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Stichwahlen

Wahlkrimi in NRW: Bittere SPD-Klatsche in Dortmund - AfD holt wohl keinen OB-Posten

  • Veröffentlicht: 28.09.2025
  • 20:22 Uhr
  • dpa
Thomas Westphal, Oberbürgermeister-Kandidat der SPD in Dortmund, am Wahlabend. Mit knappen Vorsprung wurde der CDU-Kandidat Kalouti zum Oberbürgermeister gewählt.
Thomas Westphal, Oberbürgermeister-Kandidat der SPD in Dortmund, am Wahlabend. Mit knappen Vorsprung wurde der CDU-Kandidat Kalouti zum Oberbürgermeister gewählt. © Dieter Menne/dpa

Paukenschlag bei den kommunalen Stichwahlen in NRW: Erstmals seit Jahrzehnten regiert in Dortmund nicht mehr die SPD, sondern die CDU. Die AfD bringt wohl keinen ihrer Kandidaten durch.

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Schwerer Schlag für die SPD in Nordrhein-Westfalen: Bei den Stichwahlen um Oberbürgermeister-Ämter hat die SPD die seit fast 80 Jahren sozialdemokratisch regierte Ruhrgebietsmetropole Dortmund an die CDU verloren. In Stichwahlen in anderen Großstädten wie Köln und Oberhausen konnte die SPD dagegen auf Erfolge hoffen. In Münster zeichnete sich ab, dass die Grünen erstmals den Oberbürgermeister in der Universitätsstadt stellen könnten.

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Ende der SPD-Ära in Dortmund

In Dortmund, das auch "Herzkammer der Sozialdemokratie" genannt wird, unterlag SPD-Amtsinhaber Thomas Westphal nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den CDU-Herausforderer Alexander Omar Kalouti. Damit geht eine seit acht Jahrzehnten andauernde SPD-Ära in Dortmund zu Ende. Kalouti holte laut vorläufigem Ergebnis in der drittgrößten Stadt Nordrhein-Westfalens 52,92 Prozent der Stimmen, Westphal kam auf 47,08 Prozent der Stimmen.

Dagegen konnte die SPD in der Millionenstadt Köln auf einen Sieg hoffen. Dort führte der SPD-Politiker und frühere Sportfunktionär Torsten Burmester gegen Landtags-Vizepräsidentin Berivan Aymaz von den Grünen. Die amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) war nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten.

In der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf zeichnete sich ein Sieg der CDU ab. Der amtierende Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) lag vor der Grünen-Politikerin Clara Gerlach.

AfD bringt wohl keine Kandidaten durch

Die AfD unterlag in Stichwahlen in Duisburg und Gelsenkirchen gegen die SPD-Kandidaten. Auch in Hagen deutete alles auf einen Sieg des dortigen CDU-Kandidaten gegen den AfD-Rivalen hin.

In der Stahl-Stadt Duisburg kam der langjährigen SPD-Amtsinhaber Sören Link auf 78,6 Prozent der Stimmen, für seinen AfD-Konkurrenten Carsten Groß stimmten 21,4 Prozent. Der 49-jährige Link ist seit 13 Jahren Oberbürgermeister von Duisburg und konnte vor allem mit seinem Kurs gegen Sozialbetrug bei vielen Bürgern punkten.

In Gelsenkirchen wird die Sozialpolitikerin Andrea Henze (SPD) neue Oberbürgermeisterin. Die 49-Jährige setzte sich in der Stichwahl mit 66,9 Prozent der Stimmen gegen Norbert Emmerich von der AfD durchgesetzt, der auf 33,1 Prozent kam. Gelsenkirchen leidet unter starken Strukturproblemen und verzeichnet die bundesweit höchste Arbeitslosenquote.

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Auch in der vom Brücken-Desaster an der A45 geplagten Stadt Lüdenscheid bleibt SPD-Bürgermeister Sebastian Wagemeyer im Amt. Die von CDU gestützte parteilose Herausforderin Melita Alzorba kam auf 49,6 Prozent.

Zwei Wochen nach den Kommunalwahlwahlen standen im bevölkerungsreichsten Bundesland fast 150 Stichwahlen an. In 21 der 23 kreisfreien Städte wurden noch Oberbürgermeister gewählt, in 15 von 31 Kreisen gab es Duelle um Landratsämter. Außerdem wurden in mehr als 100 kreisangehörigen Städten im zweiten Wahlgang Bürgermeister bestimmt.

Die Stichwahlen wurden nötig, weil dort in der ersten Runde keiner der Bewerber auf Anhieb mehr als 50 Prozent erreicht hatte. In der zweiten Runde reicht nun die einfache Mehrheit.

CDU klare Wahlsiegerin der ersten Runde

Im bevölkerungsreichsten Bundesland war die CDU im ersten Wahlgang am 14. September trotz leichter Rückgänge mit 33,3 Prozent der Stimmen klar die stärkste Kraft geblieben. Die AfD hatte laut vorläufigem Landesergebnis ihren Stimmenanteil in Räten und Kreistagen auf 14,5 Prozent fast verdreifacht. In der bundesweit beachteten Wahl landete sie auf dem dritten Platz hinter der SPD, die auf 22,1 Prozent kam.

Die Grünen mussten erhebliche Einbußen hinnehmen und holten 13,5 Prozent nach 20 Prozent bei den Kommunalwahlen 2020. Die Linke kam auf 5,6 Prozent und die FDP auf 3,7 Prozent.

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