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Wintereinbruch im Freistaat

Schnee-Chaos in Bayern: Zugverkehr weiter eingeschränkt

  • Veröffentlicht: 04.12.2023
  • 16:58 Uhr
  • Sara Ritterbach

In Bayern sorgten am Wochenende starke Schneefälle und Eis für Verkehrschaos und Stromausfälle. Auch am Montag sind die Auswirkungen deutlich spürbar. Der Zugverkehr ist weiterhin eingeschränkt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Schneefälle und Eis sorgten am Wochenende im Freistaat für Verkehrschaos und Stromausfälle.

  • Der Schneechaos wirkt nach: Zugreisende müssen sich auch am Montag auf starke Einschränkungen einstellen. 

  • Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft "EVG" und der Fahrgastverband "Pro Bahn" fordern jetzt Konsequenzen für die Wintertauglichkeit der Bahn.

Beeinträchtigungen bei S-Bahn 

Die starken Schneefälle in Bayern wirken nach: Auch am Montag mussten sich Zugreisende auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Deutsche Bahn konnte zunächst nicht sagen, wann die S-Bahn in und um München wieder regulär fahren. Bis zur Wochenmitte werden noch "starke Beeinträchtigungen" vorausgesagt. 

Am frühen Montagmorgen fuhren zunächst nur die S-Bahn Linien 3 und 8 - und auch nur auf bestimmten Abschnitten, das teilte die DB mit. Die S8 fuhr zwischen dem Westkreuz und dem Flughafen München, die S3 zwischen dem Ostbahnhof und Lochhausen. Für die S2 war zwischen Dachau und Laim ein Ersatzverkehr eingerichtet.

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Einschränkungen bei Tram und Fernverkehr

Die Trambahnen waren am Morgen hingegen komplett stillgelegt, wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) berichtete. Die U-Bahnen und Busse seien im Einsatz, allerdings werde ein unregelmäßiger Betrieb erwartet.

Auch im Fernverkehr mussten sich Zugreisende am Montag auf Unregelmäßigkeiten einstellen: Der Münchner Hauptbahnhof war nur stark eingeschränkt im Betrieb. Es gab  noch keine Verbindungen zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und Innsbruck sowie Salzburg und Zürich. Außerdem waren weniger Fernverkehrszüge im Einsatz.

Eisenbahn-Gewerkschaft und Fahrgastverband schlagen Alarm

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft "EVG" und der Fahrgastverband "Pro Bahn" fordern Konsequenzen für die Wintertauglichkeit der Bahn. Der EVG-Vorsitzende Martin Burkert sagte der "Augsburger Allgemeinen", die deutsche Schienen-Infrastruktur sei "in weiten Teilen marode". Es müsse große Investitionen nach dem Vorbild von Ländern wie Österreich geben.

Der Bundesvorsitzende vom Fahrgastverband Pro Bahn, Detlev Neuß, ergänzt, der Bahnverkehr sei "nach jahrzehntelanger Sparpolitik nur noch auf Kante genäht". Eines der vielen Probleme sei, dass die Bahn aus Kostengründen bis in die jüngste Vergangenheit immer mehr Gleise als Abstellmöglichkeiten zurückgebaut habe und nun ganze Züge direkt in den Bahnhöfen abgestellt werden müssten, wenn sie ihr Ziel nicht mehr ansteuern könnten. "Durch die verstopften Bahnhöfe wird der Bahnverkehr noch schneller blockiert und kommt großflächig zum Erliegen."

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Schneemasse trifft nicht nur Bahn

Der starke Schneefall wirkt sich allerdings nicht nur auf den Zugverkehr aus: Allein in München musste die Feuerwehr am Wochenende 785 Mal ausrücken. Entwurzelte Bäume, beschädigte Oberleitungen und von der Straße abgekommene Fahrzeuge hielten die Einsatzkräfte beschäftigt. 

In den Landkreisen Starnberg und Mühldorf am Inn blieben am Montag außerdem viele Schulen geschlossen. Auch in Augsburg sollten 20 Schulen vorläufig ganz oder teilweise gesperrt werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Das liege an den Schneemassen, die auf den Dächern der Gebäude lasten. Nach dem Abtauen des Schnees müssten die Gebäude auf ihre Statik hin überprüft werden.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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