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Zweijähriger ist tot

Émiles Kleidung lag verteilt im Bach: Suche nach Antworten geht nach Todesnachricht weiter

  • Aktualisiert: 05.04.2024
  • 12:39 Uhr
  • Lena Glöckner
Im Fall des im Sommer verschwundenen zweijährigen Émile in Frankreich geht die Suche nach Spuren drei Tage nach dem Knochenfund weiter.
Im Fall des im Sommer verschwundenen zweijährigen Émile in Frankreich geht die Suche nach Spuren drei Tage nach dem Knochenfund weiter.© Clement Mahoudeau/AFP/dpa

Neun Monate nach dem spurlosen Verschwinden des zweijährigen Émile in Frankreich tauchen Knochen des Jungen auf. Doch viel Gewissheit bringen sie nicht. Die Suche geht weiter.

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Drei Tage, nachdem Knochen des im Sommer verschwundenen zweijährigen Émile gefunden worden waren, gibt es noch keine Gewissheit über die Todesumstände des Jungen. "Diese Knochen alleine ermöglichen es nicht, zu sagen, was die Ursache für den Tod von Émile war", sagte Staatsanwalt Jean-Luc Blachon am Dienstag (2. April) in Aix-en-Provence, Frankreich. "Zwischen einem Sturz des Kindes, fahrlässiger Tötung und Mord können wir noch immer keine These als wahrscheinlicher erachten als die anderen, um das Verschwinden und den Tod des Kindes Émile zu erklären." Der Staatsanwalt räumte ein: "Ich weiß, dass das nicht befriedigend ist, für niemanden, weder für die Familie, noch für die Fahnder, noch für die Ermittlungsrichter."

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Émile war vor knapp neun Monaten im südfranzösischen Bergdorf Le Vernet verschwunden. Der Zweieinhalbjährige war bei seinen Großeltern im Urlaub, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren. Zwei Zeug:innen sagten aus, noch gesehen zu haben, wie das Kind eine Straße herunterlief. Immer wieder hatte die Polizei in den Tagen und Wochen nach dem Verschwinden des Jungen mit einem Großaufgebot die Umgebung abgesucht. Der Fall hatte in Frankreich für Entsetzen gesorgt.

Kleidung des Jungen lag verteilt in Bach

Bei dem am Wochenende von einer Spaziergängerin auf dem Waldboden gefundenen Knochen handelt es sich Staatsanwalt Blachon zufolge um den Schädel des Kindes. Die Ermittler fanden kleine Risse und Brüche an dem Knochen, die nach dem Tod entstanden seien. Auch Bissspuren, vermutlich von Tieren, waren zu sehen. Verletzungen vor dem Tod des Jungen habe man nicht gefunden.

Im Fall des verschwundenen zweijährigen Émile geht die Suche nach Spuren weiter.
Im Fall des verschwundenen zweijährigen Émile geht die Suche nach Spuren weiter.© Clement Mahoudeau/AFP/dpa

Die Gebeine seien nicht vergraben worden und lange Zeit über verschiedenem Wetter ausgesetzt gewesen. Man prüfe noch, ob die Knochen auch in verschiedenen Biotopen gewesen sein könnten. An einem Bach unweit des Fundorts fanden die Einsatzkräfte auch das T-Shirt, die Schuhe und die Unterhose, die Émile am Tag seines Verschwindens trug. Die Kleidung habe nicht an einer Stelle gelegen, sondern sei etwas verteilt gewesen.

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Unklar, ob Émiles Leiche immer schon dort lag

Das Gebiet, in dem der Schädel des Kindes lag, sei nach dem Verschwinden des Jungen akribisch abgesucht worden. Jeder Quadratmeter sei durchkämmt worden, versicherte der Staatsanwalt. Doch im Sommer sei die Vegetation dicht und hoch gewesen. Das Gelände sei steil. Noch wisse man nicht, ob Émiles Leiche schon damals an dem Ort gewesen sei oder erst später dorthin gelangte: "Wie und durch wen? Das ist eine andere Frage." Die Kleidung und der Schädel könnten etwa durch die Wetterbedingungen oder Tiere an die Stelle gekommen sein.

Die Suche in dem Gebiet rund um die Fundstelle, etwa 25 Minuten Fußweg vom Dorf entfernt, soll noch mindestens am Mittwoch fortgesetzt werden. Die Analyse der gefundenen Kleidung des Kindes dauert an.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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