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Reaktionen im Newsticker

"Habe mich angesprochen gefühlt": Das sagen Deutsche über die Sylt-Parolen

  • Aktualisiert: 06.06.2024
  • 16:36 Uhr
  • Lena Glöckner

Rassistisches Gegröle auf Sylt löst eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche Politiker finden deutliche Worte. Die Reaktionen auf das abstoßende Video im Newsticker.

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Auf Video aufgenommenes rassistisches Gegröle zum Party-Hit "L’amour Toujours" von Gigi D'Agostino hat bundesweit Empörung ausgelöst. In der kurzen Sequenz, die in sozialen Medien verbreitet wurde, sind junge Menschen grölend vor einem Lokal zu sehen. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art mit dem Lied in Deutschland. Die Polizei ermittelt.

 

"Habe mich ausgegrenzt gefühlt": Was Deutsche über die Sylt-Parolen sagen

Erst vor wenigen Tagen tauchte im Netz ein Video von Partygästen auf, die auf Sylt rassistische Parolen zur Melodie eines Partyhits singen. Der Aufschrei ist auch Tage später noch groß. Das Video verbreitete sich in den sozialen Medien wie ein Lauffeuer. Was denken Leute auf der Straße über den Vorfall im Club Pony in Kampen? Wir haben in München nachgefragt.

 

Club-Betreiber erhalten Morddrohungen

Nach dem Bekanntwerden rassistischer Gesänge junger Partygäste auf Sylt haben die Betreiber des Pony Clubs in Kampen eigenen Angaben zufolge Morddrohungen erhalten.

Mehr dazu im Video.

 

Neue Details zu Sylter Nazi-Skandal: So geriet das Video an die Öffentlichkeit

Ein Video, das mehrere Feiernde auf Sylt mit ausländerfeindlichen Parolen zeigt, sorgt seit Tagen in Deutschland für Empörung. Der Clip wurde von einem jungen Mann gefilmt, der selbst an den Gesängen teilnimmt und auf der Aufnahme zu hören ist. Seine Freundin ist ebenfalls im Video zu sehen, wie sie lächelnd die Parolen in die Kamera grölt.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, gibt es eine Aufnahme, die zeigt, wie der Mann das Video dreht. Zuvor tanzte er selbst auf einer Erhöhung, bevor er sein Handy zückte, um die Gesänge zu filmen. Nach der Aufnahme schmiegte sich seine Freundin wohl lachend an ihn.

Das Video gelangte über eine Chat-Gruppe der Feiernden an die Öffentlichkeit, was zu ernsten Konsequenzen führte. Die Freundin verlor ihren Job als Assistentin der Influencerin Milena Karl, die sich mit deutlichen Worten von den Geschehnissen distanzierte.

Auch der Filmende wurde von seinem Arbeitgeber, einem mittelständischen Unternehmen, fristlos entlassen. Sein ehemaliger Arbeitgeber äußerte gegenüber "Bild": "Wir sind schockiert über den abscheulichen Inhalt des Videos. Als der Vorfall bekannt wurde, haben wir umgehend reagiert und den Mitarbeiter fristlos gekündigt."

Der Mann, der das Video erstellt hat, stammt laut "Bild" aus einem München. Sein Vater sei Geschäftsführer von neun Firmen. 

 

Habeck: Kein Platz für "widerliche Pöbeleien"

Vizekanzler Robert Habeck hat sich bestürzt über das auf Video festgehaltene rassistische Gegröle vor einem Lokal auf Sylt geäußert. Die Szenen seien verstörend und absolut inakzeptabel, sagte Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wer so rumpöbelt, ausgrenzt und faschistische Parolen schreit, greift an, was unser Land zusammenhält."

Mit Blick auf die Feiern zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes sagte Habeck, Deutschland habe es geschafft, zu einer starken Demokratie zu werden, die auf Respekt und Pluralität gebaut sei. "Das zu schützen ist unsere Aufgabe. Solche widerlichen Pöbeleien dürfen keinen Platz haben."

