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"Es geht Donald Trump immer nur um Donald Trump"

Ex-Berater Bolton kritisiert Trumps  Strategie im Nahost-Konflikt

  • Veröffentlicht: 19.06.2025
  • 15:17 Uhr
  • Kira Born
John Bolton, ehemaliger US-Sicherheitsberater, spricht beim The Texas Tribune Festival. Er ist heute ein Kritiker von US-Präsident Donald Trump.
John Bolton, ehemaliger US-Sicherheitsberater, spricht beim The Texas Tribune Festival. Er ist heute ein Kritiker von US-Präsident Donald Trump.© IMAGO/Newscom World

John Bolton kennt Donald Trump aus dem Inneren des Weißen Hauses. Nun wirft er dem Ex-Präsidenten vor, den Konflikt zwischen Israel und Iran vor allem für eigene Zwecke zu nutzen – und warnt vor weiterer Eskalation.

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Ex-Berater Bolton warnt vor Trumps Nahostpolitik

Ex-Berater Bolton warnt vor Trumps Nahostpolitik

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Inhalt

  • Bolton: Konfrontation zwischen Israel und dem Iran absehbar
  • Trumps Außenpolitik laut Bolten nur Bühne zur Selbstinszenierung

Von 2018 bis 2019 war John Bolton sicherheitspolitischer Berater unter Donald Trump während seiner ersten Amtszeit. Doch heute kritisiert der republikanische Diplomat die Politik seines ehemaligen Chefs Donald Trump scharf - besonders in Hinblick auf den Nahen Osten.

Bolton hält Trumps politischen Kurs für ein Streben nach öffentlichem Triumph. Besonders im Zuge der israelischen Luftangriffe, bei dem über eine Teilnahme der USA spekuliert wurde, wolle der US-Präsident wieder die Oberhand in dem Konflikt zu gewinnen: "Es geht jetzt darum, das Gesicht zu wahren und sich als Akteur zu inszenieren", sagte der 76-Jährige im Interview mit dem "Spiegel"-Magazin am Mittwoch (18. Juni).

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Bolton: Konfrontation zwischen Israel und dem Iran absehbar

Am Freitag (13. Juni) startet Israel einen Großangriff auf mutmaßliche Entwicklungsstätten iranischer Atomwaffen. Die Islamische Republik Iran erwidertet das Feuer und beschoss mehrere Ziele in Israel. Dabei konnte nicht alle Raketen abgefangen werden, wie die Nachrichtenagenturen dpa und Reuters berichten. Dass die israelische Regierung den Schritt der offen Konfrontation entgegen ist, ist für den ehemaligen Sicherheitsberater der ersten Trump-Präsidentschaft keine Überraschung.

"Er [Benjamin Netanjahu] spricht seit Jahrzehnten davon, das iranische Nuklearprogramm zu zerstören. Jeder wusste, dass das passieren kann", sagt John Bolton im "Spiegel"-Interview.

Nach den Angriffen hatte Trump Israels Entscheidung unterstützt. Doch der Experte zweifelt daran, dass die Trump-Administration direkt an den Angriffen auf den Iran beteiligt war: "US-Außenminister Marco Rubio hat noch in der Nacht auf Freitag erklärt, es handele sich um eine einseitige, israelische Attacke, an der die Vereinigten Staaten nicht beteiligt seien. […]. Dann aber stand Trump am Freitagmorgen auf und sah wohl, dass die Operation ziemlich erfolgreich war. […] Also sagte er, dass er Israel unterstützt, der Angriff exzellent sei."

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Trumps Außenpolitik laut Bolten nur Bühne zur Selbstinszenierung

Trotz der Eskalation glaubt der republikanische Diplomat, dass "ein Deal" Trump "immer noch am liebsten", sei. Der ehemalige Sicherheitsexperte schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass die USA in den Konflikt eintreten, auf "50:50". Nun gehe es für den US-Präsidenten darum, "das Gesicht zu wahren".

Doch am Ende gehe es für den amtierenden US-Präsidenten darum, als Sieger vom Platz zu gehen: "Wenn das Ganze damit endet, dass das Regime in Iran fällt […] dann würde das einen Epochenbruch im Nahen Osten bedeuten. Und das alles, ohne dass Donald Trump etwas damit zu tun hatte? […] Solche Gedanken sind unerträglich für Trump."

Bolton sagt abschließend im Interview: "Es geht Donald Trump immer nur um Donald Trump", , meint Bolton.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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