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Früherer italienischer Ministerpräsident

Silvio Berlusconi ist tot

  • Aktualisiert: 12.06.2023
  • 10:59 Uhr
  • Anne Funk

Silvio Berlusconi, früherer Ministerpräsident Italiens, ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Ein Sprecher bestätigte den Tod des Politikers und Geschäftsmannes. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren in Mailand verstorben.

  • Viermal war er Ministerpräsident Italiens.

  • Schon lange hatte der Politiker und Geschäftsmann gesundheitliche Probleme.

Er polarisierte, wurde verehrt oder verachtet - und bestimmte in den vergangenen Jahrzehnten die Politik in Italien wie kein zweiter mit: Silvio Berlusconi. Nun ist er im Alter von 86 Jahren verstorben, italienischen Medienberichten zufolge im San Raffaele Krankenhaus in Mailand. Der Politiker und Medienunternehmer starb am Montag (12. Juni), wie ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigte.

Berlusconi hatte in den letzten Jahren immer wieder gesundheitliche Probleme. 1997 wurde er wegen eines Tumors an der Prostata operiert, im Jahr 2016 am Herzen. Wegen einer Corona-Infektion und einer Lungenentzündung musste er 2020 im Krankenhaus behandelt werden. 2022 hielt er sich wegen einer Harnwegsinfektion in einer Klinik auf. Berlusconi besaß bereits länger einen Herzschrittmacher, zuletzt wurde bekannt, dass er an chronischer Leukämie leidet

Umstritten und bewundert

Der 1936 geborene Berlusconi war zunächst Geschäftsmann, seit 1994 stand er vier Regierungen in Italien als Ministerpräsident vor. Zeitlebens war er umstritten - aber auch von vielen bewundert. Er selbst nannte sich einmal den "Jesus Christus der Politik". 

Immer wieder gab es auch Vorwürfe von Interessenkonflikten zwischen seinem Amt und dem von ihm kontrollierten Medienimperium Mediaset. 2013 wurde er im Zusammenhang mit einer Strafe wegen Steuerhinterziehung aus dem Parlament ausgeschlossen, in den Folgejahren durfte er keine öffentlichen Ämter ausüben. 

Im Zuge der Finanzkrise musste Berlusconi 2011 endgültig als Ministerpräsident abtreten. Das politische Comeback für das Spitzenamt versuchte er aber immer wieder - vergeblich.

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Berlusconi war die Forza Italia

Bei den Parlamentswahlen 1994 hatte er seine Forza Italia aus dem Stand zur größten Partei gemacht, doch sie schrumpfte mit den Jahren immer mehr zusammen. Das mag auch daran gelegen haben, dass Berlusconi kaum politische Erben zuließ - seine Forza Italia war immer mit seinem Namen verbunden war. Immerhin schaffte es die Partei als kleiner Partner von Giorgia Meloni im Herbst 2022 noch einmal in die Regierung.

Der zweimal geschiedene Berlusconi hinterlässt fünf Kinder und viele Enkel. Zuletzt war er mit der über 50 Jahre jüngeren Forza-Italia-Abgeordneten Marta Fascina zusammen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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