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Endlich! Der ultimative Stromspar-Ratgeber!

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Wer zuletzt in seinen Briefkasten schaute und Nachricht von seinem derzeitigen Stromanbieter erhielt, hatte wohl keine allzu guten Nachrichten zu verarbeiten. Denn derzeit erhöht fast jeder Stromlieferant die Preise – ein guter Grund, sich intensiv mit dem eigenen Stromverbrauch zu befassen und Sparmaßnahmen zu ergreifen. Wir zeigen, wie dies funktionieren kann.

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Die Zahlen sprechen für sich: Seit Jahresbeginn haben über 240 Stromanbieter die Preise erhöht. Leidtragende sind selbstredend die Endabnehmer, die aufgrund der Massenteuerung schon fast keine günstigen Alternativen mehr finden können. Selbst die ehemals so teuren Ökostrom-Tarife werden attraktiver und man kann mit ihnen sogar Geld verdienen. Denn Preisunterschiede gibt es kaum noch.

Deswegen muss der Hebel eben zu Hause angesetzt werden, wenn es ans Sparen geht: Es wird Zeit, seinen persönlichen Stromverbrauch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Zu diesem Zweck sollten Sparfüchse erst einmal ihren persönlichen Stromverbrauch kennen und diesen mit dem Durchschnittsverbrauch deutscher Haushalte vergleichen. Auf diese Weise lässt sich recht schnell überblicken, ob der Stromverbrauch zu hoch ausfällt und infolgedessen gegebenenfalls rasch Gegenmaßnahmen eingeleitet werden sollten.

Vertrauliche Werte zum Stromverbrauch liefert der "Stromspiegel für Deutschland 2016", der unter anderem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit projektiert wurde. Und das verbrauchen deutsche Haushalte im Durchschnitt:

  • Haushalt mit einer Person: 3.000 kWh
  • Haushalt mit zwei Personen: 3.100 kWh
  • Haushalt mit drei Personen: 3.800 kWh
  • Haushalt mit vier Personen: 4.200 kWh
  • Haushalt mit fünf Personen: 5.200 kWh

Wer bei seinem Haushalt deutlich über diesen Werten liegt, der kann sich sicher sein, dass sich zu Hause gewiss der eine oder andere Stromfresser verbirgt, den es nur noch zu identifizieren gilt. Maßgeblich sind es übrigens genau drei Faktoren, die den Stromzähler rasant rotieren lassen:

Haushaltsgröße: Der absolute Stromverbrauch steigt logischerweise, je mehr Köpfe unter einem Dach leben. Der Pro-Kopf-Verbrauch sinkt allerdings bei größeren Haushalten, da Geräte wie der Kühlschrank oder die Waschmaschine gemeinsam genutzt werden.

Warmwasseraufbereitung: In rund einem Viertel aller deutschen Haushalte finden sich Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher. Das durch Strom erwärmte Wasser trägt einen erheblichen Teil zum rasanten Anstieg der Stromkosten bei.

Wohnfläche: Klar, in großen Wohnungen und Häusern wird auch mehr Strom benötigt, besonders wenn auch Garagen, Werkstätten und Co. mit Strom versorgt werden wollen. In Häusern wird zudem mehr Strom verbraucht als in Wohnungen.

Übrigens ist es die Kategorie Informationstechnik, die durchschnittlich am meisten Strom frisst. Audio- und Videogeräte, der TV und die Konsole sind für circa 27 Prozent des gesamten Strombedarfs verantwortlich.

Dies liegt zum einen daran, dass sich diese Geräte in immer größerer Anzahl in deutschen Haushalten nachweisen lassen, zum anderen aber auch an der immer höheren Nutzungsdauer. Hier lautet der Tipp ganz einfach: Weniger Entertainment genießen.

Aber was ist mit Waschen und Trocknen? Licht und Kühlen?

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Zum Wesentlichen: Wer tatsächlich Strom sparen und spürbar mehr Geld in seiner Geldbörse besitzen möchte, der wird zum einen an seinem eigenen Nutzungsverhalten arbeiten, zum anderen aber auch auf energieeffiziente Geräte umsteigen müssen. Der goldene Stromspar-Pfad führt demnach an kleinen Investitionen im Haushalt nicht vorbei. Langfristig lohnt sich dies aber allemal.