Vizekanzler Robert Habeck spricht beim Demokratiefest im Berliner Regierungsviertel.
Vizekanzler Robert Habeck spricht beim Demokratiefest im Berliner Regierungsviertel. © Christophe Gateau/dpa
 

Gigi D'Agostino: "L'amour toujours" handelt von der Liebe

Nach dem rassistischen Gegröle mehrerer Party-Gäste einer Bar auf Sylt zu dem Lied "L'amour toujours" des italienischen DJ Gigi D'Agostino hat der Künstler klargestellt, dass es in seinem Song ausschließlich um Liebe geht. "In meinem Lied "L'amour toujours" geht es um ein wunderbares, großes und intensives Gefühl, das die Menschen verbindet. Es ist die Kraft der Liebe, die mich hochleben lässt", so D'Agostino. Zentral sei zudem die Freude über die Schönheit des Zusammenseins. Die Partygäste hatten zu D'Agostinos Party-Hit "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" gesungen. Bereits in den vergangenen Monaten gab es in deutschen Bundesländern immer wieder Vorfälle, bei denen zu dem Lied Nazi-Parolen gerufen wurden.

 

Sylter Bar stellt nach Rassismus-Eklat Strafanzeige

Nach dem rassistischen Gegröle mehrerer ihrer Party-Gäste haben die Betreiber der betroffenen Bar auf Sylt ihr Verhalten zum Zeitpunkt des Eklats verteidigt und rechtliche Schritte eingeleitet. "Hätte unser Personal zu irgendeinem Zeitpunkt ein solches Verhalten mitbekommen, hätten wir sofort reagiert. Wir hätten umgehend die Polizei verständigt und Strafanzeige gestellt. Das haben wir mittlerweile tun können", schrieben die Betreiber des bekannten Lokals Pony im Nobel-Urlaubsort Kampen in der Nacht zu Samstag (25.05.) auf Instagram. Die besagten Personen seien identifiziert und gemeldet worden. "Dieses zutiefst asoziale Verhalten dulden wir nicht. Haben wir nie und werden wir nie. Deshalb gehen wir jetzt mit allen Mitteln dagegen vor." Man sei immer noch geschockt und zutiefst bestürzt. "Rassismus und Faschismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft."

Blick auf das Lokal "Pony" in Kampen.
Blick auf das Lokal "Pony" in Kampen.© Georg Wendt/dpa
 

Expertin sieht in Sylt-Video Normalisierung rechtsextremer Inhalte

Das Sylt-Video mit rassistischen Parolen zeigt aus Sicht der Expertin Pia Lamberty eine Normalisierung rechtsextremer Inhalte in der Gesellschaft. "Ohne dass es irgendeine Form von Widerspruch gibt, werden die sozialen Normen einfach gebrochen", sagt die Co-Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas), das Radikalisierungstendenzen und Verschwörungserzählungen im Netz untersucht. "Menschen können ohne Scheu in der Öffentlichkeit extreme Parolen äußern." Der Song "L'amour toujours" sei mittlerweile immer mehr mit den rassistischen Parolen verknüpft. "Das macht ja auch was im Gehirn." So schafften Rechtsextreme eine Akzeptanz solcher Parolen in der breiten Gesellschaft.

 

Auch Deutsche Bank prüft Hinweise und will "gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen"

Auch die Deutsche Bank hat inzwischen ein Statement veröffentlicht, das suggeriert, dass eine der Personen aus dem Video sich in einem Anstellungsverhältnis bei ihr befindet. 

Man distanziere sich "in aller Deutlichkeit" von Meinungen und Kommentaren, wie sie in dem Video kursieren. Das Unternehmen erklärte außerdem, dass es derzeit Hinweise prüfe und "gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen" ergreife.  

