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Krieg in der Ukraine

Nach USA-Besuch: Selenskyj reist erstmals nach Kanada

  • Veröffentlicht: 22.09.2023
  • 09:44 Uhr
  • Nelly Grassinger
Justin Trudeau begrüßt Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen von Ottawa.
Justin Trudeau begrüßt Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen von Ottawa. © Justin Tang/Canadian Press via ZUMA Press/dpa

Bei einem Zwischenstopp in Kanada kann Selenskyj auf weitere Unterstützung durch das Nato-Mitglied hoffen. Es ist der erste Besuch seit Kriegsbeginn in der Ukraine.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei seinem Besuch in den USA wollte Selenskyj auch Skeptiker von seinem Kurs überzeugen.

  • Nun besucht der ukrainische Präsident überraschend das Nachbarland Kanada.

  • Nach eigenen Angaben ist Kanada einer der größten Unterstützer der Ukraine.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt seine Auslandsreise mit einem überraschenden Zwischenstopp in Kanada fort. Zuvor hatte Selenskyj in den USA Station gemacht und an der UN-Generaldebatte in New York teilgenommen. Teil seiner Mission schien es bisher zu sein, kriegsmüde Skeptiker von seinem Kurs zu überzeugen und zu erklären, warum Gespräche mit Moskau zum jetzigen Zeitpunkt für ihn undenkbar seien. Er zeigte sich dabei deutlich weniger fordernd und betonte seine Dankbarkeit für die Leistungen der Verbündeten. Die USA versprachen Selenskyj während seinem Besuch ein erneutes Militärhilfepaket für die Ukraine im Wert von insgesamt 325 Millionen US-Dollar.

Im Clip: Selenskyj im Weißen Haus: Neues US-Militärpaket – aber diese Waffe fehlt

Erstes Treffen in Kanada seit Kriegsbeginn

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau empfing den ukrainischen Präsidenten in der Hauptstadt Ottawa, wie die kanadische Regierung am Donnerstagabend (21. September) mitteilte. Während des bis Freitag geplanten Aufenthalts in dem Nato-Land sei auch eine Rede Selenskyjs vor dem Parlament vorgesehen. Danach werde der ukrainische Präsident nach Toronto weiterreisen, wo er mit kanadischen Wirtschaftsführern zusammentreffe.

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Es ist der erste Besuch Selenskyjs in Kanada seit dem Einmarsch von Russland in die Ukraine im Februar 2022. Zuvor hatte er per Video Gespräche mit dem kanadischen Parlament geführt. Trudeaus Büro erklärte, dass man mit dem Empfang des Gastes aus Kiew die anhaltende Unterstützung für die Ukraine bekräftigen wolle. Wie schon auf seiner USA-Reise, wird Selenskyj auch in Kanada von seiner Ehefrau Olena Zelenska begleitet.

Trudeau: Unterstützung für Ukraine "ohne Wenn und Aber"

Kanada gilt als wichtiger Unterstützer der Ukraine. Im G7-Vergleich hat das Land eigenen Angaben zufolge die höchste Pro-Kopf-Finanzhilfe bereitgestellt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs belaufe sich die Unterstützung auf mehr als 8,9 Milliarden kanadische Dollar (6,2 Milliarden Euro). Etwa ein Fünftel davon entfalle auf Militärhilfe. Zu den Lieferungen gehörten unter anderem Leopard-2-Panzer, Luftabwehr- und Artilleriesysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Munition. Seit der russischen Invasion hat Kanada zudem über 175.000 Ukrainer:innen aufgenommen und zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Ein militärisches Programm, mit dem bisher mehr als 38.000 ukrainische Militär- und Sicherheitskräfte durch Kanadier geschult wurden, wurde bis 2026 verlängert. 

"Kanada unterstützt das ukrainische Volk in seinem Kampf um seine Souveränität und seine Demokratie sowie unsere gemeinsamen Werte wie die Achtung der Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung auch weiterhin ohne Wenn und Aber", erklärte Trudeau. Er freue sich darauf, Selenskyj in Kanada willkommen zu heißen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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