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Abschied aus der Politik

Habeck spricht bei Lanz emotional über Kriegseinsatz: "Lieber ich als meine Söhne"

  • Veröffentlicht: 28.08.2025
  • 14:06 Uhr
  • Claudia Scheele
Robert Habeck, hier beim Abschied aus dem Bundeswirtschaftsministerium, verlässt nun auch den Bundestag.
Robert Habeck, hier beim Abschied aus dem Bundeswirtschaftsministerium, verlässt nun auch den Bundestag.© Hannes P Albert/dpa

Robert Habeck sprach mit Markus Lanz über die Herausforderungen des Ukraine-Krieges und die Verantwortung von Politik und Gesellschaft. Der Ex-Wirtschaftsminister überraschte mit einer persönlichen Aussage über seine vier Söhne.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Robert Habeck sprach mit Markus Lanz über den Ukraine-Krieg und mögliche Einsätze deutscher Soldaten.

  • Er betonte die enorme Verantwortung und Opferbereitschaft, die mit dem Dienen für das Land verbunden sind.

  • Mit der Aussage "Lieber ich als meine Söhne" gab er einen sehr persönlichen Einblick in seine Haltung zum Thema Krieg und Familie.

Am Mittwochabend war der ehemalige Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) zu Gast bei Markus Lanz, um über den Ukraine-Krieg, die Wehrpflicht und die Verantwortung Deutschlands zu sprechen. Der frühere Wirtschaftsminister, der vor wenigen Tagen seinen Austritt aus dem Bundestag bekanntgab, überraschte dabei mit einer ungewöhnlich persönlichen Aussage: "Lieber ich als meine Söhne."

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Habeck bei Lanz: Persönliche Einblicke und politische Fragen

Die Diskussion begann mit der Frage, ob deutsche Soldaten in die Ukraine entsandt werden sollten. Habeck wich zunächst aus, ging aber später auf die grundlegende Frage der Opferbereitschaft ein. "Gerade als Vater von Söhnen würde ich sagen, dass das Dienen für sein Land und, muss man ja sagen, als Soldat, potenziell der Einsatz des Lebens für sein Land, eins der größtmöglichen erwarteten Opfer sind."

Habeck kritisierte dabei, dass häufig ältere Männer über die Opferbereitschaft der Jugend urteilen würden: "Lauter 55-Jährige und ältere Männer setzen sich hin und sagen: Die Jugend muss auch mal wieder Zucht und Ordnung lernen, ihr müsst Deutschland lieben und im Zweifelsfall dafür sterben!" Er forderte eine gerechtere Verteilung dieser Verantwortung zwischen den Generationen.

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Lanz: "Würden Sie für Deutschland kämpfen?"

Lanz stellte die Frage direkt: "Würden Sie für Deutschland kämpfen?" Habeck antwortete offen: "Die kurze Antwort wäre: Ja. Aber ich würde natürlich gerne wissen, wofür und in welchem Szenario. Jedenfalls lieber als meine Söhne. Mir wäre das lieber, als meine Söhne dahin zu schicken."

Diese Aussage sorgte für Nachfragen. Lanz wollte wissen, ob Habeck tatsächlich bereit wäre, anstelle seiner Söhne den Frieden zu sichern. Doch der scheidende Politiker wich aus und verwies darauf, dass solche Fragen letztlich politisch geregelt werden müssten: "Es muss ja eine Ordnung sein. Viele Leute wollen vielleicht mal zur Bundeswehr, aber auch nicht alle. Es ist sozusagen ein Dienst, ein Opfer."

Habeck machte deutlich, dass er die Debatte um die Wehrpflicht und den Krieg als zu starr empfindet. "Ich bin jetzt an einem Punkt in meinem politischen Leben, wo ich irgendwie nicht mehr bereit bin, einfach die Dinge so zu beklatschen, weil wir es immer so gemacht haben." Er verwies darauf, dass es Aufgabe des Verteidigungsministers sei, diese Fragen zu beantworten, betonte aber auch die Notwendigkeit einer neuen politischen Diskussion über Gerechtigkeit und Verantwortung.

  • Verwendete Quellen:
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urn:newsml:dpa.com:20090101:250828-911-009976
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