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Hauptstadt feiert "Christopher Street Day"

Regenbogen statt Zirkuszelt: Berliner CSD setzt politisches Zeichen

  • Veröffentlicht: 26.07.2025
  • 15:06 Uhr
  • dpa
Unter dem Motto "Nie wieder still" ziehen 80 Trucks mit 100 unterschiedlichen Gruppen durch die Stadt, um für Vielfalt, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten zu demonstrieren. Der CSD in Berlin gilt als eine der größten Veranstaltungen der LGBTQ-Community in Europa.
Unter dem Motto "Nie wieder still" ziehen 80 Trucks mit 100 unterschiedlichen Gruppen durch die Stadt, um für Vielfalt, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten zu demonstrieren. Der CSD in Berlin gilt als eine der größten Veranstaltungen der LGBTQ-Community in Europa.© Bernd von Jutrczenka/dpa

Mit "Hallo, Zirkus!" und tausenden Teilnehmenden startete der Berliner CSD bunt und laut – doch hinter der Feier steckt auch viel Frust: über verbotene Regenbogenflaggen, fehlende Sichtbarkeit und politische Rückschritte.

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Keine Regenbogenflagge auf dem Bundestag, aber Zehntausende Menschen auf den Straßen: Mit politischen Forderungen zum besseren Schutz queerer Menschen und Protesten gegen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat der Christopher Street Day (CSD) in Berlin begonnen. Das Motto des diesjährigen CSD lautet "Nie wieder still". Schon zu Beginn versammelten sich Zehntausende auf der Leipziger Straße in Berlin-Mitte.

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Auf Schildern der Demonstrierenden und in den Redebeiträgen bei der Eröffnung ging es um die politischen Debatten über das Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bundestag. Unter Jubel begrüßte Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour die Teilnehmenden mit den Worten "Hallo, Zirkus!" - offenbar in Anspielung auf Merz.

Dieser hatte die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (beide CDU), zum CSD keine Regenbogen-Flagge auf dem Bundestag zu hissen, mit den Worten verteidigt: "Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt."

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Ohne queeres Bundestagsnetzwerk

Anders als in vergangenen Jahren beteiligt sich das queere Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung dieses Jahr nicht am CSD. Die Verwaltungsspitze hatte der Gruppe eine Teilnahme untersagt. Aus Protest gegen diese Entscheidung hatten einige Teilnehmer:innen Schilder dabei, auf denen stand: "Wir sind leider nicht dabei - Hier wäre das Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung mitgelaufen".

Bei einer Gegendemonstration "gegen den CSD-Terror" versammelten sich am Schöneberger Ufer gegen 11.30 Uhr nach Angaben der Polizei 30 bis 50 Personen. Es gab Banner der Gruppe "Deutsche Jugend Voran", die der Berliner Verfassungsschutz als rechtsextrem und gewaltorientiert einstuft. Die Polizei sichert die Demonstration mit Einsatzkräften und Absperrgittern ab.

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:newstime vom 26. Juli 2025 | 19:45
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:newstime vom 26. Juli 2025 | 19:45

  • 13:11 Min
  • Ab 12