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Tourismus befeuert Preise

Spanier können sich Strand-Urlaub in Spanien nicht mehr leisten

  • Veröffentlicht: 15.07.2025
  • 08:45 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Menschen sonnen sich, genießen das Wetter und schwimmen am Strand von Arenal auf Mallorca.
Menschen sonnen sich, genießen das Wetter und schwimmen am Strand von Arenal auf Mallorca.© Clara Margais/dpa

Spanien liegt bei den meistbesuchten Urlaubsländern weltweit auf Platz zwei - und das hat immer größere Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung.

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Inhalt

Viele Spanier:innen können sich angesichts der vom Tourismus befeuerten Hotel- und Mietpreise einen Strandurlaub im eigenen Land nicht mehr leisten. Die 25 wichtigsten Reiseziele an der spanischen Mittelmeer- und Atlantikküste verzeichneten im vergangenen Jahr einen Rückgang des einheimischen Tourismus um 800.000 Personen, während die Zahl der ausländischen Besucher:innen um 1,94 Millionen anstieg.

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Strandurlaub für viele Spanier:innen zu teuer

Dies geht aus unveröffentlichten Daten hervor, die das Analyseunternehmen inAtlas ausgewertet hat. Der Trend scheint sich fortzusetzen, denn das nach Frankreich am zweitmeisten besuchte Land der Welt erwartet in diesem Jahr einen Rekord von 100 Millionen ausländischen Besuchern.

"Die Preise sind unverschämt gestiegen. Die gesamte spanische Küste ist sehr teuer", sagte Wendy Davila, eine der Betroffenen, zu Reuters. Die 26-Jährige verzichtete auf eine nach Cadiz an der Südküste geplante Reise mit ihrem Freund, um stattdessen die Stadt Burgos im Landesinneren zu besuchen. "Heutzutage fährt man nicht mehr in den Urlaub wohin man will, sondern wohin man kann", sagte Davila, die als Kind die Ferien an den Stränden um Alicante verbrachte.

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"Die Preise sind unverschämt gestiegen"

Mit seinen 48 Millionen Einwohner:innen - die Hälfte der jährlichen ausländischen Besucher:innen - ist Spanien stark vom Tourismus abhängig. Dieser macht über 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Nach dem auf die Auswertung von entsprechenden Daten spezialisierten Unternehmen Mabrian sind die Hotelpreise in den letzten drei Jahren um 23 Prozent auf durchschnittlich 136 Euro pro Nacht gestiegen. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Tecnitasa sind die Preise für Ferienhäuser und -wohnungen am Strand seit Mitte 2023 ebenfalls um 20,3 Prozent gestiegen. Die meisten Wohnungen sind bereits im ersten Quartal für den Sommer ausgebucht.

Einheimische können sich nur die Hälfte leisten

"Es wird für spanische Urlauber immer schwieriger, sich eine Ferienwohnung am Strand zu leisten", sagte der Präsident der Tecnitasa-Gruppe, Jose Maria Basanez. Laut inAtlas blieben ausländische Tourist:innen im vergangenen Jahr durchschnittlich acht Nächte an den besten spanischen Stränden, während Einheimische sich nur die Hälfte dieser Zeit leisten und ein Viertel des Geldes ausgeben konnten.

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Daten der Welttourismusorganisation UN Tourism belegen, wie beliebt Spanien bei Tourist:innen weltweit ist. Hinter Frankreich liegt es auf Platz zwei der meistbesuchten Länder. 93,8 Millionen Gäste aus dem Ausland wurden 2024 gezählt. Das pulsierende Land bietet Städte wie Barcelona, Sevilla, Madrid, Málaga, Granada und San Sebastián - und beliebte Inseln wie Mallorca, Ibiza, Teneriffa und Gran Canaria. Zuletzt gab es aber immer wieder Demos gegen den sogenannten Overtourism.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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