Lokführer-Streik in Bayern
Mega-Bahnstreik: Folgen in Bayern spürbar
- Veröffentlicht: 24.01.2024
- 17:55 Uhr
- Nicole Sauer
Video: Redakteur Tim Vaassen und Redakteurin Sandra Skibbe
Die Deutsche Bahn fährt in Bayern nach Notfahrplan. Der Streik trifft aber auch andere Bahnen im Freistaat, weil DB-Stellwerke bestreikt werden. Die Folgen sind auf den Straßen sichtbar.
Das Wichtigste in Kürze
Der Lokführer-Streik bei der Deutschen Bahn (DB) bringt auch in Bayern einen großen Teil des Zugverkehrs zum Erliegen.
In vielen Regionen Bayerns fielen Regionalbahn- und Regionalexpresszüge auf mehr als 20 Strecken komplett aus, auf vielen anderen fuhren Züge nur vereinzelt oder im Vier-Stunden-Takt.
Der Streik trifft auch Bahnunternehmen, die gar nicht von der Gewerkschaft GDL bestreikt werden.
Ausfälle bei über 20 Zügen
Der Streik der Lokführer bei der Deutschen Bahn hat auch in Bayern erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr. Sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr wird seit Mittwoch ein Notfahrplan verwendet.
In Regionen wie dem Allgäu, Mittelfranken, Mainfranken und Nordostbayern wurden mehr als 20 Regionalbahn- und Regionalexpresszüge auf verschiedenen Strecken vollständig eingestellt. Auf anderen Strecken verkehrten Züge nur vereinzelt oder im Vier-Stunden-Takt.
Streik trifft auch andere Bahnunternehmen
Der Streik trifft auch Bahnunternehmen, die gar nicht von der Gewerkschaft GDL bestreikt werden. In einigen Stellwerken der DB Netz schlossen sich in der GDL organisierte Mitarbeiter dem Streikaufruf an. Go-Ahead meldete Streiks in den Stellwerken von Mindelheim und Memmingen im Allgäu. Dies führte zur Einrichtung eines Bus-Ersatzverkehrs zwischen Lindau und Buchloe bis Montag.
Die Bayerische Regionalbahn verzeichnete Ausfälle auf den Linien Augsburg-Füssen, München-Füssen und Buchloe-Füssen, wobei ein Pendelbus zwischen Buchloe und Füssen eingesetzt wurde.
Der Straßenverkehr war am Mittwoch deutlich stärker frequentiert als an einem normalen Werktag, mit erhöhtem Verkehrsaufkommen auf Autobahnen wie der A94 und A99, wie vom ADAC Südbayern berichtet wurde.
Schnelle Einigung gefordert
Dieser Streik, der seit November anhält, ist der vierte und mit sechs Tagen der längste in dieser Tarifauseinandersetzung. Neben Lohnforderungen steht vor allem die Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Gehalt im Mittelpunkt des Konflikts.
Der Wirtschaftsbeirat Bayern forderte eine Reform des Streikrechts und betonte, dass zentrale Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht wochenlang flächendeckend lahmgelegt werden dürfen. Die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler, Präsidentin des Wirtschaftsbeirats Bayern, erklärte, dass vor großen Streiks Schlichtungsgespräche obligatorisch sein sollten und Arbeitskämpfe nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden sollten. Sie appellierte an die GDL, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger forderte eine schnelle Einigung und betonte, dass der anhaltende Streik schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Ansehen der Bahn habe, die bereits seit Jahrzehnten unter Sparmaßnahmen und Strukturreformen leide.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa