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Wegen Korruption

Putin geht gegen Top-Militärs vor: Weiterer russischer General festgenommen

  • Aktualisiert: 24.05.2024
  • 12:17 Uhr
  • Max Strumberger

Der russische Generalleutnant Wadim Schamarin soll Bestechungsgelder in besonders großem Umfang angenommen haben. Deswegen wurde der stellvertretende Chef des russischen Militärgeneralstabs jetzt festgenommen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Moskau ist der Vizechef des russischen Generalstabs, Wadim Schamarin, festgenommen worden.

  • Dem Generalleutnant wird Korruption vorgeworfen.

  • Kremlchef Putin setzt seine Säuberungswelle im russischen Militär damit weiter fort.

Wladimir Putin setzt seine Säuberungswelle im russischen Militärapparat fort. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass am 23. Mai meldete, wurde jetzt Wadim Schamarin, der Vizechef des russischen Generalstabs, verhaftet.

Zuvor wurden bereits Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow und Juri Kusnezow, Chef der Kader-Hauptabteilung, festgenommen. Schamarin, der die Hauptabteilung Kommunikation leitete, wird Korruption bei der Vergabe von Verträgen vorgeworfen. Der Generalleutnant steht laut Untersuchungsangaben im Verdacht, Bestechungsgelder in Höhe von 36 Millionen Rubel (ca. 360.000 Euro) kassiert zu haben.

Am selben Abend wurde auch Wladimir Wertelezki, der Chef der Abteilung für die Sicherstellung staatlicher Ankäufe von Waffen und militärischer Ausrüstung, festgenommen. Ihm wird Amtsmissbrauch vorgeworfen, da er Forschungs- und Konstruktionsarbeiten für das Ministerium abgenommen haben soll, die gar nicht geleistet wurden. Dadurch sei dem Staat ein Schaden von rund 700.000 Euro entstanden.

Im Video: Mitten im Krieg - Putin entlässt Verteidigungsminister Schoigu

Russlands Militär gilt als hochkorrupt

Der russische Militärapparat gilt als extrem korrupt. Jewgeni Prigoschin, der ehemalige Chef der Privatarmee Wagner, hatte dies immer wieder lautstark beklagt. Der frühere Vertraute von Kremlchef Putin starb im August bei einem Flugzeugabsturz - zwei Monate nach einem gescheiterten Aufstand.

Prigoschins Kritik richtete sich vor allem auch gegen Sergei Schoigu, den Putin in diesem Monat als Verteidigungsminister abberief und zum neuen Sekretär des nationalen Sicherheitsrates machte. Für Ordnung in der Militärführung und bei den Ausgaben sorgen soll nun der Wirtschaftsexperte Andrej Beloussow als neuer Verteidigungsminister. Generalstabschef Waleri Gerassimow soll nach Kremlangaben auf seinem Posten bleiben. An den Kriegszielen in der Ukraine ändere sich nichts, hieß es in Moskau.

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies zurück, dass es nun eine Kampagne gegen die Beamten des Verteidigungsministeriums gebe. "Der Kampf gegen Korruption ist eine dauerhafte Arbeit", sagte er. Das gehöre zu den grundlegenden Aufgaben der Strafverfolgungsbehörden. Die Bekämpfung von Bestechung laufe in allen Behörden und werde auf föderaler und kommunaler Ebene fortgesetzt.

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"New York Times" enthüllt

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Auf Fotos sieht das Gelände harmlos aus. Doch Recherchen sollen beweisen, dass Russland nahe einer Kleinstadt in Belarus ein Arsenal des Schreckens aufbaut.

  • 14.05.2024
  • 14:10 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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