Wohn- und Arbeitszimmer:

Stand-by smart umgehen: Besonders für Entertainment-Geräte bieten sich sogenannte Master-Slave-Steckdosen an. Diese intelligenten Steckdosenleisten schalten sämtliche angeschlossenen Geräte automatisch ab, sobald das definierte Hauptgerät deaktiviert wird. Wer beispielsweise seinen PC herunterfährt oder TV abschaltet, muss sich um das Audio-System, um Drucker, Konsolen oder Blu-ray-Player nicht weiter sorgen.

Energiesparlampen? Tageslicht!: Man hört es immer wieder und es ist tatsächlich auch wahr: In Räumen, in denen mindestens eine Stunde am Tag eine Lampe brennt, lohnt sich der Einsatz einer Energiesparlampe. Bis zu 270 Kilowattstunden kann ein Zwei-Personen-Haushalt dadurch sparen. Was aber noch günstiger ist, das ist das natürliche Licht, das kostet nämlich bekanntermaßen überhaupt nichts. Wer sein Mobiliar klug auswählt und anordnet, benötigt womöglich gar keine Lampen.

Küche und Badezimmer:

Auf die Größe kommt es an: Mit Energieeffizienzklassen kennt sich mittlerweile wohl jeder aus. Doch Strom sparen lässt sich auch auf anderem Wege beim Neukauf von Kühl- und Gefrierschränken. Denn es kommt auch auf die Größe an. Der Kühlschrank ist eines der Geräte, die ganzjährig aktiv sind.

Doch größere Modelle verbrauchen auch mehr Strom als kleinere Varianten. Hier kommt es wiederum auf den Bedarf an. Zwei Personen, die beispielsweise beruflich viel unterwegs sind, benötigen keinen allzu großen Kühlschrank. Zwischen 100 und 160 Litern gelten im Zwei-Personen-Haushalt als Richtwert. Pro weitere Person lassen sich 50 Liter dazurechnen. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Waschmaschine: Energieeffizient arbeitet diese nur bei voller Beladung. Und mehr als 5 bis 6 Kilogramm Fassungsvermögen sind in den meisten Haushalten kaum vonnöten.

Warum steigen die Strompreise derzeit an und was kann man tun?

Ein wenig merkwürdig erscheint es schon, dass die Strompreise derzeit in die Höhe schnellen, denn im Großhandel an der Börse befinden sich diese auf dem tiefsten Stand seit nunmehr 13 Jahren. Zeitweise mussten Stromanbieter nicht mehr als 2 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Angesichts von aktuellen Strompreisen, die bei den Grundversorgern auf teils über 30 Cent/kWh für Endverbraucher angestiegen sind, fragen sich viele mit Recht: Ist das überhaupt gerechtfertigt?

Fakt ist, dass in diesen Preisen selbstverständlich mehr enthalten ist, als ausschließlich der Gewinn des Lieferanten. Neben steuerlichen Abgaben ist es vor allen Dingen die EEG-Umlage, die ins Geld geht. Betreiber von Anlagen zur Gewinnung von Strom aus regenerativen Energien wie Wind oder Solar können ihren Strom für teureres Geld ins Netz einspeisen. Zahlen müssen dies die Endkunden, weswegen Kritik an der von der Bundesregierung so oft propagierten Energiewende sukzessive lauter wird.

Die ganze Wahrheit ist dies aber dennoch nicht. Denn wie sich herausstellte, geben viele Anbieter die günstigen Einkaufspreise nicht an den Endkunden weiter. An Dreistigkeit lassen es viele dabei nicht vermissen. Denn die aktuellen Preiserhöhungen, über die Stromlieferanten ihre Kunden laut Gesetz unterrichten müssen, werden derzeit als Werbung getarnt, in der Hoffnung, dass Kunden diese ungelesen in den Papiermüll befördern und nicht von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. "Was hier geschieht, ist am Rande des unlauteren Wettbewerbs", sagt Jürgen Schröder, der Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Gefallen lassen sollten sich dies Kunden auf keinen Fall. Denn inwiefern dieses Vorgehen überhaupt zulässig ist, das ist noch nicht klar. Die Verbraucherzentrale Sachsen hat deswegen geklagt und gewonnen, befindet sich nach Berufung derzeit aber noch immer mit dem verklagten Stromanbieter in einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Sollte das Oberlandesgericht der Klage auch in zweiter Instanz Recht geben, dürften bald viele Stromkunden eine zweite Chance auf Kündigung erhalten.

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