Die Deutsche Bank prüfe derzeit Hinweise, heißt es in einem Statement.
Die Deutsche Bank prüfe derzeit Hinweise, heißt es in einem Statement.© Instagram
 

Weiteres Unternehmen trennt sich von Mitarbeiter nach Sylt-Video

Das Entsetzen über das Video aus Sylt, in dem junge Leute Nazi-Parolen grölen, ist auch am Abend noch groß. Und der Clip schlägt weiterhin hohe Wellen.

Inzwischen hat sich ein weiteres Unternehmen von einem Mitarbeiter getrennt, der in dem Video zu sehen ist. Als der Vorfall bekannt wurde, habe man "umgehend reagiert" und ihn freigestellt, schrieb das Unternehmen in einem Post auf Instagram. Man distanziere sich ausdrücklich von dem "absurden Inhalt", hieß es weiter.

Ein weiteres Unternehmen trennt sich von einem Mitarbeiter, der offenbar in dem Sylt-Video zu sehen war.
Ein weiteres Unternehmen trennt sich von einem Mitarbeiter, der offenbar in dem Sylt-Video zu sehen war.© Instagram
 

Weitere Person aus Sylt-Video verliert Job

Offenbar hat nun auch noch eine weitere Person, die auf dem Parolen-Video aus Sylt zu sehen ist, ihren Job verloren. Wie die Münchner Werbeagentur Serviceplan auf ihrer Instagramseite schreibt, habe man "als der Vorfall bekannt wurde" sofort gehandelt und "eine fristlose Kündigung ausgesprochen".

Auch eine weitere Person aus dem Sylt-Video hat offenbar ihren Job verloren.
Auch eine weitere Person aus dem Sylt-Video hat offenbar ihren Job verloren.© Instagram/Serviceplan
 

Person aus Sylter Parolen-Video verliert ihren Job bei Influencerin

Eine Person, die auf dem Video zu sehen ist, hat inzwischen ihren Job verloren. Das bestätigte die Influencerin Milena Karl - für die die Person gearbeitet hat - auf ihrem Instagram-Account. Es habe sie "schockiert, verletzt und enttäuscht" zu sehen, dass eine der Personen aus dem Video mit ihr in einem Anstellungsverhältnis stand. Deshalb habe sie das Arbeitsverhältnis "mit sofortiger Wirkung" aufgelöst.

Eine der Personen, die auf dem Video aus Sylt zu sehen sind, hat ihren Job bei einer Influencerin verloren.
Eine der Personen, die auf dem Video aus Sylt zu sehen sind, hat ihren Job bei einer Influencerin verloren.© Instagram Milena Karl

Gleichzeitig distanzierte sich auch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg mit deutlichen Worten von dem Video. Eine Frau aus dem Video soll eine Studentin der HAW sein. "Es ist erschreckend und abscheulich, wie 'normal' die rechtsradikalen Gesänge in diesem Umfeld anmuten. Aber ein solches Verhalten ist ganz und gar nicht normal und nicht hinzunehmen - wir stehen als weltoffene Hochschule klar dagegen und tolerieren derartige menschenverachtende Äußerungen in keiner Form", schrieb die Hochschule in einem Statement auf Instagram.

 

Grünen-Chefin zu Sylt-Video: "Was ist das für ein absurder Wahnsinn?"

Grünen-Bundeschefin Ricarda Lang hat schockiert auf das Video aus Sylt reagiert. "Wenn ich so was sehe, dann wird mir einfach nur schlecht. Dann kann ich das kaum ertragen", sagte Lang am Freitag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Karlsruhe. "Was ist das für eine Wohlstandsverwahrlosung? Was ist das für ein absurder Wahnsinn?"

Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.© Frank Molter/dpa
 

Scholz: "Ganz klar: Solche Parolen sind eklig"

Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Gegröle scharf verurteilt. "Ganz klar: Solche Parolen sind eklig, sie sind nicht akzeptabel", sagte der SPD-Politiker.

"Und darüber darf es kein Vertun geben. Und deshalb ist es auch richtig, dass all unsere Aktivitäten darauf gerichtet sind, genau zu verhindern, dass das eine Sache ist, die sich verbreitet."

