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Diplom-Psychologe im Interview

"Hochzeit auf den ersten Blick" - Matching-Experte Markus Ernst im Interview: "Das ist das A und O einer funktionierenden Beziehung."

  • Aktualisiert: 12.10.2023
  • 09:32 Uhr
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Was ist das A und O in einer Beziehung? Matching-Experte Markus Ernst klärt auf.
Was ist das A und O in einer Beziehung? Matching-Experte Markus Ernst klärt auf.© SAT.1

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Jubiläumsstaffel von "Hochzeit auf den ersten Blick" ist am 18. September 2023 exklusiv auf Joyn gestartet.

  • Einen Überblick über die Sendezeiten und Sendetermine der 10. Staffel kannst du dir hier verschaffen.

  • In den letzten zehn Jahren wurden viele Paare gematcht und verheiratet. Wenn du wissen willst, welche Paare aus den vergangenen Staffeln noch zusammen sind und wer sich bereits getrennt hat, folge diesem Link. 

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Im "Hochzeit auf den ersten Blick"-Interview redet Matching-Experte Markus Ernst über das A und O einer funktionierenden Beziehung und die Diskrepanz zwischen dem, was man sich wünscht, und dem, was man braucht.

Worauf achten Sie beim Matching-Prozess?

Markus Ernst: Im Matching-Prozess geht es mir darum, diese zunächst fremde Person möglichst gut, mit all den Wünschen, Bedürfnissen und Beziehungsvorstellungen, kennenzulernen. Es gibt häufig eine große Diskrepanz zwischen dem, was sich jemand auf der einen Seite wünscht, und dem, was er auf der anderen Seite vielleicht braucht, um eine glückliche und langfristige Beziehung führen zu können. Darüber hinaus gibt es viele Persönlichkeitsmerkmale, die wir messen und erheben, um dann abzugleichen: Wo gibt es gute Ergänzungen? Wo gibt es vielleicht auch Unterschiede, die in der Beziehung notwendig sind?

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Welche Tipps würden Sie neuen Bewerber:innen geben?

Die wichtigste Voraussetzung, um bei "Hochzeit auf den ersten Blick" mitzumachen, ist mit Sicherheit eine große Offenheit. Die Bewerber müssen bereit sein, die eigene Beziehungsvorgeschichte zu reflektieren, eigene Eigenschaften zu hinterfragen. Und bereit sein, sich weiterzuentwickeln und mit uns zusammenzuarbeiten. Wenn das alles zusammenkommt, dann kann man erfolgreich auch am Experiment "Hochzeit auf den ersten Blick" teilnehmen.

Welche Vorteile hat Ihre Art des Matchings gegenüber des klassischen Kennenlernens?

Bei unserem Experiment "Hochzeit auf den ersten Blick" zäumen wir quasi das Pferd von hinten auf. Das heißt, wir beginnen mit der Hochzeit und dann kommt das Kennenlernen. Teilnehmer, die bei uns mitmachen, haben den Vorteil, dass sie sicher sein können, dass Experten festgestellt haben, dass es eine gute Basis für eine langfristige und auch glückliche Beziehung gibt. Und das kann das Kennenlernen erleichtern.

Man hat auch den Vorteil, dass man, anders als beim konventionellen Kennenlernen, nicht durch Oberflächlichkeiten oder alte Verhaltensmuster abgelenkt wird, durch die man vorher immer wieder an den Falschen oder die Falsche geraten ist. Man kann mit einem gewissen Vertrauen reingehen und sich wirklich intensiv kennenlernen.

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Gibt es Fragen, bei denen die Erfahrung gezeigt hat, dass die Teilnehmer:innen ein bisschen flunkern?

Ja, natürlich gibt es auch Fragen im Laufe des Prozesses, wo der eine oder andere vielleicht etwas flunkert. Es gibt das Phänomen der Selbsttäuschung und der Fremdtäuschung. Das heißt, Menschen wollen gerne auch in einem guten Licht dastehen. Selbsttäuschung heißt, dass man sich selbst in manchen Dingen noch gar nicht so gut kennt. Wichtig ist aber immer, wirklich offen uns gegenüber zu sein, damit wir dann die Person gut einschätzen und das richtige Match finden können.

Hat sich die Art und Weise, wie Sie diesen Prozess durchführen, über die Jahre verändert?

Unser Matching-Prozess hat sich natürlich im Laufe der letzten Jahre und Staffeln verändert. Wir haben aus bestimmten Erfahrungen gelernt. Die Wissenschaft ist ebenfalls nicht stehen geblieben. Das heißt, wir haben auch unsere psychologischen Testverfahren erweitert, angepasst und spezialisiert, sodass wir immer up to date sind. Damit wir die bestmögliche Arbeit leisten können.

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Würden Sie sagen, dass es Charaktereigenschaften gibt, bei denen die Teilnehmer:innen zusammenpassen müssen?

Für unser Matching ziehen wir viele unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale heran. Es gibt Bereiche, in denen es gut ist, wenn Paare sich ähnlich sind. Dann gibt es aber Eigenschaften, wo es gut ist, wenn eine gewisse Unterschiedlichkeit besteht. Ein Beispiel für eine Gemeinsamkeit wäre der Wunsch nach Partnernähe. Wie wichtig es ist, dem Partner körperlich und mental nah zu sein, dass man weiß, was er macht, was ihn bewegt und so weiter. In dem Fall ist Gleichheit eher gut.

Ein Beispiel für eine Unterschiedlichkeit wäre die Durchsetzungsfähigkeit: Wenn zwei Menschen in einer Beziehung extrem durchsetzungsfähig sind, dann kann das zu Konflikten führen. Da ist es besser, wenn eine gewisse Unterschiedlichkeit besteht.

Wer würde mit einer eifersüchtigen Person matchen?

Wenn man sich zum Beispiel überlegt, wer passt gut zu jemandem, der etwas zur Eifersucht neigt, dann muss man sich zunächst mal fragen: Warum? Was steckt dahinter?

Ganz häufig ist es ein Vertrauensmissbrauch in der Vergangenheit, dass jemand vielleicht betrogen wurde oder dessen Gefühle verletzt wurden. Da wäre es zum Beispiel gut, einen Partner zu finden, dem der andere gut Vertrauen schenken kann, der eine gewisse Sicherheit ausstrahlt. Der offen ist und über die eigene Gefühlswelt berichtet, sodass da gar kein Misstrauen entstehen muss und so nach und nach eine gewisse Sicherheit aufgebaut wird. Dann wird diese Eifersucht womöglich etwas nach hinten gedrängt.

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Warum scheitern so viele Beziehungen im Alltag?

Ganz häufig scheitern Beziehungen einfach deshalb, weil zu wenig kommuniziert wird. Es ist immer wieder überraschend, wie schlecht sich manche Paare kennen und wie wenig sie über die jeweiligen Bedürfnisse wissen. Und das ist natürlich Grundvoraussetzung für eine stabile und glückliche Partnerschaft. Dass ich meinen Partner oder meine Partnerin kenne, auf sie eingehen kann und auch weiß, wo ihre Bedürfnisse liegen. Erst wenn man das weiß, besteht die Möglichkeit, Kompromisse zu finden.

Die 10. Staffel "Hochzeit auf den ersten Blick": acht Episoden ab 25. September 2023 immer montags um 20:15 Uhr in SAT.1 und auf Joyn.

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Auch in diesem Jahr sind Dr. Sandra Köhldorfer, Markus Ernst und Beate Quinn (v.l.n.r.) für die Matches bei "Hochzeit auf den ersten Blick" verantwortlich.
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