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Nahost-Konflikt

Raketen-Angriff: Hisbollah feuert auf Norden Israels

  • Veröffentlicht: 04.08.2024
  • 08:52 Uhr
  • dpa

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Nach der Tötung des Hamas-Chefs Hanija und Hisbollah-Kommandeur Schukr, feuert die Hisbollah aus dem Libanon Dutzende Raketen auf Israel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Als Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff im Südlibanon hat die proiranische libanesische Hisbollah nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag (4. August) erneut Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert.

  • Insgesamt sollen aus dem Südlibanon rund 50 Raketen auf Nordisrael abgefeuert worden sein.

  • Diverse Raketen konnten durch das israelische Abwehrsystem Iron Dome abgefangen werden.

Inhalt

Vor dem Hintergrund massiver Angriffsdrohungen seiner Erzfeinde sind Israels Sicherheitskräfte in höchster Alarmbereitschaft. Man rechne damit, dass die vom Iran und der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah angedrohten Attacken "über mehrere Fronten" erfolgen, berichtete der israelische Fernsehsender "Channel 12".

Als Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff im Südlibanon hat die proiranische libanesische Hisbollah bereits nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Erstmals seien Katjuscha-Raketen auf die Ortschaft Beit Hillel in Nordisrael abgefeuert worden, teilte die Hisbollah mit. Dies sei eine Reaktion auf die israelischen Angriffe auf Dörfer wie Kafr Kila im Süden des Libanons, bei denen Zivilisten verletzt worden seien.

Nach Angaben libanesischer Sicherheitsquellen wurden aus dem Südlibanon rund 50 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Laut israelischen Medien wurden viele Raketen durch das Abwehrsystem Iron Dome abgefangen. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs kommt es auch zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär täglich zu Beschuss. Auf beiden Seiten gab es Todesopfer.

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Israel rüstet sich für Krieg an allen Fronten

Nach diversen Drohungen und der Ankündigung von Vergeltungsschlägen der Feinde Israels sind die israelischen Sicherheitsbehörden sich der akuten Gefahrenlage bewusst. Nach den Angriffen durch die im Libanon sitzende Hisbollah-Miliz in der Nacht zum Sonntag (4. August) sehe man die Bedrohung durch einen ausgeweiteten Angriff.

Das würde bedeuten, dass sich neben der Hisbollah auch andere bewaffnete Stellvertretergruppen Teherans an einer Aggression gegen Israel beteiligen könnten. Dazu gehören die Huthi im Jemen sowie Iran-treue Milizen im Irak und in Syrien. Die israelische Führung diskutiere derzeit über mögliche Antworten auf eine derartige konzertierte Angriffshandlung. Diese beinhalteten "die Bereitschaft, in diesem Zusammenhang in einen allumfassenden Krieg einzutreten", hieß es bei "Channel 12".

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Tot von Schukr und Hanija befeuern Gefahr Nahost-Flächenbrands

Das Szenario eines möglichen regionalen Flächenbrands zeichnet sich ab, seitdem zwei hochrangige Feinde Israels Opfer tödlicher Anschläge wurden. In der Nacht zum Mittwoch (31. Juli) tötete eine Explosion im Zimmer eines Gästehauses der Regierung in Teheran den Hamas-Auslandschef Ismail Hanija. Wenige Stunden zuvor wurde bei einem Luftangriff der ranghohe Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr in Beirut getötet.

Den Angriff auf Schukr reklamierte Israel für sich, zum Anschlag auf Hanija äußerte sich die israelische Führung bislang nicht. Der Iran und die Hamas machen den jüdischen Staat für dessen Ermordung verantwortlich.

Im Video: Hat Israel Agenten für den Anschlag auf Hamas-Führer Hanija beauftragt?

Iran kündigt harte Vergeltung gegen Israel an

Der Iran droht mit einem harten Vergeltungsschlag. An diesem würden sich auch die mit dem Iran verbündeten Milizen in der Region beteiligen, sagte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, General Hussein Salami. "Das kriminelle und terroristische zionistische Regime (Israel) und seine Unterstützer müssen mit dem heiligen Zorn der Widerstandsgruppen rechnen", schrieb er auf dem Webportal der Revolutionsgarden.

Die näheren Umstände der Tötung des Hamas-Führers sind unklar. Der Iran widersprach nun erneut Berichten westlicher Medien, wonach israelische Agenten bereits zwei Monate vor der Reise Hanijas eine Bombe in dem von den Revolutionsgarden bewachten Gästehaus deponiert hätten. Am Ende hätten sie den Sprengsatz per Fernzündung detonieren lassen.

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Den Revolutionsgarden zufolge wurde der Anschlag mit einem Geschoss mit kurzer Reichweite verübt. Dieses sei mit einem sieben Kilogramm schweren Sprengkopf bestückt gewesen und von außerhalb des Gästehauses im Norden der Hauptstadt abgefeuert worden. Dies habe die Explosion verursacht, bei der der Hamas-Anführer getötet wurde. Unklar bleibt, wann der angedrohte Vergeltungsschlag erfolgen könnte. In den Erklärungen Teherans und der Hisbollah ist immer wieder von den "nächsten Tagen" die Rede. Israel kann mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen.

Im Video: "Harte Bestrafung" für Israel - Iran befiehlt offenbar direkten Angriff

Angriff auf US-Basen in Syrien durch Iran-Verbündete?

Es wird befürchtet, dass ein Angriff diesmal breiter und komplexer ausfallen könnte als Irans Attacke auf Israel im April. Damals hatte der Iran den jüdischen Staat mit mehr als 300 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen. Die damalige Angriffswelle war die Antwort auf einen Angriff Israels, bei dem mehrere iranische Generäle in einem iranischen Botschaftsgebäude in Beirut getötet wurden.

Bei der nun zu erwartenden Operation könnten iranische Stellvertretergruppen im Irak und in Syrien US-Stützpunkte im Osten Syriens angreifen, schrieb das amerikanische Institute for the Study of War. Lokalen Medienberichten zufolge hätten Iran-treue Milizen, Truppen und Raketenwerfer aus dem Irak nach Syrien verlegt, in die Nähe der US-Stützpunkte. Das Kalkül Teherans könne sein, mit Angriffen auf die US-Basen in Syrien Abwehrkapazitäten der Amerikaner zu binden, die sonst bei der Verteidigung Israels zum Einsatz gelangen würden.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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