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Massiver Internet-Ausfall

WhatsApp und Google in Russland down: Steckt Putins Zensurbehörde dahinter?

Große Probleme mit Mobilfunknetzen und Ausfälle von Internet-Plattformen haben die russische Bevölkerung aufgeschreckt. Über die Gründe darf spekuliert werden.

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In Russland hat es am Dienstag einen massiven Internet-Ausfall gegeben. Von den Problemen betroffen waren sowohl Telekommunikationsanbieter als auch verschiedene Online-Dienste, wie "Focus Online" am Mittwoch (15. Januar) unter Berufung auf die unabhängige russische Nachrichtenseite Meduza berichtet. Demnach gab es Ausfälle bei großen Mobilfunkanbietern wie Megafon, MTS, Rostelecom und Tele2.

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Internet-Ausfälle im russischen Riesenreich

Dem US-Nachrichtenportal "Newsweek" zufolge waren auch viele bekannte Plattformen und Social-Media-Seiten wie Google, YouTube, WhatsApp, TikTok und Telegram für Anwender:innen nicht oder nur schlecht zu erreichen. Auch die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass habe über unzählige Beschwerden über gestörte Mobilfunknetze und Web-Dienste berichtet.

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Hat Zensurbehörde ihre Hände im Spiel?

Möglicherweise hat staatliche Medien-Überwachungsbehörde Roskomnadsor von Kremlmachthaber Wladimir Putin mit den Störungen zu tun. Das berichtet der Telegram-Nachrichtendienst Agency News. "Experten glauben, dass der Internetausfall durch Maßnahmen von Roskomnadsor verursacht worden sein könnte", hieß es. Auch die unabhängige Zeitung Novaya Gazeta vermutete Roskomnadsor hinter den Internet-Problemen. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete hingegen, dass Roskomnadsor die Probleme eine "kurzfristige Störung der Konnektivität" nannte. Das Internet gehe inzwischen wieder.

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Putins Roskomnadsor will die totale Überwachung

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte im Februar 2023 umfangreich über die staatliche Überwachungsbehörde berichtet, nachdem das Medium eigenen Angaben zufolge interne Dokumente von Roskomnadsor einsehen konnte. Demnach hat Putins Überwachungsapparat in den vergangenen Jahren massiv in neue KI-Systeme investiert. Damit würden Plattformen wie YouTube, Facebook und weitere Dienste gezielt nach bestimmten Schlagwörtern durchsucht. Aus russischer Sicht verbotene Inhalte sollen so noch schneller identifiziert werden und bei Bedarf gesperrt werden können, hieß es in dem SZ-Bericht. Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf der Berichterstattung über den Krieg gegen die Ukraine.

  • Verwendete Quellen:
  • "Focus Online": "TikTok und WhatsApp offline: Riesiger Internetausfall legt Russland lahm"
  • "Süddeutsche Zeitung": "Im Maschinenraum der russischen Zensur"
  • Nachrichtenagentur dpa