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Bertram Engel mit Buch und Musik auf Tour

  • Veröffentlicht: 10.10.2024
  • 17:01 Uhr
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© Harald Peter

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Drummer von Peter Maffay und Udo Lindenbergs Panikorchester gibt Bertram Engel seit Jahren den Rhythmus im Deutschrock vor. Nun hat er seine Memorien geschrieben: "Mit alten Männern spiel ich nicht", heißt das provokant betitelte Buch, das er auf einer Tour mit Talks, Einspielern und Musikperformances vorstellen wird.

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Schon das erste Kapitel von Bertram Engels Autobiografie "Mit alten Männern spiel ich nicht" (erschienen im Riva Verlag, mit einem Vorwort von Peter Maffay) zeigt, dass dieser Mann viel zu erzählen hat. Engel wirft uns in seinen allerersten Festivalauftritt am 3. September 1977, wo er mit Udo Lindenberg als neuer Drummer des Panikorchesters auf dem Nürnberg Rock Festival spielt. Engel schreibt: "Wir haben reingehauen wie die Wahnsinnigen und schon nach zwei Minuten hatte ich blutige Finger. Das alles war der totale Punk und es hätte kaum schlimmer kommen können, doch beim Song 'Das kann man ja auch mal so sehen' war Udo schwer angeschlagen vom Alkohol. Und bei 'Meine erste Liebe' ist er dann auf der Bühne umgekippt. Er hat im Liegen weitergesungen! Wie ein Käfer lag er auf dem Rücken und hat sich das Mikrofon vom Roadie hinhalten lassen. […] Nach dem Gig war mir klar: Ich werde mit diesem Mann als Sänger nicht mehr lange überleben. Doch die Geschichte verlief völlig anders ..."

Der letzte Satz bringt die Sache auf dem Punkt: Bertram Engels, der damals gerade mal 18 Jahre alt war, spielte noch eine ganze Weile mit "diesem Mann als Sänger" namens Udo Lindenberg. Inzwischen ist Engel außerdem seit über 40 Jahren der Drummer von Peter Maffay.

Klar, dass man in dieser Zeit und in Gesellschaft solcher Musiker eine Menge erlebt. Bertram Engel erzählt die wildesten und schönsten Geschichten davon in "Mit alten Männern spiel ich nicht". Schon der Titel selbst ist eine gute Geschichte. Peter Maffay erzählt in seinem Vorwort davon, wie Engel ihm diesen Satz 1984 im Rahmen einer nicht gut laufenden Probe an den Kopf schmetterte. Maffay schreibt: "Dieser Satz, den er damals wütend formulierte, hat mich enorm getroffen. Und er ist mein Korrektiv geblieben über all die ganze Zeit. Es gibt nichts, was mich mehr daran erinnert, was ich zu tun habe auf der Bühne, als dieser Ausspruch. In diesem Satz steckt die dichteste Form einer Charakterisierung, die Bertram für sich selbst getroffen hat. Dieser Satz offenbart in präziser Weise seine ganze Haltung. Berte ist der Radikalste von allen – sich selbst gegenüber und anderen gegenüber."

Ab Januar 2025 wird Bertam Engel mit seinen Memoiren auf Tour gehen – und auch hier wählt er einen, vielleicht nicht radikalen, aber zumindest sehr kreativen Weg. Engel wird keine schnöde Lesung veranstalten, sondern eine Mischung aus Leseparts, audiovisuellen

Einspielungen sowie Besuchen von Zeitzeugen und Musikern, die seine Geschichten musikalisch und im Dialog begleiten, auf die Bühne bringen. Ein Konzept, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat.

Dass die Musik mit auf die Bühne muss, sollte er auf Lesereise gehen, hat Bertram Engel schon früh gemerkt. Dem Magazin "Bonedo" erzählte er nämlich kürzlich im Interview, wie ihm das Schreiben des Buches dabei geholfen hat, neu zu spüren, wie groß seine Liebe zur Musik ist: "Bei der Entstehung des Buches habe ich wieder deutlich gesehen, dass die Musik einfach das Wichtigste ist: Sie therapiert mich, sie hält mich jung. Es ging mir nie darum, mich mit einer coolen Sonnenbrille irgendwo wichtig hinzustellen. Die Leidenschaft zur Sache ist es, die sich durch mein ganzes Leben zieht. Es geht um eine Berufung, nicht um einen Beruf. So habe ich das alles nie gesehen. Auf der anderen Seite gibt’s gerade im Rock 'n' Roll selbstverständlich einige Verführungen, sodass die Gefahr besteht, dass du eben auch mal über die Stränge schlägst – weil du selbstverständlich in deinem Job passioniert, euphorisch oder auch mal gefrustet bist. Das Geschäft hat seine Untiefen, und auch diese habe ich in dem Buch ohne große Auslassungen reflektiert."

Di 07.01.25 Chemnitz, Stadthalle

Mi 08.01.25 Halle / Saale, Steintror Variete

Do 09.01.25 Berlin, Theater Am Potsdamer Platz

Sa 11.01.25 Erfurt, Alte Oper

Mo 13.01.25 Hamburg, Laeiszhalle

Di 14.01.25 Hannover, Theater Am Aegi

Mi 15.01.25 Stuttgart, Theaterhaus T1

Fr 17.01.25 München, Alte Kongresshalle

Mo 20.01.25 Bremen, Metropol Theater

Mi 22.01.25 Essen, Lichtburg

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