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Anwohner zur Flucht aufgerufen

Trotz heftiger Kritik: Israel will gesamten Gazastreifen besetzen

  • Veröffentlicht: 19.05.2025
  • 14:23 Uhr
  • dpa
Weite Teile des Gazastreifens wurden bei israelischen Angriffen verwüstet. Jetzt will das Land alle Teile des Küstenstreifens besetzen.
Weite Teile des Gazastreifens wurden bei israelischen Angriffen verwüstet. Jetzt will das Land alle Teile des Küstenstreifens besetzen.© REUTERS

Die Pläne der israelischen Regierung einer Einnahme des Gazastreifens sind schon länger bekannt. Ministerpräsident Netanjahu betont nun, dass das gesamte Palästinensergebiet gemeint sei.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Einnahme des gesamten Gazastreifens angekündigt. "Wir werden die Kontrolle über alle Gebiete des Gazastreifens übernehmen", sagte er in einer auf Telegram veröffentlichten Videoansprache. Weitere Details dazu nannte er zunächst nicht.

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Umstrittene Angriffe Israels

Nach einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts Anfang Mai hatte es aus Regierungskreisen bereits geheißen, dass Pläne für eine Einnahme des Gazastreifens und die fortwährende Kontrolle der Gebiete gebilligt worden seien. Das Vorhaben sieht nach Angaben aus Regierungskreisen auch vor, die palästinensische Bevölkerung vom Norden in den Süden umzusiedeln.

Netanjahu ließ in einer darauffolgenden Ansprache zunächst offen, ob das gesamte Küstengebiet oder nur Teile erobert werden sollen. Die Andeutung einer dauerhaften Besetzung rief international massive Kritik hervor.

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Rufe nach Wiederbesiedlung des Gazastreifens

Ziel ist es laut israelischer Regierung, die Terrororganisation Hamas zu besiegen und die Freilassung der von islamistischen Extremisten festgehaltenen Geiseln zu erreichen. Rechtsextreme Politiker streben aber auch eine Wiederbesiedlung des Gazastreifens an, aus dem Israel sich vor 20 Jahren zurückgezogen hat.

In seiner Videoansprache betonte Netanjahu wohl vor allem angesichts der Kritik von Hardlinern seiner rechtsreligiösen Regierungskoalition, dass die Entscheidung, wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen, getroffen worden sei, da dies zur Sicherung der internationalen Unterstützung wichtig sei. Um einen Sieg über die Hamas zu erringen, dürfe es keine Hungersnot im Gazastreifen geben, sagte er weiter. Er machte allerdings keine Angaben dazu, wann die am Sonntag (18. Mai) angekündigte Wiederaufnahme der Hilfslieferungen genau anlaufen werde.

Anwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen - wegen "beispiellosen Angriffs"

Israels Armee hat Anwohner der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aufgefordert, von dort zu fliehen. Anwohner im Gebiet der zweitgrößten Stadt des Küstengebiets sowie benachbarter Orte sollten sich wegen eines bevorstehenden "beispiellosen Angriffs" umgehend nach Al-Mawasi begeben, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Das israelische Militär werde in dem Gebiet einen Einsatz beginnen, um gegen Terrororganisationen vorzugehen, hieß es weiter. Die Gegend sei nun ein "gefährliches Kampfgebiet".

Im März hatte Israels Armee bereits einen Großteil der Einwohner der Stadt Rafah zur Flucht aufgefordert.

Seit Tagen fliegt die israelische Luftwaffe massive Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Inzwischen sind dort auch Bodentruppen im Einsatz. In den vergangenen Tagen waren aus dem Gazastreifen täglich Dutzende Tote gemeldet worden. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur von rund 30 heftigen Luftangriffen in der Nacht in Chan Junis.

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