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht.© Fabian Sommer/dpa/Archivbild
 

FDP-Generalsekretär nennt rassistisches Gegröle auf Sylt "schockierend"

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat bestürzt auf das rassistische Gegröle junger Menschen auf Sylt reagiert. "Das ist schockierend, so etwas zu sehen", sagte der FDP-Politiker.

Das gelte gerade auch mit Blick auf die aktuelle Diskussion, wie sich die Demokratie in Deutschland besser schützen lasse. Es sei nicht nötig, den Vorfall weiter zu kommentieren. Polizei und Justiz müssten das Video jetzt auswerten.

 

Betreiber: "Auf Sylt brauchen die sich gar nicht mehr blicken lassen"

Nach dem rassistischen Gegröle im Sylter Lokal Pony haben die Betreiber klare Konsequenzen gezogen. Die gesamte Szene am späten Nachmittag des Pfingstsamstag sein von Überwachungskameras mit Ton aufgezeichnet worden, sagte Inhaber Tim Becker der dpa am Freitag. Man habe die Namen aller fünf Beteiligten an die Polizei gegeben. Auch die Überwachungsaufnahme sei der Polizei übermittelt worden.

Viele der insgesamt rund 300 Gäste hätten auf der Terrasse des Lokals den Party-Hit "L’amour Toujours" von Gigi D'Agostino ganz normal mitgesungen. Das sei auf der Aufnahme zu hören. Auf der Überwachungsaufnahme sei zu sehen, wie einer der Beteiligten die kleine Gruppe mit seinem Handy gefilmt hat. "Das waren wirklich nur diese fünf Leute", sagte Becker. Gegrölt wurde "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen".

Ähnliche Vorfälle habe es im Pony bisher nicht gegeben, sagte Becker. Eine Konsequenz sei, dass "L’amour Toujours" künftig nicht mehr gespielt werde. "Uns war das komplett neu, dass das missbraucht wird."

Becker befürchtet, dass etwas von dem Vorfall hängen bleiben wird, "auch wenn wir da wirklich aus unserer Sicht nichts für können". Man werde die Gäste künftig stärker animieren, rassistische Vorfälle den Türstehern zu melden. Normalerweise könnten solche Vorfälle in dem relativ kleinen Lokal Pony nicht unbemerkt bleiben. Pfingsten sei mit der Großveranstaltung eine Ausnahme. Der Vorfall belaste die ganze Insel. "Alle sind traurig, dass das passiert ist", sagte Becker. "So etwas darf nicht sein."

Die fünf Beteiligten bekommen nach Beckers Überzeugung nicht nur im Pony lebenslanges Hausverbot. "Auf Sylt brauchen die sich gar nicht mehr blicken lassen. Wir haben ganz viele befreundete Gastronomen."

 

Faeser: "Eine Schande für Deutschland"

Der Vorfall auf Sylt wirft aus Sicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein schlechtes Licht auf das ganze Land. "Wer Nazi-Parolen wie "Deutschland den Deutschen – Ausländer raus" grölt, ist eine Schande für Deutschland", sagte die SPD-Politikerin am Freitag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es stelle sich die Frage, "ob wir es hier mit Menschen zu tun haben, die in einer wohlstandsverwahrlosten Parallelgesellschaft leben, die die Werte unseres Grundgesetzes mit Füßen tritt." Die Frage sei auch, welches hasserfüllte Klima solche Leute dazu ermutige, sich so abgrundtief rassistisch in aller Öffentlichkeit zu äußern.

"Hier darf es keinerlei schleichende Normalisierung geben", forderte die Ministerin. Rassisten müssten neben möglichen strafrechtlichen Konsequenzen überall – im Freundeskreis, bei der Arbeit, im Sport – lauten Widerspruch erfahren. "Es ist wichtig, den Mund aufzumachen und gegenzuhalten gegen solchen Menschenhass", rief Faeser zur Zivilcourage auf.

Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, auf einer Pressekonferenz.
Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, auf einer Pressekonferenz.© Georg Wendt/dpa
 

Ataman zu Sylt: Rassismus darf nicht zum Normalfall werden

Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, hat den Vorfall scharf verurteilt. "Diese unverhohlene "Ausländer-raus-Stimmung" erleben wir auch in unserer Beratung, Menschen werden diskriminiert und herabgewürdigt", sagte sie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Das ist blanker Rassismus, der sich immer weiter in alle Milieus und Altersgruppen hineinfräst und offen ausgelebt wird", erklärte Ataman. "Die Bilder stammen offenbar nicht aus einer Nazikneipe, sondern einer Nobelbar in Sylt. Rassismus darf aber in Deutschland nie wieder zum Normalfall werden." Sie begrüßte die Aufnahme polizeilicher Ermittlungen. "Das darf nicht folgenlos bleiben."

 

Inselverwaltung: "Null Toleranz" für rassistisches Gegröle auf Sylt

Die Bürgermeister:innen der Sylter Gemeinden haben sich mit klaren Worten gegen die rassistischen Gesänge vor einem Nachtclub in Kampen auf Sylt gestellt. "Wir haben für diese Gesänge null Toleranz. Dieses Verhalten ist für uns abstoßend und vollkommen inakzeptabel. Wir dulden das nicht", sagten sie laut Mitteilung am Freitag auf Sylt. Die Gemeindechef:innen sowie die Vertreter der Tourismusbetriebe und -verbände würden sich in jeder Form gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit wenden. Deshalb begrüßten sie, dass die Betreiber der Bar sehr deutlich Stellung genommen haben.

In dem Statement heißt es weiter: "Auf Sylt leben Menschen aus 113 Nationen friedlich miteinander. Wir begrüßen Touristinnen und Touristen aus vielen Ländern. In diesen Tagen, in denen das Grundgesetz 75 Jahre alt wird, während die liberale Demokratie unter Beschuss steht, möchten wir als Sylt ganz unmissverständlich klarmachen: Solche Gäste brauchen nicht noch einmal nach Sylt zu kommen. Sie sind herzlich ausgeladen. Denn wir sind eine weltoffene Insel."

 

Ministerinnen empört über rassistisches Gegröle auf Sylt

Mitglieder der schleswig-holsteinischen Landesregierung haben sich entsetzt über das Video geäußert, in dem Naziparolen gegrölt werden. Schleswig-Holsteins Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Das ist kein dummer Jungenstreich, sondern schlimmstes Nazi-Gegröle erwachsener Leute auf offener Bühne. Widerwärtig und ekelhaft. Schämen sollten sie sich! Jetzt müssen strafrechtliche Ermittlungen folgen."

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte: "Die Bilder dieser Party, auf der ausländerfeindliche Parolen gegrölt wurden, widern mich an". Die Bilder seien "ein Zeichen von Wohlstandsverwahrlosung". In Schleswig-Holstein sei kein Platz für Ausländerfeindlichkeit. "Ich freue mich, dass die Bar, in der diese Videos gemacht wurden, die Polizei bei den Ermittlungen unterstützt und den Grölenden Hausverbot erteilen will."

Das Video, in dem junge Menschen vor einem Lokal auf der Nordsee-Insel Sylt rassistische Parolen grölen sollen, ist bundesweit auf große Empörung gestoßen. Das Lokal distanzierte sich in der Nacht zu Freitag von den Gästen und kündigte Konsequenzen an. In der nur wenige Sekunden langen Aufnahme, die seit Donnerstag in den sozialen Medien viral geht, grölen junge Männer und Frauen zur Melodie des Party-Hits "L’amour Toujours" von Gigi D'Agostino "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Ein Mann scheint mit seinen Fingern auf der Oberlippe einen Hitlerbart anzudeuten. Die Betreiber des Lokals erklärten auf Instagram zu dem Video, sie seien "tief schockiert". "Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung."

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