 jedoch gibt es einen besorgniserregenden Anstieg der Temperaturen: Im Zeitraum von Januar bis März wurde eine durchschnittliche Erwärmung von 0,12 Grad pro Jahrzehnt festgestellt. Dieser kontinuierliche Anstieg ist weitgehend auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen, insbesondere auf die steigenden Treibhausgasemissionen, die zur globalen Erwärmung beitragen.

Andererseits betonen die Forschenden, dass es Unsicherheiten in den rekonstruierten Temperaturdaten aus der Zeit vor 1900 gibt. Einige chemische Marker in den Korallen könnten durch andere Faktoren wie Salzgehalt beeinflusst worden sein. Zusätzliche Proben von Korallenbohrkernen könnten helfen, diese Unsicherheiten zu verringern und ein genaueres Bild der historischen Temperaturen zu erhalten.

Folgen des Klimawandels: Massenbleichen und Korallensterben

Der Anstieg der Wassertemperaturen hat bereits erhebliche Auswirkungen auf das Great Barrier Reef. Das Risiko von Massenbleichen, einem Phänomen, bei dem Korallen ihre Algen abstoßen und dadurch ihre Farbe verlieren, ist mit der Erwärmung der Gewässer gestiegen.

Diese Ereignisse gefährden das Überleben der Korallen und somit das komplette Ökosystem des Riffes. Seit der ersten dokumentierten Massenbleiche im Jahr 1980 haben diese Ereignisse zugenommen. Im März dieses Jahres wurde am Great Barrier Reef das fünfte Massenbleiche-Ereignis innerhalb von acht Jahren festgestellt. Studien zeigen, dass in den Jahren der letzten Massenbleichen (2016, 2017, 2020, 2022 und 2024) die Temperaturen von Januar bis März erheblich höher waren als in den Jahren vor 1900. Diese Häufung von Bleichen ist ein deutlicher Indikator für den Negativtrend.

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Dringender Handlungsbedarf

Die aktuellen Forschungsergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit des Handelns. Ohne sofortige, koordinierte und ambitionierte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels besteht die Gefahr, dass das Great Barrier Reef irreparabel geschädigt wird.

Selbst wenn die globalen Temperaturen auf maximal 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden – wie es im Pariser Abkommen festgelegt ist – könnten 70 bis 90 Prozent der Korallen weltweit verloren gehen. Darüber hinaus könnte die zukünftige Struktur der Korallenriffe eine deutlich geringere Artenvielfalt aufweisen.

Die Warnungen der Wissenschaftler:innen sind klar: Ohne entschlossenes Handeln könnten wir Zeugen des Untergangs eines der größten Naturwunder der Erde werden.

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