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Deutlicher Rückgang an Inhaftierten

Russland: Anzahl Gefangener 2023 um mehr als 50.000 gesunken

  • Veröffentlicht: 24.05.2024
  • 13:58 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Anzahl der in russischen Gefängnissen inhaftierten Menschen hat im vergangenen Jahr abgenommen. (Symbolbild)
Die Anzahl der in russischen Gefängnissen inhaftierten Menschen hat im vergangenen Jahr abgenommen. (Symbolbild)© Adobe

In Russland soll sich ein Trend bemerkbar machen - und zwar in den dortigen Gefängnissen. Wie unabhängige russische Medien berichten, soll die Anzahl an Inhaftierten stetig abnehmen.

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Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll die Zahl inhaftierter Menschen in russischen Gefängnissen im Jahr 2023 um stattliche 58.000 Personen gesunken sein. Damit setze sich der Rückgang fort, der zum Teil durch die Rekrutierung von Häftlingen für den Kampf in der Ukraine bedingt sei.

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Gefängnisinsassen als Kämpfer für die Front rekrutiert

Russland soll seit 2022 Gefangene für den Kampf in der Ukraine akquirieren. Mit dieser Idee, Gefängnisinsassen als Kämpfer zu rekrutieren, hatte einst Jewgeni Prigoschin begonnen. Der verstorbene Chef der Söldnergruppe Wagner besuchte kurz nach Kriegsbeginn Strafkolonien und bot den Gefangenen dabei eine Begnadigung an, sollten sie sechs Monate an der Front überleben. Rund 50.000 Personen sollen allein diesem Angebot gefolgt und der Gruppe Wagner beigetreten sein, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Seitdem rekrutiert das russische Verteidigungsministerium weiterhin Gefängnisinsassen für seine eigenen Storm-Z-Formationen.

Der jüngste Rückgang an Inhaftierten soll Teil eines längerfristigen Abwärtstrends sein. Seit 2009 hat sich die Zahl der Verurteilten nach Berechnungen deutlich verringert. Die Anzahl an Inhaftierten sank von etwa 730.000 auf etwa 250.000 in den letzten Jahren. Grund dafür soll sein, dass Russland die Strafen für einige Finanzverbrechen gemildert hat. Allein zwischen 2022 und 2023 sollen rund 105.000 Gefangene freigelassen worden sein. 

Russland ist das Land mit der weltweit höchsten Inhaftierungsrate und verfügt über eine immense Anzahl an Gefängnissen und Arbeitslagern, die sich über sagenhafte elf Zeitzonen erstrecken. Die Regionalbehörden in Sibirien haben jetzt angekündigt, in diesem Jahr mehrere Gefängnisse schließen zu wollen, da die Zahl der Häftlinge aufgrund der Rekrutierung von Kriegsgefangenen zurückgehe.

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:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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