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Putin unter Druck

Kraftstoffknappheit breitet sich aus – Ukraine-Angriffe belasten russische Raffinerien

  • Veröffentlicht: 26.09.2025
  • 12:40 Uhr
  • Damian Rausch
25. August 2025: Eine Tankstelle in Russland, Wladiwostok
25. August 2025: Eine Tankstelle in Russland, Wladiwostok© Uncredited/AP/dpa

Auf der Krim und in mehreren russischen Regionen kommt es seit Ende September zu spürbaren Benzinengpässen. Händler und Aktivisten berichten von geschlossenen Tankstellen und fehlenden Treibstoffsorten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In mehreren Regionen Russlands, besonders auf der Krim, melden Händler:innen und Aktivist:innen seit Ende September Engpässe bei Benzin und eingeschränkte Verfügbarkeit gängiger Kraftstoffsorten.

  • Die Regierung in Moskau hat laut TASS das Ausfuhrverbot für Benzin verlängert und teilweise auch Diesel-Exporte eingeschränkt, um mehr Kraftstoff im Inland zu halten.

  • Experten wie Sergey Vakulenko sehen die Lage zwar als ernst, aber noch beherrschbar an, sofern nicht weitere Raffinerien großflächig beschädigt werden.

In mehreren Teilen Russlands, darunter auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim, mehren sich Berichte über Versorgungsengpässe an Tankstellen. Händler und regionale Behörden sprechen von Produktionsrückgängen in Raffinerien und von vorübergehenden Schließungen einzelner Tankstellen – ein Effekt, den Expert:innen und Marktbeobachter:innen zunehmend mit den verstärkten Drohnenangriffen der ukrainischen Streitkräfte auf Energieinfrastruktur in Verbindung bringen, heißt es laut Reuters.

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Krim und Regionen: fehlende Sorten, rationierte Tankvorgänge

Lokale Medien und Beobachter:innen berichten laut "ukrinform.net", dass auf der Krim manche Tankstellen seit dem 24. September kein Benzin mehr anbieten; an anderen seien nur noch wenige Sorten erhältlich. Fotos von Preisauszeichnungen und geschlossenen Zapfsäulen kursieren in sozialen Netzwerken und wurden von regionalen Portalen dokumentiert. Betroffene Händler nennen als Gründe reduzierte Raffinerieproduktion und steigende Finanzierungskosten für unabhängige Tankstellen.

Regierung reagiert mit Exportbeschränkungen

Moskau hat auf die Versorgungslage regulierend reagiert: Die Regierung plant offenbar, das bisherige Verbot von Benzinexporten zu verlängern und zusätzlich teilweise Dieselausfuhren zu beschränken, um den Inlandsmarkt zu stabilisieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Diese Maßnahmen wurden von Vize-Premier Alexander Novak angekündigt; sie sollen zumindest vorübergehend Exporte zurückdrängen, um mehr Kraftstoff auf dem heimischen Markt zu halten.

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Experten: Problem ernst, aber noch beherrschbar

Energiemärkte und Think-Tanks sehen die Lage als ernst, aber (noch) nicht existenziell für Wirtschaft oder Militär. Sergey Vakulenko vom Carnegie Russia-Eurasia-Center weist darauf hin, dass zwar "die chronischen Probleme des russischen Kraftstoffmarktes" durch die Angriffe deutlicher zutage träten, man sich aber "noch weit von einer tiefen, ausgewachsenen Versorgungskrise" entfernt befinde. Er erwartet eine Entspannung der Lage in den kommenden Wochen, sofern keine weiteren, großflächigen Schäden hinzukommen, berichtet "Meduza"

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Alltag und Politik: Ärger in der Bevölkerung, staatliche Vorräte

Auf der Straße sorgen längere Wartezeiten auf Taxis und weniger Verkehr für spürbare Einschränkungen; kleine Firmen und private Tankstellen sind besonders betroffen, geht aus einem Bericht der "The Moscow Times" hervor. Regionalpolitiker rufen zur Geduld auf und verweisen auf staatliche Reserven sowie auf Maßnahmen zum Umverteilen vorhandener Bestände. Kritiker:innen sehen in der Entwicklung eine Belastungsprobe für die Regierung und eine innenpolitisch heikle Situation für den Kreml.

  • Verwendete Quellen:
  • Meduza: "Running dry How Ukrainian drone attacks have forced gas stations across Russia to tape up their pumps"
  • Reuters: "Russia to partially ban diesel exports, extend gasoline restrictions after Ukrainian drone attacks"
  • Ukrinform: "All grades of gasoline have reportedly disappeared from gas stations across temporarily occupied Crimea."
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:newstime vom 26. September 2025 | 08:25
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:newstime vom 26. September 2025 | 08:25

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  • Ab 12